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Hacker-Angriff - Gesundheit der Home-Gateways oder Modem

Medizin am Abend Berlin Fazit: Hacker-Angriff auf Telekom-Geräte: Sicherheitsforscher der Freien Universität erstellen Lagebild

Sicherheitsforscher der Freien Universität Berlin haben nach dem Hackerangriff auf von der Deutschen Telekom betriebene Internetrouter die Lage umfassend kartografiert. Auf den Karten ist ersichtlich, wo sich die über das TR-069-Protokoll erreichbaren und teilweise angegriffen Home-Gateways oder Modems der Telekom und anderer Konzerne befinden.

Medizin am Abend Berlin ZusatzThema: Risiken managen - Verbraucher schützen  

Medizin am Abend Berlin ZusatzFachLink
  • Die Karten zeigen, dass Deutschland flächendeckend betroffen war. 
Besonders stark waren jedoch die Regionen Berlin, München, Hamburg, Frankfurt am Main und Düsseldorf in Mitleidenschaft gezogen. 

In Deutschland gab es wenige Tage vor dem Hacker-Angriff am 27. November etwa 4,4 Millionen Geräte, die über das TR-069-Protokoll erreichbar waren. Von diesen Geräten gehörten 99 % zum Netz der Deutschen Telekom. Die weltweiten Karten zeigen, dass mehr als 60 Millionen Geräte potenziell angreifbar sind.

  • Das TR-069-Protokoll wird in der Regel für Wartungsarbeiten wie Firmware-Updates genutzt. Bereits seit 2014 ist bekannt, dass dieses Protokoll problematisch sein kann.

Das von der Freien Universität Berlin betriebene sogenannte Darknet (Sensor-Netz) hat eine starke Zunahme von Scans nach offenen TR-069-Ports registriert, um bis zu 15-mal so viele vom 26. November um 14.45 Uhr an. Die meisten IP-Pakete wurden von Brasilien, Großbritannien und Irland aus versendet. Als Indiz für die Verwendung eines Botnetzes – einer Gruppe kompromittierter und fremdgesteuerter Systeme – spricht, dass die Absender-IP-Adressen der Scan-Pakete zu einem sehr großen Teil unterschiedlich waren.

Nach Ansicht der Forscher demonstriert der Vorfall, dass die vorausschauende Erstellung von Lagebildern ein wichtiger Bestandteil einer Cyber-Sicherheitsstrategie sein müsse. 

Für die Darstellung der Daten nutzen die Forscher eine Analyse-Software, die im vom Bundesministerium für Bildung und Forschung geförderten RiskViz-Projekt erstellt worden ist. Bei dem RiskViz-Projekt wird eine neuartige dezentrale Suchmaschine erstellt, welche das Internet nach Diensten und industriellen Kontrollsystemen mit Schwachstellen durchforstet.

Ziel ist es, ein digitales Lagebild über verwundbare Systeme im Internet zu erstellen. Das RiskViz-Projekt gehört zum Rahmenwerk des Bundesministeriums für Bildung und Forschung „IT-Sicherheit für Kritische Infrastrukturen“ und wird mit 4,2 Millionen Euro gefördert.

„Protokolle und Funktionen dieser Art sollten nicht für jeden im Internet einfach erreichbar sein“, kritisiert Prof. Dr.-Ing. Volker Roth, Leiter der SCADACS-Gruppe. 

„Forscherteams könnten dabei helfen, derartige Probleme zu erkennen, bevor sie akut werden.

Dafür müssten jedoch die Betreiber von auffindbaren Geräten für das Risiko haften, falls ihre Geräte von Scans beeinträchtigt würden.“ 

Die IT-Sicherheitsforscher Johannes Klick und Stephan Lau der SCADACS-Gruppe betonen, dass aus technischer Sicht Wartungszugänge problemlos kryptografisch korrekt abgesichert und auf das notwendige Minimum reduziert werden könnten.

Jedoch würden solche Sicherheitsmaßnahmen oft aus Kostengründen oder Unkenntnis abgelehnt.

Die Liste zeigt die zehn Länder, in denen die meisten Geräte über das unverschlüsselte TR-069-Protokoll erreichbar waren.

Nation - Anzahl der via TR069 erreichbaren Geräte - Relative Häufigkeit

USA 17.223.378 32,37 %

Deutschland - 4.421.067 - 10,40 %

Großbritannien - 3.578.780 - 8,31 %

Mexico - 3.113.879 - 6,73 %

Brasilien - 2.901.490 - 5,45 %

Indien - 2.120.082 - 3,98 %

Ägypten - 1.859.477 - 3,49 %

Russland - 1.525.392 - 2,87 %

Argentinien - 1.204.406 - 2,26 %

Türkei - 1.189.306 - 2,24 %

Quelle mit dem Hinweis, dass das TR-069-Protokoll problematisch sein kann:
•www.defcon.org/images/defcon-22/dc-22-presentations/Tal/DEFCON-22-Shahar-TaI-I-hunt-TR-069-admins-UPDATED.pdf

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•Prof. Dr.-Ing. Volker Roth
Leiter der Forschergruppe SCADACS, Telefon: +49 30 838 75281, E-Mail: volker.roth@fu-berlin.de
•Johannes Klick, Teamleiter RiskViz und wissenschaftlicher Mitarbeiter, Telefon:+49 30 838 55512,
E-Mail: johannes.klick@fu-berlin.de

Im Internet

•Forschergruppe SCADACS: www.scadacs.org


•Riskviz-Projekt: www.riskviz.de


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http://www.scadacs.org/tr069/

360° TOP-Hinweis: Klinikaufenthalt ohne Komplikationen - Blutzuckerwerte

Medizin am Abend Berlin Fazit: Wie Diabetespatienten den Klinikaufenthalt ohne Komplikationen überstehen

Drei von zehn Menschen, die im Krankenhaus behandelt werden, haben erhöhte Blutzuckerwerte, häufig ohne es zu wissen. 

Ein Diabetes mellitus gefährdet jedoch die Genesung, wenn er nicht erkannt oder nicht richtig mitbehandelt wird. 
  • Die Deutsche Diabetes Gesellschaft (DDG) gibt deshalb in einem Positionspapier eine Reihe von Empfehlungen, die Ärzte bei der stationären Betreuung von Diabetespatienten unterstützen sollen. 

Ziel ist die Vermeidung von schweren Komplikationen, Medikationsfehlern und verlängerten Liegezeiten. 
 
Übergewicht, ungesunde Ernährung und Bewegungsmangel, aber auch eine zunehmende Lebenserwartung führen dazu, dass immer mehr Menschen in Deutschland an Diabetes leiden. „Derzeit nimmt die Zahl der Menschen mit Diabetes in Deutschland jährlich um 300.000 zu“, berichtet Professor Dr. med. Baptist Gallwitz, DDG Präsident und Mitautor des Positionspapiers.

Betroffen sind meist ältere und kranke Menschen.

Dies erklärt den hohen Anteil von Krankenhauspatienten mit Diabetes, der derzeit bei dreißig Prozent liegt. 

Davon kommen aber die wenigsten wegen ihres Diabetes zur Behandlung in die Klinik.

„Der Diabetes ist in der Regel dann eine Nebendiagnose, im Vordergrund stehen Eingriffe etwa an Hüfte oder Herz“, sagt Gallwitz. 

Dennoch ist der Diabetes aber immer auch ein Warnhinweis, da die Behandlung von Menschen mit Diabetes im Krankenhaus häufig Probleme aufwirft – vor allem wenn eine Operation ansteht.

So kommt es bei Diabetespatienten nach Operationