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Fetale Alkohol Spektrumstörungen (FASD) - Alkoholschädigung im Mutterleib

Medizin am Abend Berlin Fazit: Wenn Alkohol Kindern schon vor ihrer Geburt die Zukunft verbaut

Eine neue Publikation erörtert anhand eines Jugendhilfefalls Möglichkeiten, FASD-Erkrankten im Rahmen der Sozialen Arbeit noch besser zu helfen  

Medizin am Abend Berlin ZusatzFachThema: Die dunkle Seite von Martin Luther  
Menschen mit FASD werden bereits im Mutterleib durch Alkohol in ihren Entwicklungschancen erheblich begrenzt. 
  • Ihre Beeinträchtigungen werden noch immer häufig auch von Fachkräften verkannt.  
  • Sie haben geringere schulische und berufliche Perspektiven,
  • und schaffen es zu einem sehr hohen Prozentsatz nicht, eigenständig zu leben
  •  und ihren Lebensunterhalt selber zu verdienen. 
  • Einer Langzeitstudie zu Folge konnte nur die Hälfte der Erwachsenen mit FASD jemals länger als ein Jahr ein Arbeitsverhältnis halten. 
  • Viele werden auf Grund der eingeschränkten Handlungsplanung und Emotionsregulation wiederholt straffällig.

Anlässlich der Woche der Seelischen Gesundheit trafen sich am 11. Oktober 2017 auf Initiative von Prof. Dr. med. Annemarie Jost vom Institut für Soziale Arbeit der BTU Cottbus-Senftenberg Fachleute der Stadtverwaltung Cottbus, des Carl Thiem Klinikums, der BTU, der Landesgruppe Brandenburg der Deutschen Vereinigung für Jugendgerichte und Jugendgerichtshilfen e.V. sowie der Beratungs- und Ombudsstelle Kinder- und Jugendhilfe Brandenburg des BOJE e.V. am Campus Cottbus-Sachsendorf.

Sie verständigten sich dazu, das Thema Fetale Alkohol Spektrumstörungen (FASD) in gemeinsamen Initiativen aufzugreifen und die Prävention der Alkoholschädigung im Mutterleib sowie die Diagnostik und eine faire Behandlung der Betroffenen gemeinsam zu unterstützen.

Prof. Dr. Annemarie Jost befasst sich bereits seit Jahren intensiv mit dem Thema FASD.

Erst kürzlich veröffentlichte sie dazu gemeinsam mit Dr. Jan V. Wirth (HerausgeberInnen) eine Publikation mit dem Titel „Mehrperspektivisches-Arbeiten in der Kinder-und-Jugendhilfe: ‚Steven M.‘ – ein Junge mit FASD“ (ISBN: 978-3-17-032097-0), die im Kohlhammer Verlag Stuttgart erschienen ist.

Darin erhalten Fachkräfte im Bereich der Sozialen Arbeit auf Grundlage eines konkreten Jugendhilfefalls Einblicke in das Krankheitsbild von FASD, die Auswirkungen auf die Persönlichkeitsentwicklung, aber auch die Konflikte in Familie und Gesellschaft.

Gleichzeitig werden Vorschläge für mögliche Förder- und Lernangebote, persönliche und rechtliche Unterstützung oder Therapien in typischen Fällen vermittelt. 

Dabei zielen die Fachautoren darauf ab, für Praktiker wie Entscheider aufzuzeigen, wie Kindern und Jugendlichen sowie ihren Familien am besten geholfen werden kann.


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Rhesusfaktor in der Schwangerschaft/Blutübertragung?

Medizin am Abend Berlin Fazit: Rhesusfaktor des Fetus vor Geburt testen: Vorbericht erschienen

Ob Steuerung der Prophylaxe mithilfe des neuen Tests Vor- oder Nachteile hat, ist unklar / Stellungnahmen erbeten  
Ist das Blut einer Schwangeren Rhesus-negativ (Rh-negativ), das Blut des Fetus aber Rhesus-positiv (Rh-positiv), kann es sein, dass die Frau Antikörper bildet, die vor allem weiteren Kindern schwer schaden können. 
Um diese sogenannte Sensibilisierung zu verhindern, bekommen derzeit alle Rh-negativen Schwangeren eine Prophylaxe.

Ein neuartiger Test am Blut der Schwangeren kann aber bereits vor der Geburt den Rhesusfaktor des Kindes bestimmen. Sofern der Test hinreichend zuverlässig ist, könnten viele Schwangere auf die Prophylaxe verzichten.

Das Institut für Qualität und Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen (IQWiG) hat nun untersucht, ob die Steuerung der Prophylaxe mithilfe dieses Tests Vor- oder Nachteile bietet für die Kinder oder für die werdenden Mütter. Die vorläufigen Ergebnisse liegen nun vor. Demnach gibt es keine Studien, die diese Frage beantworten können. Die Zuverlässigkeit des Tests ist aber hoch. Bis zum 06. November bittet das Institut um Stellungnahmen zu diesem Vorbericht.

Gefahr vor allem in nachfolgenden Schwangerschaften

Der Rhesusfaktor ist eine vererbbare Eigenschaft der roten Blutkörperchen (Erythrozyten). Er wirkt als Antigen, d. h. Rh-negative Menschen können Antikörper gegen fremde Rh-positive Blutkörperchen in ihrem Blut bilden. Dies kann schwere, auch tödliche Unverträglichkeitsreaktionen auslösen. Der Rhesusfaktor spielt deshalb bei der Blutübertragung und bei der Schwangerschaft eine wichtige Rolle.

Während der Schwangerschaft und insbesondere bei der Geburt kann Blut Rh-positiver Kinder in den Rh-negativen Kreislauf der Mutter gelangen. Die dadurch ausgelöste Bildung von Antikörpern nennen Fachleute Sensibilisierung. Die Antikörper können in den Blutkreislauf des Kindes eindringen und so u. a. Blutarmut (Anämie), Herzschwäche (Herzinsuffizienz) oder Hirnschäden verursachen oder gar zum Tod des Fetus führen.

Gefährdet sind allerdings weniger die Feten, welche die Schwangeren gerade in sich tragen, als vielmehr Kinder in nachfolgenden Schwangerschaften, die ebenfalls Rh-positiv sind. Denn sie sind bereits sehr früh in der Schwangerschaft der Abwehrreaktion des mütterlichen Blutes ausgesetzt.

Standard-Prophylaxe für alle Rhesus-negativen Schwangeren

Derzeit bekommen alle Rh-negativen Schwangeren eine Standarddosis Anti-D-Immunglobulin. Dieses soll Erythrozyten abfangen, die schon vor der Geburt vom fetalen in den mütterlichen Blutkreislauf übertreten, und so die Sensibilisierung verhindern. Zum Einsatz kommt dabei humanes Anti-D-Immunglobulin, das von sensibilisierten Spendern gewonnen wird.

Nach der Geburt wird der Rhesusfaktor des Säuglings bestimmt.

Falls sein Blut Rh-positiv ist, erhält die Mutter eine weitere Anti-D-Prophylaxe.

Blut der Mutter enthält Information über Rhesusfaktor des Fetus

Inzwischen gibt es einen Test, der den Rhesusfaktor des Fetus schon vor der Geburt bestimmen kann. Dabei handelt es sich um ein nicht invasives Verfahren, d. h. der Fetus wird nicht angetastet. Untersucht wird vielmehr sogenannte zellfreie zirkulierende DNA des Fetus aus dem mütterlichen Plasma.

Prinzipiell wird es dadurch möglich, die vorgeburtliche Anti-D-Prophylaxe nur noch jenen Rh-negativen Schwangeren zu geben, deren Fetus laut Pränataltest Rh-positiv ist. Aktuell bekommen 15 Prozent der Schwangeren die Prophylaxe, was etwa 110 000 Schwangeren pro Jahr entspricht. Durch die neuen Tests könnte sich ihre Zahl auf etwa 60 000 reduzieren.

Allerdings bietet kaum ein Test hundertprozentige Sicherheit. Es könnte also sein, dass Frauen ein sogenanntes falsch-negatives Ergebnis bekommen: Der Test weist das Blut des Kindes als Rh-negativ aus, und die Schwangere erhält keine Anti-D-Prophylaxe, obwohl das Kind tatsächlich Rh-positiv ist. Dies würde sich aber erst nach der Geburt herausstellen. Die unterlassene vorgeburtliche Prophylaxe könnte dazu führen, dass mehr Schwangere sensibilisiert und in der Folge Kinder geschädigt werden.

Studien können Fragestellung des Auftrags nicht beantworten

Der Gemeinsame Bundesausschuss (G-BA), der auch für die Ausgestaltung der „Mutterschaftsrichtlinien“ verantwortlich ist, will deshalb vom IQWiG wissen, ob die Einführung des neuen Tests für Kinder oder Mütter gesundheitliche Vor- oder Nachteile haben kann, also etwa das Auftreten von Blutarmut (hämolytischer Anämie) erhöhen oder das Auftreten von Nebenwirkungen der Prophylaxe vermindert würde.

Wie die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler des IQWiG feststellen mussten, gibt es aktuell keine Studien, die präzise Aussagen darüber zulassen, welche Auswirkungen die Einführung des neuen Tests haben könnte.

Test ist sehr zuverlässig

Es gibt aber Studien, die Auskunft darüber geben, wie zuverlässig der Pränataltest den Rhesusfaktor des Kindes bestimmen kann. Die Zuverlässigkeit ist vergleichsweise hoch, Fachleute sprechen von „hoher diagnostischer Güte“: Der Test erkennt 99,8 Prozent der Rh-positiven Feten (Sensitivität) und ordnet 98,8 Prozent der Rh-negativen richtig ein (Spezifität). Das bedeutet, dass 0,2 Prozent der Schwangeren, bei denen eine Anti-D-Prophylaxe vor der Geburt angezeigt wäre, diese nicht erhielten, sofern man sich auf das Testergebnis verließe.

Würde der bisherige Bluttest nach der Geburt beibehalten, der Pränataltest also als „Add-on“ eingesetzt, würden diese Frauen aber entdeckt und erhielten zumindest die nachgeburtliche Prophylaxe, deren schützende Wirkung unstrittig ist.

Abwägung denkbarer Vor- und Nachteile

Der neue Test ermöglicht es, die Anti-D-Prophylaxe gezielt einzusetzen und bei einem Teil der Schwangeren eine unnötige vorgeburtliche Prophylaxe zu unterlassen. Ob diese Schwangeren davon einen Vorteil haben, ist aber unklar, da verlässliche Daten zu denkbaren Nebenwirkungen der Prophylaxe fehlen. Das Risiko, dass es in Folge falscher Testergebnisse zu zusätzlichen Sensibilisierungen kommen könnte, ist – trotz des Fehlens ausreichender Daten – als klein einzuschätzen. Denn zum einen ist der Test als sehr zuverlässig einzustufen. Zum anderen ist das Risiko, dass bereits während der Schwangerschaft eine Sensibilisierung stattfindet, gering.

Zum Ablauf der Berichtserstellung

Den vorläufigen Berichtsplan für dieses Projekt hatte das IQWiG im Januar 2017 vorgelegt und um Stellungnahmen gebeten. Diese wurden zusammen mit einer Würdigung und dem überarbeiteten Berichtsplan im Mai 2017 publiziert. Stellungnahmen zu dem jetzt veröffentlichten Vorbericht werden nach Ablauf der Frist gesichtet. Sofern sie Fragen offenlassen, werden die Stellungnehmenden zu einer mündlichen Erörterung eingeladen.

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CAVE: LABORBESTIMMUNG von PCT Procalcitonin: Dann erst Antibiotikatherapie

Medizin am Abend Berlin Fazit: Körpereigener Infektionsmarker steuert Antibiotikatherapie

Mit dem körpereigenen Infektionsmarker Procalcitonin lässt sich der Einsatz von Antibiotika bei Infektionen gezielt steuern. 

Die Antibiotikatherapie wird verkürzt, aber auch ihre Nebenwirkungen und die Mortalität nehmen ab. 

Dies berichten Forschende von Universität Basel und Kantonsspital Aarau nach einer Metaanalyse von über 6700 internationalen Daten von Patienten mit Atemwegsinfektionen in der Fachzeitschrift «The Lancet Infectious Diseases».  
  • Procalcitonin ist die Vorstufe eines Schilddrüsenhormons, die bei Gesunden kaum oder gar nicht nachweisbar ist.
Kommt es im Körper aber zu einer bakteriellen Entzündung, steigt der Stoff Procalcitonin im Blut plötzlich an. 

Medizin am Abend Berlin ZusatzFachThema: Laborbestimmung PCT -ganz wichtig-  

 

Diesen Mechanismus können sich Mediziner bei der Diagnose von Infektionskrankheiten zunutze machen – denn eine Antibiotika-Behandlung ist bekanntlich nur bei bakteriellen Infektionen sinnvoll. 
Eine wichtige Rolle spielt dies etwa bei Atemwegsinfektionen, da bei diesen eine Abgrenzung zwischen bakterieller und viraler Infektion oft schwierig ist.
Dass der Einsatz von Procalcitonin eine Antibiotika-Therapie um rund 30% verkürzen kann, ist bereits bekannt. 

In verschiedenen randomisierten Studien – unter anderem an der Universität Basel – wurde den behandelnden Ärzten anhand des Procalcitoninwerts eine Empfehlung gegeben, ob Antibiotika nötig sind oder ob diese gestoppt werden können. Diese Strategie mit dem Biomarker wurde dann mit eine Kontrollgruppe verglichen, die nach rein klinischen Kriterien über einen Antibiotikaeinsatz entscheiden hat.

Gegen Resistenzbildung

Eine neue Metaanalyse unter Leitung von Prof. Dr. Philipp Schuetz vom Departement Klinische Forschung von Universität und Universitätsspital Basel und dem Kantonsspital Aarau zeigt nun, dass durch den Infektionsmarker Procalcitonin die Mortalität bei Patienten mit Atemwegsinfektionen abnimmt.

Erzielt wurde eine Reduktion der relativen Mortalität nach 30 Tagen von 14% (von 10% auf 8,6%) sowie eine 25-prozentige Reduktion von Antibiotikanebenwirkungen (von 22,1% auf 16,3%).

«Diese Resultate machen auch Hoffnung, dass dem weltweiten Trend der Antibiotika-Resistenzbildung entgegengewirkt werden kann», kommentiert Schuetz die Studie.

Dafür haben 26 Forschungsgruppen aus zwölf Ländern die Daten von 6708 Patienten zur Verfügung gestellt und analysiert – entsprechend dem weltweiten Trend des Data sharing, womit einzelne Patientengruppen besser charakterisiert werden können.

Originalbeitrag

Philipp Schuetz, Yannick Wirz, Ramon Sager et al.
Effect of procalcitonin-guided antibiotic treatment on mortality in acute respiratory infections: A patient level meta-analysis
The Lancet Infectious Diseases (2017), Available online 13 October 2017 |
doi: 10.1016/S1473-3099(17)30592-3

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Mutationslast: Neoantigene - Urothel-Karzinom - Harnblasenkarzinom

Medizin am Abend Berlin Fazit: Tumormutationslast - Auf dem Weg zum vielversprechenden Biomarker für effektive Krebstherapien

Ziel von Ringversuchen zur Qualitätssicherung in der Pathologie: Entwicklung von effektiven Genpanels bis Mitte 2018 
 
  • Tumoren sind hochindividuelle Veränderungen von gesundem Gewebe. 

Dabei weisen Krebszellen charakteristische Modifikationen, die Antigene, auf.

Diese ermöglichen es dem Immunsystem prinzipiell, sie als „fremd“ zu erkennen. 
Als Folge wird die körperliche Immunabwehr aktiv und bindet Antikörper sowie spezifische Lymphozyten-Rezeptoren an die Antigene, um diese Zellen zu vernichten. 

Oft tarnen sich die Krebszellen aber, um der körpereigenen Immunabwehr zu entgehen.

Im Fokus der Diagnose von Krebserkrankungen und der Bestimmung geeigneter Therapien steht zunehmend die sogenannte Mutationslast. 

Diese bezeichnet die Menge an Mutationen im Erbgut, die ein Tumor im Laufe seiner Entwicklung anhäuft. „Das nicht-kleinzellige Lungenkarzinom und das maligne Melanom (schwarzer Hautkrebs) weisen beispielsweise eine hohe Mutationslast auf, kindliche Hirntumoren dagegen eher eine niedrige“, erklärt Dr. med. Albrecht Stenzinger, Leiter des Molekularpathologischen Zentrums am Institut für Pathologie der Universität Heidelberg.

Großes Forschungsziel der Wissenschaft – Erkennen der Antigene

„Studien zeigen, dass eine hohe Mutationslast verbunden ist mit einer höheren Wahrscheinlichkeit, dass tumorassoziierte Neoantigene gebildet werden.

Diese ‚Aushängeschilde‘ von Mutationen lösen im Organismus eine Immunantwort aus und führen zu einer vermehrten Bildung von Entzündungszellen. Karzinome mit einem verstärkten Immunzellinfiltrat reagieren – das wissen wir heute – gut auf neue Wirkstoffe, die sogenannten Checkpoint-Inhibitoren. Dazu zählen Wirkstoffe wie Nivolumab, Pembrolizumab oder Atezolizumab. Die aktuelle Gleichung lautet:

Neoantigene + die Menge und Zusammensetzung der Entzündungszellen = wahrscheinliches Ansprechen auf Checkpoint-Inhibitoren“, so Dr. Stenzinger.

Die Bestimmung der Mutationslast als Biomarker bezeichnet der Spezialist selbst als „Krücke“: „Die Entschlüsselung einer Krebsart über die Mutationslast ist ein Umweg. In Zukunft wollen wir natürlich die entsprechenden Neoantigene direkt erkennen können. Aber für die Anwendung in der täglichen Diagnostik brauchen wir sicher noch einige Jahre.“

Klinische Daten erforderlich

Bislang liegen zum Einsatz der Mutationslast als Biomarker lediglich retrospektive Daten vor. Die Analyse der Studie Checkmate 26 hat ergeben, dass Patienten mit einer hohen Mutationslast beim nicht-kleinzelligen Lungenkarzinom besser auf den Wirkstoff Nivolumab ansprechen als Patienten mit einer geringen Mutationslast.
In der Studie wurde mit Hilfe des Whole Exome Sequencing (WES) sowohl Tumorgewebe als auch Blut der Patienten analysiert. „Diese Methode eröffnet großes Potenzial“, so Dr. Stenzinger.

„Das Problem ist aber, dass dieses WES-Verfahren nicht für eine breite Anwendung in der klinischen Routinediagnostik geeignet ist, da wir in der Pathologie ja mit Paraffin- und Formalin-Präparaten arbeiten und WES-Verfahren zudem mit rund drei bis vier Wochen pro Fall eine lange Analyse-Laufzeit haben kann. Hier brauchen wir für eine praktikable Routinediagnostik neue Verfahren, die auf der Basis der gebräuchlichen Präparate in kürzerer Zeit ähnlich zuverlässige Aussagen erlauben.“

Ringversuche zur Qualitätssicherung

Die Zukunft gehört der parallelen Sequenzierung einer großen Anzahl von DNA-Sequenzen in Form von Genpanels.

„Die Studie Phase-II von Rosenberg und Kollegen hat gezeigt, dass man mit Genpanels die Mutationslast beim Urothel-Karzinom näherungsweise bestimmen konnte“, erläutert der Heidelberger Experte.

An diese Ergebnisse setzt eine von der QuIP (Qualitätssicherungs-Initiative Pathologie), einer GmbH-Ausgründung der beiden pathologischen Fachgesellschaften DGP und BDP, federführend begleitete Studie zur Tumormutationslast-Testung an, die von den Instituten für Pathologie der Unikliniken Köln, Erlangen, Dresden, München (LMU und TU), Halle und Heidelberg initiiert wurde.

„Bis spätestens Mitte 2018 wollen wir eine wissenschaftlich fundierte Lösung anbieten können, die es uns erlaubt, mit Hilfe eines Genpanels verlässliche Aussagen über die Tumor-Mutationslast zu treffen. 

Diese offene Lösung wird dann für alle Pathologen verfügbar sein und folgt stringenten, aber transparenten methodischen und technischen Vorgaben.

Eine solche Multi-Gen-Untersuchung ist dann mit sehr großer Wahrscheinlichkeit nicht nur auf das nicht-kleinzellige Lungenkarzinom, sondern auch auf andere Entitäten wie etwa das Maligne Melanom oder das Harnblasenkarzinom anwendbar“, so Dr. Stenzinger.

„Auch wenn wir angesichts der bisher vorliegenden Ergebnisse davon ausgehen, dass die Mutationslast als Biomarker eine hohe Aussagekraft hat, brauchen wir unbedingt weitere Studiendaten, die den klinischen Nutzen wissenschaftlich belegen.“

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Blutgefäße: Monozyten bitte im Laborbild bestimmen

Medizin am Abend Berlin Fazit: Blutgefäße erziehen Entzündungszellen

Gefäßregeneration: MHH-Wissenschaftler entdecken, wie Arterien und Fresszellen Durchblutungsstörungen gemeinsam heilen / Veröffentlichung in Nature Journal  
  • Das Gehirn, das Herz, die Muskeln – alle Organe und Gewebe unseres Körpers werden ständig über Arterien mit sauerstoffreichem Blut versorgt. 
Doch verschiedene Ursachen können dazu führen, dass diese Durchblutung unterbricht.

Eine solche Ischämie kann das Organ, das Gewebe und auch die Blutgefäße selbst schädigen.

Darauf reagiert das Immunsystem des Körpers mit einer Entzündung – sie ist die Vorausetzung für die Regeneration, verläuft jedoch oft unkontrolliert und verstärkt so die Schädigung des Gewebes. 

Wissenschaftler der Medizinischen Hochschule Hannover (MHH) haben nun herausgefunden, dass die Blutgefäße ihre eigene Regeneration fördern, indem sie die Entstehung spezieller Reparaturzellen steuern. Das Team um Professor Dr. Florian Limbourg aus der MHH-Klinik für Nieren- und Hochdruckerkrankungen veröffentlichte seine Ergebnisse im renommierten Fachjournal Nature Communications.


Professor Dr. Florian Limbourg.

Professor Dr. Florian Limbourg. "Foto: MHH/Figiel"
  • Die Forscher haben herausgefunden, dass geschädigte Arterien auf ihrer Innenseite ein Signalmolekül präsentieren, das die Verwandlung bestimmter einwandernder Entzündungszellen (Monozyten) in spezialisierte Reparaturzellen (Makrophagen) steuert. 
Sie reparieren die Arterien und fördern deren Wachstum.

Ist dieser Signalprozess gestört, verwandeln sich einwanderne Monozyten in agressive Fresszellen, die die Entzündung anheizen und die Gefäßreparatur verhindern. 

„Die Blutgefäße erziehen die Entzündungszellen so, dass Regeneration stattfinden kann. Wir hoffen, durch diese Entdeckung neue zell-basierte Therapiestrategien für kritische Durchblutungsstörungen entwickeln zu können“, sagt Professor Limbourg. 

Die Forscher konnten zum ersten Mal die heilenden Reparaturzellen im Reagenzglas züchten.

Die Kommunikation zwischen den Arterien und den Immunzellen wird durch ein evolutionär sehr altes Signalprinzip vermittelt:

Nach der Schädigung bauen Zellen auf der Innenseite der Blutgefäße (Endothelzellen) ein Signal in ihre Zellwand ein, den „Notch Liganden Delta-like 1“. 

Dieser aktiviert den spezifischen Rezeptor (Notch2), der dann die Reifung von Monozyten in Reparaturzellen steuert. 

Das Projekt der MHH-Wissenschaftler förderten die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) und das Integrierte Forschungs- und Behandlungszentrum Transplantation (IFB-Tx).



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Professor Dr. Florian Limbourg, limbourg.florian@mh-hannover.de, Telefon (0511) 532-9589.

Die Originalpublikation finden Sie im Internet unter folgendem Link:
https://www.nature.com/articles/s41467-017-00953-2.

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Metastasierung von Brustkrebstumoren

Medizin am Abend Berlin Fazit: Wie Fettleibigkeit Brustkrebs aggressiver macht

Botenstoffe, die bei Fettleibigkeit ins Blut abgegeben werden, beeinflussen den Stoffwechsel von Brustkrebszellen, die dadurch aggressiver werden. 

So berichten es Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler des Helmholtz Zentrums München, der Technischen Universität München (TUM) und des Universitätsklinikums Heidelberg in ‚Cell Metabolism‘. 

Das Team konnte den Mechanismus bereits durch einen Antikörper unterbrechen. 

3D-Spheroid von Brustkrebszellen. Invasive Zellen erscheinen durch überlappende Fluoreszensmarkierung des Leptin-Receptors und eines Metastasierungsmarkers hellblau. Zellkerne sind rot gefärbt.
3D-Spheroid von Brustkrebszellen. Invasive Zellen erscheinen durch überlappende Fluoreszensmarkierung des Leptin-Receptors und eines Metastasierungsmarkers hellblau. Zellkerne sind rot gefärbt.
Quelle: Helmholtz Zentrum München
 
Die Zahl der Menschen mit hohem Übergewicht steigt weltweit rasant.

Erst kürzlich berichtete das Deutsche Krebsforschungszentrum, dass sich nach WHO Schätzungen die Zahl von Kindern und Jugendlichen mit Adipositas zwischen 1975 und 2016 verzehnfacht habe https://www.dkfz.de/de/presse/pressemitteilungen/2017/dkfz-pm-17-50c2-Adipositas....

Starkes Übergewicht kann zu verschiedenen gesundheitlichen Beeinträchtigungen führen.

Neben Herz-Kreislauf-Erkrankungen begünstigt Adipositas beispielsweise auch die Entstehung von Krebs und die Bildung von Metastasen.

In der aktuellen Studie beschreiben die Forscherinnen und Forscher einen bislang unbekannten Mechanismus, der dafür sorgt, dass sich Brustkrebs stärker ausbreitet.

„Dabei spielt das Enzym1 ACC* eine entscheidende Rolle“, erklärt Dr. Mauricio Berriel Diaz, stellvertretender Direktor des Instituts für Diabetes und Krebs (IDC) am Helmholtz Zentrum München. Er leitete die Studie gemeinsam mit Prof. Dr. Stephan Herzig, Direktor des IDC und Professor für Molekulare Stoffwechselkontrolle an der TUM sowie am Universitätsklinikum Heidelberg.  

„ACC1 ist eine zentrale Komponente der Fettsäuresynthese“, führt Berriel Diaz aus. 
„Allerdings kann es durch die Botenstoffe Leptin und TGF-β an seiner Arbeit gehindert werden.“ Diese Botenstoffe treten im Blut von schwer übergewichtigen Menschen besonders häufig auf.

Fettsäurevorstufen begünstigen Metastasen

Die Wissenschaftler konnten zeigen, dass diese Hemmung von ACC1 dazu führt, dass sich Acetyl-CoA, eine Fettsäurevorstufe, in den Zellen ansammelt und bestimmte Genschalter (Transkriptionsfaktoren) aktiviert. Dadurch werden vor allem Gene abgelesen, die bei Krebszellen zu einer verstärkten Metastasierungsfähigkeit führen.

„Anhand von menschlichem Gewebe aus Brustkrebsmetastasen konnten wir zeigen, dass ACC1 dort signifikant weniger aktiv war“ erklärt Marcos Rios Garcia, Erstautor der Studie. Blockierten die Wissenschaftler den bisher unbekannten Signalweg mit einem Antikörper (gegen den Leptin-Rezeptor), so führte das im Versuchsmodell zu einer deutlich reduzierten Ausbreitung und Metastasierung von Brustkrebstumoren. Ob es sich dabei um eine mögliche Therapieoption handelt, müsse sich zeigen, so die Forscher.

Künftig wollen sie die Datenlage zum neu gefundenen Mechanismus in weiteren Studien erhärten. Darüber hinaus denken sie über mögliche Stellschrauben nach, durch die man therapeutisch eingreifen könnte.

„Die Blockade der genannten Signalwege beziehungsweise das Abschalten der Metastasierungsgene könnten einen therapeutischen Angriffspunkt darstellen“, blickt Studienleiter Herzig voraus. 

„Im Rahmen einer sogenannten neo-adjuvanten** Therapie könnte man schon vor der operativen Entfernung des Tumors das Risiko von Metastasen beziehungsweise des Wiederauftretens von Tumoren reduzieren.“

Weitere Informationen
* ACC1 steht für Acetyl-CoA-Carboxylase 1, eine zentrale Komponente der Fettsäuresynthese. ACC1 vermittelt die chemische Addition von Kohlenstoffdioxid an Acetyl-CoA, wobei Malonyl-CoA entsteht. Diese Reaktion ist der erste und geschwindigkeitsbestimmende Schritt bei der Fettsäuresynthese aller Lebewesen.

** Der Begriff neo-adjuvante Therapie bezeichnet eine Therapie, die vor der geplanten operativen Behandlung einer Tumorerkrankung verabreicht wird. Sie kann aus einer Chemotherapie, Bestrahlung oder Hormontherapie bestehen. Ziel ist es, eine verbesserte Ausgangssituation für die Operation zu erreichen, eine Erkrankung überhaupt erst operabel zu machen oder auf verstümmelnde Eingriffe verzichten zu können. (Quelle: http://flexikon.doccheck.com/de/Neoadjuvante_Therapie)

Hintergrund:
Die Metastasierung von Brustkrebs bzw. das Wiederauftreten (Rezidiv) nach operativer Entfernung des Primärtumors stellt die Hauptursache für krebsbedingte Todesfälle bei Frauen dar. Darüber hinaus zeigen epidemiologische Studien, dass Adipositas (Fettleibigkeit) mit aggressiven Formen von Brustkrebs assoziiert ist, und insbesondere bei postmenopausalen Frauen mit einem höheren Risiko einhergeht, an metastasierendem Brustkrebs zu erkranken.

Die Rolle der Fettsäuresynthese für den veränderten Energiestoffwechsel von Krebszellen ist nur unvollständig verstanden.  

Verschiedene Studien legen nahe, dass eine Aktivierung der Fettsäuresynthese die Krebszellen unabhängig macht von der Versorgung mit extrazellulären Fetten. 
  • Die vorliegende Studie deckt einen neuen, Fettsäuresynthese-unabhängigen Mechanismus auf, bei dem die Inaktivierung von ACC1 zur Akkumulation von Acetyl-CoA führt, da es nicht weiter zur Fettsäuresynthese sondern zur Modifikation (Acetylierung) von regulatorischen Proteinen (Transkriptionsfaktoren, u.a. SMAD2) verwendet wird. 
  • Die so modifizierten regulatorischen Proteine wiederum schalten Gene an, die zu erhöhter Aggressivität der Krebszellen beitragen.
Stephan Herzig ist federführend beim Joint Heidelberg-IDC Translational Diabetes Program, was er gemeinsam mit Kollegen am Universitätsklinikum in Heidelberg betreibt, von wo aus er 2015 nach München gewechselt und seither Direktor des Instituts für Diabetes und Krebs (IDC) ist. Mauricio Berriel Diaz ist stellvertretender Direktor des IDC und Leiter der Abteilung Stoffwechselstörungen und Krebs. Darüber hinaus sind beide Wissenschaftler Mitglied im Deutschen Zentrum für Diabetesforschung (DZD).

Original-Publikation:
Rios Garcia, M. et al. (2017): Acetyl-CoA Carboxylase 1-Dependent Protein Acetylation Controls Breast Cancer Metastasis and Recurrence. Cell Metabolism, DOI: 10.1016/j.cmet.2017.09.018

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Das Helmholtz Zentrum München verfolgt als Deutsches Forschungszentrum für Gesundheit und Umwelt das Ziel, personalisierte Medizin für die Diagnose, Therapie und Prävention weit verbreiteter Volkskrankheiten wie Diabetes mellitus und Lungenerkrankungen zu entwickeln. Dafür untersucht es das Zusammenwirken von Genetik, Umweltfaktoren und Lebensstil. Der Hauptsitz des Zentrums liegt in Neuherberg im Norden Münchens. Das Helmholtz Zentrum München beschäftigt rund 2.300 Mitarbeiter und ist Mitglied der Helmholtz-Gemeinschaft, der 18 naturwissenschaftlich-technische und medizinisch-biologische Forschungszentren mit rund 37.000 Beschäftigten angehören. http://www.helmholtz-muenchen.de

Das Institut für Diabetes und Krebs (IDC) ist Mitglied des Helmholtz Diabetes Zentrums (HDC) am Helmholtz Zentrum München und Partner im gemeinsamen Heidelberg-IDC Translationalen Diabetes-Programm. Das Institut für Diabetes und Krebs ist eng in das Deutsche Zentrum für Diabetesforschung (DZD) und in den Sonderforschungsbereich (SFB) "Reaktive Metaboliten und Diabetische Komplikationen" an der Medizinischen Universität Heidelberg integriert. Das IDC erforscht die molekularen Grundlagen schwerer metabolischer Erkrankungen, wie dem Metabolischen Syndrom und Typ 2 Diabetes, und deren Bedeutung für die Tumorentstehung und -progression. http://www.helmholtz-muenchen.de/idc

Die Technische Universität München (TUM) ist mit mehr als 500 Professorinnen und Professoren, rund 10.000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern und 40.000 Studierenden eine der forschungsstärksten Technischen Universitäten Europas. Ihre Schwerpunkte sind die Ingenieurwissenschaften, Naturwissenschaften, Lebenswissenschaften und Medizin, verknüpft mit Wirtschafts- und Sozialwissenschaften. Die TUM handelt als unternehmerische Universität, die Talente fördert und Mehrwert für die Gesellschaft schafft. Dabei profitiert sie von starken Partnern in Wissenschaft und Wirtschaft. Weltweit ist sie mit einem Campus in Singapur sowie Verbindungsbüros in Brüssel, Kairo, Mumbai, Peking, San Francisco und São Paulo vertreten. An der TUM haben Nobelpreisträger und Erfinder wie Rudolf Diesel, Carl von Linde und Rudolf Mößbauer geforscht. 2006 und 2012 wurde sie als Exzellenzuniversität ausgezeichnet. In internationalen Rankings gehört sie regelmäßig zu den besten Universitäten Deutschlands. http://www.tum.de

Das Universitätsklinikum Heidelberg ist eines der bedeutendsten medizinischen Zentren in Deutschland; die Medizinische Fakultät der Universität Heidelberg zählt zu den international renommierten biomedizinischen Forschungseinrichtungen in Europa. Gemeinsames Ziel ist die Entwicklung innovativer Diagnostik und Therapien sowie ihre rasche Umsetzung für den Patienten. Klinikum und Fakultät beschäftigen rund 13.000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter und engagieren sich in Ausbildung und Qualifizierung. In mehr als 50 klinischen Fachabteilungen mit fast 2.000 Betten werden jährlich rund 65.000 Patienten vollstationär, 56.000 mal Patienten teilstationär und mehr als 1.000.000 mal Patienten ambulant behandelt. Gemeinsam mit dem Deutschen Krebsforschungszentrum und der Deutschen Krebshilfe hat das Universitätsklinikum Heidelberg das Nationale Centrum für Tumorerkrankungen (NCT) Heidelberg etabliert, das führende onkologische Spitzenzentrum in Deutschland. Das Heidelberger Curriculum Medicinale (HeiCuMed) steht an der Spitze der medizinischen Ausbildungsgänge in Deutschland. Derzeit studieren ca. 3.700 angehende Ärztinnen und Ärzte in Heidelberg. http://www.klinikum-heidelberg.de

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Helmholtz Zentrum München - Deutsches Forschungszentrum für Gesundheit und Umwelt (GmbH), Ingolstädter Landstr. 1, 85764 Neuherberg - Tel. +49 89 3187 2238 - Fax: +49 89 3187 3324 - E-Mail: presse@helmholtz-muenchen.de,Sonja Opitz,Helmholtz Zentrum München - Deutsches Forschungszentrum für Gesundheit und Umwelt

Prof. Dr. Stephan Herzig, Helmholtz Zentrum München - Deutsches Forschungszentrum für Gesundheit und Umwelt (GmbH), Institut für Diabetes und Krebs, Ingolstädter Landstr. 1, 85764 Neuherberg - Tel. +49 89 3187 1045, E-Mail: stephan.herzig@helmholtz-muenchen.de
 

CAVE: Das Sterbefasten - Kein natürlicher Tod

Medizin am Abend Berlin Fazit: Sterbefasten - „Sanfter“ Tod oder doch Suizid?

Wenn Schwerkranke fasten, bis der Tod eintritt, ist das keine unbedenkliche Alternative zur Sterbehilfe, zeigt eine aktuelle ethische Analyse. LMU-Medizinethiker Ralf Jox fordert daher, die ärztliche Unterstützung beim Sterbefasten zu regeln. 
 
Einfach nicht mehr essen und trinken – manche Menschen mit einer schweren, tödlichen Krankheit oder auch Hochbetagte wünschen sich, so aus dem Leben zu scheiden.

Es ist ein Entschluss, der ärztliche Unterstützung nötig machen kann, etwa um Schmerzen des Patienten zu lindern.
  • Einer aktuellen Studie zufolge ist jedoch die weit verbreitete Annahme, wonach das Sterbefasten als natürlicher Tod betrachtet wird, eine Fehleinschätzung. 

„Auch der freiwillige Verzicht auf Nahrung und Flüssigkeit ist eine Form des Suizids. 

Die medizinische Unterstützung des Sterbefastens entspricht in vielen Fällen der Suizidhilfe“, sagt Ralf Jox, Privatdozent am Institut für Ethik, Geschichte und Theorie der Medizin der LMU.

Die Einschätzung des LMU-Medizinethikers ist aktuell als ethische Analyse in der Fachzeitschrift BMC Medicine veröffentlicht. Zu den Mitautoren zählen Palliativmediziner von der Technischen Universität München und dem Universitätsklinikum Lausanne in der Schweiz sowie ein Medizinrechtler der Universität York in Großbritannien.  

Am Beispiel mehrerer Szenarien weisen die Autoren nach, dass viele Patienten ihren Wunsch zu fasten, bis der Tod eintritt, ohne ärztliche Hilfe nicht realisieren könnten.

Die Autoren empfehlen daher, die ärztliche Unterstützung beim Sterbefasten und die ärztliche Suizidhilfe durch das Bereitstellen einer todbringenden Substanz rechtlich gemeinsam zu betrachten und zu regeln.

In Deutschland ist die Möglichkeit der Sterbehilfe rechtlich eingeschränkt.

So ist seit Dezember 2015 die sogenannte geschäftsmäßige Förderung der Selbsttötung verboten.

Auch die Bundesärztekammer hat sich bereits mehrfach gegen die ärztliche Beihilfe zum Suizid ausgesprochen.

„Das Sterbefasten wird hingegen von Ärzteorganisationen wie der Deutschen Gesellschaft für Palliativmedizin bevorzugt“, sagt Jox.

Momentan ist das Thema der Suizidbeihilfe Gegenstand eines höchstrichterlichen Verfahrens: 
  • „Gegenwärtig prüft das Bundesverfassungsgericht, ob das Verbot der geschäftsmäßigen Förderung der Selbsttötung dem Grundgesetz widerspricht. 
Der Ausgang des Verfahrens dürfte auch Folgen für die Praxis des Sterbefastens haben“, sagt Jox, der mit seiner Analyse zu Klarheit bei der ethischen Bewertung des Sterbefastens beitragen möchte.

Publikation
Ralf J. Jox u.a.:
„Voluntary stopping of eating and drinking: ist medical support ethically justified?
In: BMC Medicine 2017

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Prof. Dr. Dr. Ralf Jox
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Leiter des Arbeitsbereichs Klinische Ethik
Medizinische Fakultät der LMU
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Katrin Gröschel
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CAVE: Obduktion im Krankenhaus

Medizin am Abend Berlin Fazit: Krankenhäuser sollen DRG-Zuschlag für Obduktionen erhalten - Detailkritik von Pathologen

Rückwirkend ab 1.1.2017 könnten Krankenhäuser zur Qualitätssicherung durch Obduktionen einen Zuschlag zu ihren DRGs erhalten. 

Damit hat der Gesetzgeber die Obduktion erstmals als Instrument der Qualitätssicherung im Krankenhaus anerkannt und für eine gesonderte Vergütung gesorgt. 

Leider stimmen weder die Höhe der Vergütung noch die geforderte Obduktionsquote. 

Dies müssen die Vertragspartner dringend anpassen. 
 
Der Zuschlag zu den DRG´s und die gesonderte Vergütung sind außerordentlich begrüßenswert und nehmen eine langjährige Forderung der Ärzteschaft auf. Der Spitzenverband der Krankenkassen und die Deutsche Krankenhausgesellschaft haben jetzt einen entsprechenden Umsetzungsvertrag geschlossen, dessen Regelungen die Erreichung des Ziels stark behindern:
  • Leider ist der krankenhausindividuelle DRG-Zuschlag abhängig vom sofortigen Erreichen einer völlig überhöhten indikationsbezogenen Obduktionsquote von zunächst 7,5 % für 2017. 
  • In den beiden folgenden Jahren müsste zudem die Obduktionsquote um 66 % auf 12,5 % im Jahr 2019 ansteigen, um den Zuschlag auszulösen. 

Zum Vergleich: die derzeitige durchschnittliche Obduktionsquote** in Deutschland liegt bei etwa 4 %, bei hoher Varianz.

Zudem sind durch eine restriktive Indikationsliste als Bestandteil des Vertrags nach ersten Schätzungen 50 - 70 % der Obduktionen von derzeit im Krankenhaus Verstorbenen von vornherein von der Berechnung des Zuschlags ausgenommen. 

  • Diese Obduktionen müssten also weiterhin ohne Vergütung durchgeführt werden.
  • Es handelt sich u.a. um Obduktionen von Patienten mit neurodegenerativen Erkrankungen sowie um Fet-Obduktionen, die der Sicherung der Qualität der Versorgung von Schwangeren dienen. 
Schon fast sekundär, aber auch hinderlich, ist vor diesem Hintergrund die mit 750 Euro sehr niedrige Höhe der Obduktionsvergütung. 

Rechnet man die ausufernden bürokratischen Bestimmungen dazu, wird sehr schnell die Zahlungsvermeidungsstrategie des Spitzenverbandes der Kassen deutlich.

So droht eine gute Vorschrift des Gesetzgebers auf dem (Selbst-)Verwaltungsweg gekippt zu werden.

Der Bundesverband Deutscher Pathologen und die Deutsche Gesellschaft für Pathologie fordern von den Verhandlungspartnern eine baldige Änderung des Vertrages.

Vor allem durch eine niedrige und nur allmählich steigende Obduktionsquote müssen die teilweise in der Vergangenheit zurückgefahrenen Strukturen des Obduktionswesens wieder aufgebaut werden. 

Das würde auch gerade kleineren Krankenhäusern einen Zugang zu dieser Qualitätssicherung ermöglichen.

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Dipl.-Pol. Jörg Maas Deutsche Gesellschaft für Pathologie e.V.

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Homosexuelle Männer - Syphilis, Tripper, Chlamydien Kontrolle

Medizin am Abend Berlin Fazit: Geschlechtskrank, ohne Symptome, aber ansteckend

Homosexuelle Männer mit wechselnden Sexualpartnern sind sehr häufig mit sexuell übertragbaren Krankheiten infiziert. 

Doch bei den meisten verlaufen diese Infektionen symptomlos. 

Weil sie aber die Infektion an andere Personen weitergeben können, sollten sich homosexuelle Männer alle drei Monate Tests unterziehen, sofern bestimmte Risikofaktoren vorliegen. 

Zu diesem Schluss kommen Infektiologen des UniversitätsSpitals Zürich aufgrund einer aktuellen Studie. 
 
«Wenn’s juckt oder brennt, dann bitte zum Arzt».
So lautet die Botschaft einer Kampagne des Bundesamts für Gesundheit, die Personen mit einer Geschlechtskrankheit auffordert, sich testen zu lassen.

«Die Aussage ist nicht grundsätzlich falsch, aber sie ist auch nicht ganz korrekt», sagt Dominique Braun, Oberarzt in der Klinik für Infektionskrankheiten und Spitalhygiene des UniversitätsSpitals Zürich.  

Wie er und Kollegen in einer aktuellen Studie herausfanden, sind homosexuelle Männer zwar sehr häufig mit sexuell übertragbaren Krankheiten infiziert, die Infektion verläuft aber «meistens symptomlos».

In der soeben im renommierten Fachblatt «Clinical Infectious Diseases» publizierten Studie wurden rund 200 HIV-infizierte homosexuelle Männer auf sexuell übertragbare Infektionskrankheiten untersucht. Diese Männer wurden in der frühen Phase der HIV-Infektion diagnostiziert und standen unter einer wirksamen HIV-Therapie, so dass sie bezüglich ihrer HIV-Infektion nicht mehr als infektiös galten. Jeder dritte dieser Männer infizierte sich innerhalb von ca. 1.5 Jahren mit einer oder mehreren sexuell übertragbaren Infektionen, am häufigsten mit Chlamydien (50%), seltener mit Tripper (25%) und Syphilis (19%), und sehr selten mit Hepatitis C (4%). 

 Die Infektionen wurden dabei am häufigsten im Enddarm, aber auch im Rachen und in der Harnröhre gefunden. 

«Verglichen mit anderen Studien in Westeuropa in dieser Personengruppe ist die Anzahl der diagnostizierten Infektionen aussergewöhnlich hoch», sagt Professor Huldrych Günthard von der Klinik für Infektionskrankheiten und Spitalhygiene. Allerdings zeigten bis 70 Prozent der Infizierten keinerlei Symptome.

  • Risikofaktor Sex ohne Kondome
«Testet man nur aufgrund von Symptomen, entdeckt man solche Krankheitsträger nicht, es findet keine Behandlung statt und die Übertragung geht weiter», sagt Infektiologe Braun. 
  • Es ist deshalb häufig schwierig zu entscheiden, welche Personen auf Geschlechtskrankheiten untersucht werden sollten, wenn keine Symptome vorliegen. 
Die Studienautoren suchten deshalb nach Risikofaktoren, die das Vorliegen einer sexuell übertragbaren Infektionskrankheit vorhersagen können.

Wechselnde Sexualpartner zählen genauso zu den ermittelten Risikofaktoren wie Sex ohne Kondome oder der Gebrauch von Drogen wie Ecstasy, GHB oder Kokain. 

«Wir empfehlen, homosexuelle Männer, auf welche die Risikofaktoren zutreffen, alle drei Monate auf sexuell übertragbare Krankheiten zu testen, auch wenn keine Symptome vorliegen», sagt Dominique Braun. 

Falls Symptome wie Brennen oder Schmerzen im Genitalbereich vorliegen, sollte nach wie vor eine Testung erfolgen, da diese Symptome stark auf eine Geschlechtskrankheit hinweisen.

  • Dass Geschlechtskrankheiten bei Männern in den meisten Fällen keine Symptome verursachen, ist eine neue Erkenntnis. 

Bislang wurde die Testung auf Geschlechtskrankheiten dann empfohlen, wenn typische Krankheitszeichen vorlagen.

Die Studienergebnisse seien vor dem Hintergrund der aktuellen Epidemie von sexuell übertragbaren Erkrankungen bei homosexuellen Männern «hochgradig relevant», sagt Huldrych Günthard.

Aber auch in der heterosexuellen Bevölkerung nähmen Geschlechtskrankheiten wie Syphilis, Tripper und Chlamydien massiv zu.

Die Zurich Primary HIV Infection Study widmet sich der frischen HIV-Infektion.

Die von Prof. Huldrych Günthard geleitete Studie in Zürich wurde 2002 begonnen. Die Universität Zürich unterstützt die Forschung.

Die Studienteilnehmer sind auch in die weltweit bedeutende Schweizerische HIV-Kohortenstudie (www.shcs.ch) eingeschlossen.

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UniversitätsSpital Zürich

Rämistrasse 100
8091 Zürich
Schweiz
Zürich

lic. phil. Martina Pletscher
Telefon: +41 44 255 86 20

E-Mail-Adresse: martina.pletscher@usz.ch

Nathalie Plüss
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E-Mail-Adresse: nathalie.pluess@usz.ch 

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https://academic.oup.com/cid/article/4356865/High-rates-of-subsequent-asymptomat...

Medienmitteilung vom 5. Oktober 2017 zur Veröffentlichung des Artikels «High rates of subsequent asymptomatic STIs and risky sexual behavior in patients initially presenting with primary HIV-1 infection» im Fachmagazin Clinical Infectious Diseases.

Umfrage Dauer - Tumorschmerz - onkologische Patienten mit Versorgungslücken

Medizin am Abend Berlin Fazit: „PraxisUmfrage Tumorschmerz“ zeigt Versorgungslücken bei onkologischen Patienten

Menschen mit Tumorerkrankungen sind schmerzmedizinisch zu einem beträchtlichen Teil unter- und fehlversorgt, sowohl bezüglich tumorbedingter Dauerschmerzen als auch hinsichtlich tumorbedingter Durchbruchschmerzen. 

Das belegen Ergebnisse einer groß angelegten Online-Befragung der Deutschen Gesellschaft für Schmerzmedizin (DGS) e.V. und der Deutschen Schmerzliga (DSL) e.V.
www.Praxisumfrage-Tumorschmerz.de unter mehreren tausend Betroffenen. 

"Die Auswertung deckt schmerzmedizinische Versorgungslücken auf, die alle Beteiligten zum Umdenken motivieren sollten“, erläuterte PD Dr. med. Michael A. Überall, Präsident der DSL, Vizepräsident der DGS, bei einem Pressegespräch in Mannheim. 
 
  • Bei Patienten mit einer Tumorerkrankung entwickeln sich im Laufe der Erkrankung häufig Dauer- und Durchbruchschmerzen. 
  • Diese treten in Abhängigkeit von Lokalisation, Tumorart, Tumorstadium und Metastasierungsgrad sowie individueller Disposition und psychosozialen Faktoren auf. 

Bisher lagen über Häufigkeit, Charakteristik, Intensität und Ausmaß tumorschmerz-bedingter Beeinträchtigungen sowie die medikamentöse Versorgung zu wenige Daten vor, um die aktuelle Versorgungsituation der onkologischen Patienten in Deutschland richtig einschätzen zu können.

Dabei sei eine effektive Schmerztherapie für die betroffenen Patienten eine wesentliche Voraussetzung, um am alltäglichen Leben mit einer befriedigenden Lebensqualität teilhaben zu können“, erläuterte PD Dr. med. Michael A. Überall in Mannheim.

Um Informationen über die schmerzmedizinische Versorgung und das Ausmaß schmerzbedingter Beeinträchtigungen auf Lebensqualität und Alltag der Betroffenen standardisiert erfassen zu können, startete die DGS gemeinsam mit der DSL Anfang des Jahres die „PraxisUmfrage Tumorschmerz“.

Bundesweit wurden Betroffene dazu aufgerufen, unter Verwendung eines standardisierten Online-Fragebogens Auskunft über ihre Schmerzen zu geben. Dieser basiert auf einem von der Deutschen Gesellschaft für Schmerzmedizin entwickelten Patientenfragebogen, der bereits seit geraumer Zeit in schmerzmedizinischen Einrichtungen genutzt wird, um darauf aufbauend individualisierte und bedarfsorientierte schmerzmedizinische Behandlungskonzepte für Menschen mit tumorbedingten Schmerzen erstellen zu können.

Zu geringer Einsatz von stark-wirksamen Opioidanalgetika

Die Analyse der Daten zeigt, dass ein Großteil der Befragten (n=3.707) neben Dauerschmerzen zusätzlich unter akuten Schmerzattacken leidet.

Laut Überall könnten bei einem Drittel dieser Patienten (n=1.064) allein durch eine Optimierung der Dauerschmerztherapie (z. B. durch eine Dosisanpassung bei zu geringer Tagesdosis, Änderung von Einzeldosis und Dosierungsintervall bei „end-of-dose-failure“ oder Hinzunahme einer spezifischen Therapie mit Ko-Analgetika bei neuropathischen Schmerzen), die akuten Schmerzattacken vermieden werden.

Bei den übrigen Patienten (n=2.643) wäre aus Sicht der Schmerzmediziner eine spezifische Notfall- / Rescuetherapie sinnvoll – diese erhält aber weniger als ein Drittel der dafür eigentlich infrage kommenden Betroffenen (862 vs. 2.643 / 32,6 %) mit tumorbedingten Durchbruchschmerzen. Davon erhielten wiederum nur etwas mehr als ein Drittel (326 vs. 862 / 37,8 %) eine Therapie mit einem stark-wirksamen Opioidanalgetikum – dem nach Ansicht vieler Schmerzexperten einzig sinnvollen Therapiekonzept zur Behandlung dieser speziellen Schmerzform.

Schmerzen bei Tumorerkrankung werden verharmlost

Auch der Schmerz- und Palliativmediziner Dr. med. Johannes Horlemann, Vizepräsident der Deutschen Gesellschaft für Schmerzmedizin und Erstautor der DGS-PraxisLeitlinie „Tumorschmerz“ betonte: „Trotz umfangreicher Aufklärungsmaßnahmen, widmet sich im praktischen Alltag unverändert der Großteil der ärztlichen Bemühungen den onkologischen Therapieansätzen, während die viele Betroffene stark beeinträchtigenden Schmerzen als Folgeerscheinung der Tumorerkrankung verharmlost werden. Die damit einhergehenden Einschränkungen auf die Teilhabe am alltäglichen Leben bzw. die Lebensqualität der Patienten müssen sehr viel ernster genommen wer-den als wir das aktuell erleben.“

Aus Sicht des DSL-Präsidenten Überall „sollten in der Außendarstellung onkologischer Zentren und in den entsprechenden einrichtungsspezifischen Qualitätsberichten nicht nur direkte onkologische Parameter (wie z. B. Behandlungszahlen und 5-Jahresüberlebensquoten), sondern auch indirekte Qualitätsindikatoren (wie z. B. die Patientenzufriedenheit mit der schmerzmedizinischen Versorgung) aufgeführt und veröffentlicht werden. Nur so hätten auch die Betroffenen die Möglichkeit, eine für ihre spezifische Situation und ihre individuellen Bedürfnisse passende Behandlungseinrichtung auszuwählen.“ Die Ergebnisse müssen zum Anlass genommen werden, die schmerzmedizinische Ausbildung in den beteiligten Disziplinen stärker zu fokussieren und die Bedeutung einer suffizienten, individualisierten schmerzmedizinischen Versor-gung von Tumorpatienten mit Dauer- und Durchbruchschmerzen in Bezug auf Alltags-funktionalität und Lebensqualität noch stärker zu verdeutlichen – z. B. durch spezifische Fortbildungsveranstaltungen sowie die Implementierung versorgungsrelevanter Leitlinien, wie z. B. der DGS-PraxisLeitlinien zu Tumorschmerzen und tumorbedingten Durchbruchschmerzen.

Deutsche Gesellschaft für Schmerzmedizin (DGS) e.V.

Die Deutsche Gesellschaft für Schmerzmedizin (DGS) e.V. ist mit rund 4.000 Mitglie-dern die größte Gesellschaft praktisch tätiger Schmerztherapeuten in Europa. Sie setzt sich für ein besseres Verständnis und für bessere Diagnostik und Therapie des chroni-schen Schmerzes ein. Bundesweit ist sie in rund 125 regionalen Schmerzzentren or-ganisiert, in denen interdisziplinäre Schmerzkonferenzen veranstaltet werden. Obers-tes Ziel der DGS ist die Verbesserung der Versorgung von Menschen mit chronischen Schmerzen. Dies kann nur durch die Etablierung der Algesiologie in der Medizin er-reicht werden. Dazu gehört die Qualitätssicherung in der Schmerzmedizin durch die Etablierung von Therapiestandards sowie die Verbesserung der Aus-, Fort- und Wei-terbildung auf den Gebieten der Schmerzdiagnostik und Schmerztherapie für Ärzte aller Fachrichtungen. Um die Bedürfnisse von Patienten noch besser zu verstehen, arbeitet die DGS eng mit der Patientenorganisation Deutsche Schmerzliga (DSL) e.V. zusammen.

Deutsche Schmerzliga (DSL) e.V.

Zur Deutschen Schmerzliga (DSL) e.V. gehören inzwischen mehr als 3.000 Mitglieder, die von spezifischen Informationsangeboten und individueller Beratung profitieren. Mehr als 80 regionale Selbsthilfegruppen bieten Patienten sogar konkrete Unterstüt-zung vor Ort. Auf Bundesebene engagiert sich der Verein darüber hinaus für die Rech-te von Betroffenen in Öffentlichkeit und Politik. Zudem hat die Patientenorganisation mit der Deutschen Gesellschaft für Schmerzmedizin e.V. (DGS) einen starken ärztli-chen Partner an der Seite – mit dem Überblick über die aktuellsten Erkenntnisse auf dem Gebiet der Schmerzmedizin.

Weiterführende Links: http://www.PraxisUmfrage-Tumorschmerz.de


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Nicole Zeuner Deutsche Gesellschaft für Schmerzmedizin e.V.

Adenauerallee 18
61440 Oberursel
Deutschland
Hessen
E-Mail-Adresse: info@dgschmerztherapie.de


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Enzym ATGL im Herzen - super wichtig

Medizin am Abend Berlin Fazit:  Fettzellen als „Heizkraftwerke“: ForscherInnen von BioTechMed-Graz entschlüsseln Energiezufuhr

Kälte verbrennt Fett: 

Wovon viele träumen, um schlank zu werden, dem sind ForscherInnen der Karl-Franzens-Universität Graz auf der Spur. 

Um die Körpertemperatur aufrecht zu erhalten, wirken bestimmte Fettzellen wie „Heizkraftwerke“. 

Fehlt darin aber ein wichtiges Enzym, wird der Brennstoff aus anderen Zellen gewonnen oder die notwendige Energie muss überhaupt extra zugeführt werden. 

Die Arbeitsgruppe rund um Univ.-Prof. Dr. Rudolf Zechner vom Institut für Molekulare Biowissenschaften hat im Rahmen eines Projekts der Forschungskooperation BioTechMed-Graz völlig neue Erkenntnisse gewonnen, die kürzlich im renommierten Fachjournal Cell Metabolism online veröffentlicht wurden. 
 
Die WissenschafterInnen widerlegen mit ihrer Publikation die bisherige Annahme, dass der Abbau von Fett durch das fettspaltende Enzym Adipose Triglyceride Lipase (kurz ATGL) in sogenannten braunen Fettzellen entscheidend ist, um ausreichend Brennstoff zu generieren und damit die Körpertemperatur bei Kälte im Bereich von fünf Grad aufrecht erhalten zu können. 


Jetzt wurde im Tiermodell nachgewiesen, dass das Fehlen der ATGL in den braunen Fettzellen durch erhöhte Bereitstellung von Energie aus anderen Fettdepots kompensiert wird. 

 „Fehlt die ATGL allerdings auch in diesen, muss Energie zusätzlich über die Nahrung zugeführt werden“, erklärt Dr. Renate Schreiber, die Erstautorin der Studie.
  • Eine essenzielle Rolle spielt das Enzym im Herzen, um die Verteilung der Wärme im Körper zu gewährleisten. 
„Fehlt in diesem Organ die ATGL, ist das tödlich“, so Assoz.-Prof. Dr. Simon Sedej von der Medizinischen Universität Graz.

Braune Fettzellen, ursprünglich nur bei Neugeborenen beschrieben, wurden vor einigen Jahren auch bei Erwachsenen als zentrale „Verbrennungsmaschinen“ identifiziert.

„Die aktuelle Arbeit leistet einen wichtigen Beitrag zum Verständnis der physiologischen Vorgänge in diesen „Heizkraftwerken“, welche zur Entwicklung von Therapieansätzen in der Behandlung von Fettleibigkeit unumgänglich sind“, schildert Schreiber.

Die Studie der Grazer WissenschafterInnen, die mit KollegInnen von den Universitäten Maastricht (NL) und Pittsburgh (USA) zusammenarbeiteten, wurde von der Foundation Leducq, dem European Research Council (ERC), sowie dem Österreichischen Wissenschaftsfonds FWF finanziert.

Publikation
Cold-induced thermogenesis depends on ATGL-mediated lipolysis in cardiac muscle but not brown adipose tissue
Renate Schreiber, Clemens Diwoky, Gabriele Schoiswohl, Ursula Feiler, Nuttaporn Wongsiriroj, Mahmoud Abdellatif, Dagmar Kolb, Joris Hoeks, Erin E. Kershaw, Simon Sedej, Patrick Schrauwen, Günter Haemmerle, Rudolf Zechner
DOI: 10.1016/j.cmet.2017.09.004

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Dr. Renate Schreiber
Institut für Molekulare Biowissenschaften
Karl-Franzens-Universität Graz
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E-Mail: renate.schreiber@uni-graz.at

Mag. Gudrun Pichler
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Fax: 43 (0) 316 / 380-9039
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Österreich
Steiermark 
 

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Zoonotische Infektionskrankheiten

Medizin am Abend Berlin Fazit: Nationales Forschungsnetz Zoonotische Infektionskrankheiten gegründet

Nationales Forschungsnetz Zoonotische Infektionskrankheiten: Sprecher ist Prof. Dr. Christian Drosten an der Charité – Universitätsmedizin Berlin 
 
Das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) fördert mit einem Gesamtbetrag von rund 40 Millionen Euro das Nationale Forschungsnetz Zoonotische Infektionskrankheiten. Sprecher des Gesamt-Netzwerks ist Prof. Dr. Christian Drosten am Institut für Virologie der Charité.

Das Netzwerk umfasst sieben Forschungsverbünde und sechs Nachwuchsgruppen, die bundesweit an Universitäten und außeruniversitären Forschungseinrichtungen angesiedelt sind. Der Förderzeitraum ist auf fünf Jahre angelegt, auch ein flexibles Budget zur Reaktion auf eventuelle zukünftige Epidemiefälle ist vorgesehen.

Zoonosen sind Infektionserkrankungen, deren Quelle bei Tieren liegt. 

Das Spektrum dieser Infektionsquellen reicht von selten vorkommenden Wildtieren bis hin zu weit verbreiteten Nutztieren wie dem Rind oder dem Schwein.

Zoonotische Infektionen werden durch direkten Kontakt mit Tieren, aber auch über Lebensmittel oder Mittler wie Insekten und Zecken übertragen.

Das Spektrum der beforschten Erkrankungen umfasst pandemische Gefahrenquellen wie den MERS-Erreger, Lebensmittelinfektionen wie die Campylobacteriose, aber auch Nager- und vektorübertragene Erreger wie Hanta-, Borna- und Frühsommer-Meningoenzephalitisvirus.

„Derzeit gibt es zwei sehr wichtige Oberthemen in der Infektionsforschung, die Zunahme von Antibiotikaresistenzen und die Verantwortung für die Globale Gesundheit. Zoonostische Erkrankungen liegen im Zentrum beider Probleme, und wir hoffen, mit dem Forschungsnetz einen wichtigen Beitrag zu leisten“, sagt Prof. Dr. Christian Drosten, Direktor des Instituts für Virologie der Charité. Der Verbreitung von Antibiotikaresistenzen aus der Tierzucht widmet sich ein eigener Forschungsverbund innerhalb des neugegründeten nationalen Netzwerkes. Innerhalb der Nachwuchsgruppen liegt ein besonderer Forschungsschwerpunkt auf der Biologie von Moskitos und Zecken, sowie bedeutenden durch diese Vektoren übertragenen Erkrankungen.

Eine Gemeinsamkeit von Zoonosen ist die Notwendigkeit, Erkrankungen des Menschen durch Maßnahmen im Tierreich zu kontrollieren.

Hierzu ist eine intensive Zusammenarbeit zwischen Veterinär- und Humanmedizin erforderlich, die sich in der Zusammensetzung des Forschungsnetzes widerspiegelt. 

Human- und veterinärmedizinische Institutionen aus ganz Deutschland sind vertreten.

Ein zentrales Anliegen ist die bessere Verwertung von Forschungserkenntnissen durch Einrichtungen des öffentlichen Gesundheits- und Veterinärwesens.

Das Forschungsnetz wird deshalb eigens von Vertretern des öffentlichen Gesundheits- und Veterinärwesens begleitet. 

Ein Koordinierungskreis wird die Zusammenarbeit und den Transfer von Forschungsergebnissen in die Praxis gestalten.

Der Kreis beinhaltet neben den Leitern der Verbünde und Nachwuchsgruppen auch Vertreter des öffentlichen Gesundheitsdienstes in der Human- und Veterinärmedizin, sowie der beteiligten Ministerien.

Die Charité – Universitätsmedizin Berlin ist mit mehreren Projektanträgen in dieser Initiative erfolgreich gewesen. Förderungen erhalten nun das Institut für Mikrobiologie, die Medizinische Klinik m. S. Infektiologie und Pneumologie, sowie die Medizinische Klinik m. S. Gastroenterologie, Infektiologie und Rheumatologie. Das Institut für Virologie am Campus Charité Mitte ist mit zwei Projekten und einer Nachwuchsgruppe vertreten.

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Prof. Dr. Christian Drosten
Direktor des Instituts für Virologie
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E-Mail: christian.drosten@charite.de

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Telefon: 030 / 450 570 400
Fax: 030 / 450 570 940
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https://virologie-ccm.charite.de/

https://infektiologie-pneumologie.charite.de/klinik/

https://gastro.charite.de/



Kreuzallergie - Fischallergiker: Ernährungseinschränkungen unnötig?

Medizin am Abend Berlin Fazit: Fisch ist nicht gleich Fisch - Fisch-Allergiker müssten nicht auf diese gesunde Kost verzichten

Bisher lautete der Rat an Menschen mit einer Allergie gegen Fisch, dieses Lebensmittel komplett zu vermeiden. 

Doch nun hat ein internationales Forscherteam um Dr. Annette Kühn und Professor Markus Ollert vom Luxembourg Institute of Health (LIH) und Dr. Martin Sørensen von der Uniklinik Nord Norwegen in Tromsø nachgewiesen, dass Fischallergiker nicht zwangsläufig auf den Genuss dieser gesunden Kost verzichten müssen. 
 
  • „Wir konnten in unserer Studie zeigen, dass etwa jeder dritte Betroffene auf einzelne Fischarten nicht allergisch reagiert, so Dr. Kühn vom Department of Infection and Immunity am LIH. 

 „Zudem ist es uns gelungen, bestimmte Marker zu identifizieren, anhand derer man Personen mit einer Allergie gegen ein oder mehrere Fischarten unterscheiden kann.“

  • „Dies ist wichtig, um unnötige Ernährungseinschränkungen zu vermeiden, vor allem bei allergischen Kindern, die sehr oft mehrere Lebensmittelallergien haben“, fügt Dr. Sørensen hinzu.

Das Wissenschaftlerteam hat seine Ergebnisse jetzt in der Oktoberausgabe des weltweit bedeutendsten wissenschaftlichen Fachjournals für Allergieerkrankungen, dem „Journal of Allergy and Clinical Immunology“, veröffentlicht. „Die in Luxemburg durchgeführte Forschung ist sehr wertvoll. Ohne die Kompetenz des LIH in molekularer Allergologie wäre es nicht möglich gewesen die Studie durchzuführen“, betont Dr. Sørensen.
Fisch ist ein wichtiger Lieferant leicht verdaulicher Eiweiße und versorgt den Körper mit Jod und lebensnotwendigen Omega-3-Fettsäuren.

Doch gleichzeitig gehört Fisch zu den Nahrungsmitteln, die sehr häufig eine lebenslange Nahrungsmittelallergie mit deutlichen Symptomen auslösen. Weltweit sind geschätzt etwa 0,1 Prozent der Bevölkerung davon betroffen. 

In Luxemburg, wo aufgrund des hohen Anteils der Bevölkerung aus dem mediterranen Raum viel Fisch konsumiert und verarbeitet wird, kommen diese Allergien jedoch häufiger vor.

Manche Allergiker tolerieren bestimmte Fischarten und bräuchten daher trotz ihrer Überempfindlichkeit nicht auf diese wertvolle Eiweißquelle verzichten

„Ob eine Allergie gegen viele verschiedene Fischarten, eine sogenannte Kreuzallergie vorliegt, konnten Allergologen bisher nur in sehr aufwändigen Tests herausfinden, bei denen Betroffenen Fisch oral verabreicht wird“, so Dr. Kühn. Um die Labordiagnostik bei Fischallergikern zu vereinfachen, hat die Forscherin nun gemeinsam mit Kollegen aus Norwegen und Schweden bestimmte Marker im Blut von Patienten identifiziert.  

Dazu hat das Team 35 Patienten mit einer nachgewiesenen Fischallergie Kabeljau, Lachs und Makrele verabreicht und anschließend bestimmte Antikörper in deren Blut gemessen. Antikörper werden vom Immunsystem allergischer Menschen als Reaktion auf bestimmte Eiweiße in Lebensmitteln gebildet, auf die der Betroffene überreagiert. 

Menschen mit einer Fischallergie reagieren meist auf Parvalbumin, ein Eiweiß, das insbesondere in den Muskelzellen des weißen Fleisches verschiedener Fischarten vorkommt

Kürzlich haben Dr. Kühn und ihre Kollegen jedoch gezeigt, dass auch die Fischeiweiße Enolase und Aldolase eine Überreaktion auslösen können (Kühn et al. Clinical & Experimental Allergy 2013).

In ihrer aktuellen Studie haben die Forscher nun nachgewiesen, dass Allergiker unterschiedliche Antikörper bilden, je nachdem, ob sie nur auf Parvalbumin oder auch gegen die Fisch-Eiweiße Enolase und Aldolase überempfindlich reagieren. 

Damit haben Dr. Kühn und ihre Kollegen erstmals zeigen können, dass sich Personen mit einer Kreuzallergie gegen mehrere Fischarten anhand spezifischer Marker (Antikörper) unterscheiden lassen. „Somit eröffnet diese Form der kliniknahen Allergieforschung ganz neue Möglichkeiten einer molekularen und damit personalisierten Allergiediagnostik“, so Dr. Kühn. „Mithilfe dieser spezifischen Antikörper wird es in Zukunft hoffentlich möglich sein, bestimmte Formen der Fischallergie frühzeitig zu identifizieren und den Betroffenen sinnvolle Ernährungstipps zur Risikovermeidung zu geben.“ Zugleich kann dieses Wissen Allergieforschern möglicherweise in Zukunft dabei helfen, gefährdete Menschen vor einer Sensibilisierung durch bestimmte Fischeiweiße zu bewahren und damit der Allergieentwicklung vorzubeugen.

Bibliographie:
Cross-reactivity in fish allergy: A double-blind, placebo-controlled food-challenge trial
DOI: 10.1016/j.jaci.2017.03.043

Anmerkung:
Kürzlich hat die EAACI (European Academy of Allergy & Clinical Immunology) den weltweit ersten Userguide zu molekularen Markern für die Allergiediagnostik und Allergietherapie veröffentlicht (EAACI Molecular Allergology User’s Guide). Dieser Leitfaden, der unter der Leitung von Prof. Markus Ollert, Direktor des Department of Infection and Immunity am LIH erstellt wurde, macht deutlich, dass die Identifizierung spezifischer Eiweiße oder Allergenkomponenten, auf die Patienten allergisch reagieren, in der Allergieforschung immer wichtiger wird und bereits heute bei vielen Indikationen allergischer Erkrankungen (Asthma, allergische Rhinitis/Heuschnupfen, Nahrungsmittelallergie, Urtikaria, Insektengiftanaphylaxie) zur Verbesserung der Allergiediagnostik und Allergietherapie von Patienten beitragen kann.

Über das Luxembourg Institute of Health: Research dedicated to life.
Das Luxembourg Institute of Health (LIH) ist ein öffentliches Forschungsinstitut an der Spitze der biomedizinischen Forschung. Mit seinen Knowhow in den Schwerpunkten öffentliche Gesundheit, Krebserkrankungen, Infektion und Immunität sowie in der Lagerung und Bearbeitung von biologischen Proben, engagiert sich das Institut durch seiner Forschungsarbeiten für die Gesundheit der Menschen. Am LIH arbeiten mehr als 300 Personen mit dem gemeinsamen Ziel das Wissen über Krankheitsmechanismen voranzutreiben und so neue Diagnoseverfahren, innovative Therapieansätze und effiziente Tools für die personalisierte Medizin zu entwickeln. Das Institut ist der erste Anbieter von Informationen zur öffentlichen Gesundheit in Luxemburg, ein verlässlicher Kooperationspartner für lokale und internationale Projekte sowie ein attraktiver Ausbildungsplatz für Nachwuchsforscher.

Über das Department of Infection and Immunity
Das Department of Infection and Immunity des LIH ist eine Grundlagen- und klinisch-anwendungsorientierte Forschungsabteilung, die sich zum Ziel gesetzt hat, die komplexen Mechanismen infektiöser und entzündlicher Erkrankungsprozesse zu verstehen um innovative Konzepte zur Krankheitsdiagnose, Prävention und Therapie zu erstellen. Innerhalb eines interdisziplinären Forschungsumfelds, konzentriert sich das Department of Infection and Immunity auf experimentelle Forschung, hingehend zu klinischen Anwendungen und Technologieentwicklung, um dringende medizinische Probleme in den Bereichen Entzündung (z.B. Allergie, Asthma, Autoimmunität), Krebs und Infektionskrankheiten (z.B. AIDS, Hepatitis, Masern, Röteln) anzugehen.

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Dr. Annette Kühn
Principal Investigator
Molecular and Translational Allergology
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Dr. Malou Fraiture
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TOP-Einladung zur Ernährungsstudie Kleinkinder, Kinder, Jugendliche

Medizin am Abend Aberlin Fazit: -Youth-Studie sucht ab sofort Teilnehmer zwischen 6 und 18 Jahren in Berlin, Ruhrgebiet, Stuttgart

Die Fachhochschule des Mittelstands (FHM), die Universität Bonn, die Charité Universitätsmedizin Berlin, die Universität Witten-Herdecke, das Gemeinschaftskrankenhaus Herdecke sowie die Filderklinik in Filderstadt-Bonlanden starten mit einer gemeinsamen Ernährungsstudie, der VeChi-Youth-Studie (Vegetarian and Vegan Children and Youth Study). 

  • Was essen Kinder und Jugendliche in Deutschland und wie ist ihre Nährstoffzufuhr? 
 
Die Fachhochschule des Mittelstands (FHM), die Universität Bonn, die Charité Universitätsmedizin Berlin, die Universität Witten-Herdecke, das Gemeinschaftskrankenhaus Herdecke sowie die Filderklinik in Filderstadt-Bonlanden starten mit einer gemeinsamen Ernährungsstudie, der VeChi-Youth-Studie (Vegetarian and Vegan Children and Youth Study). 

Was essen Kinder und Jugendliche in Deutschland und wie ist ihre Nährstoffzufuhr? 

Um diese Fragen zu beantworten, werden ab sofort Teilnehmer im Alter von 6 bis einschließlich 18 Jahren in den Studienregionen Berlin, Ruhrgebiet und im Raum Stuttgart gesucht, die sich vegetarisch, vegan oder mit Mischkost ernähren. 

Angesprochen sind ausdrücklich auch nicht-vegetarisch/vegane Kinder und Jugendliche. 

Mehr Informationen zum Ablauf der Studie sowie zur Online-Anmeldung auf www.vechi-youth-studie.de.

Die Anzahl von Vegetariern und Veganern in Deutschland nimmt immer weiter zu.

Aber nicht nur Erwachsene wählen diese Form der Ernährung:

Auch Kinder und Jugendliche essen vermehrt vegetarisch oder vegan.

Wie genau gegessen wird und wie die Nährstoffversorgung bei Kindern und Jugendlichen im Alter zwischen 6-18 Jahren ist, darüber gibt es nur wenige oder meist veraltete Studien.

Die neue VeChi-Youth-Studie (Vegetarian and Vegan Children and Youth Study) der Fachhochschule des Mittelstands (FHM), der Universität Bonn, der Charité Universitätsmedizin Berlin, der Universität Witten-Herdecke, dem Gemeinschaftskrankenhaus Herdecke und der Filderklinik in Filderstadt-Bonlanden will dies nun ändern und sucht ab sofort in den Studienregionen Berlin, Ruhrgebiet und im Raum Stuttgart Studienteilnehmer im Alter von 6-18 Jahren, die sich vegetarisch, vegan oder aber mit Mischkost ernähren.

Aus den Ergebnissen der Studie sollen wissenschaftlich gestützte und praxisnahe Empfehlungen für eine vegetarische, vegane und Mischkost-Ernährung von Kindern und Jugendlichen abgeleitet werden.

„Viele vegetarisch und vegan lebende Eltern möchten auch ihre Kinder fleischlos oder rein pflanzlich ernähren. Dass dies möglich ist, zeigen viele Einzelbeispiele.

Was uns aber fehlt, sind wissenschaftlich gesicherte Daten, die mögliche Probleme aufzeigen und aus denen dann Beratungskonzepte für Eltern, Kinderärzte und Ernährungsfachkräfte entwickelt werden können“, sagt Dr. Markus Keller, Studienleiter und Hochschullehrer an der FHM sowie wissenschaftlicher Studiengangsleiter des Bachelor- Studiengangs Vegan Food Management. 

„Leider sehen wir relativ häufig Kinder, die durch Fehlernährung gesundheitliche Probleme erlitten haben.

Deshalb ist es uns so wichtig, mit dieser Studie gesicherte wissenschaftliche Daten zu erheben, die es uns ermöglichen, praktische Ernährungstipps für eine sichere und gesunde Ernährung geben zu können“, so Prof. Alfred Längler von der Universität Witten/Herdecke, der das Studienzentrum in Herdecke leitet.

Die teilnehmenden Familien sollen an drei aufeinanderfolgenden Tagen alle Lebensmittel und Getränke, die sie gegessen und getrunken haben, wiegen und protokollieren und einen Fragebogen zu Gesundheit und Lebensstil ausfüllen.

Außerdem werden Körpergröße, - gewicht und Hautfaltendicken erhoben, der Blutdruck gemessen sowie Blut- und  Urinproben entnommen.

Hierfür ist eine einmalige Untersuchung in einem der drei Studienzentren in Herdecke, Berlin oder Filderstadt nötig. 

Alle Teilnehmer bekommen als Dankeschön eine einmalige Aufwandsentschädigung von 50 € sowie die Auswertung des Ernährungsprotokolls und die Ergebnisse der Blut- und Urinuntersuchung.

Angesprochen sind insbesondere auch nicht-vegetarische Kinder und Jugendliche. 

Mehr Informationen zum Ablauf der Studie sowie zur Online-Anmeldung auf www.vechi-youthstudie.de.

Bereits Anfang des Jahres ist die noch laufende VeChi-Diet-Studie (Vegetarian and Vegan Children Study) gestartet, in der bis einschließlich Dezember 2017 erhoben wird, was vegetarisch, vegan und mit Mischkost ernährte Kleinkinder im Alter von 1 bis 3 Jahren essen.

Für diese Studie werden bundesweit noch weitere Teilnehmer gesucht, um ein dreitägiges Ernährungsprotokoll zu führen.

Eine Blutentnahme findet nicht statt www.vechi-studie.de.

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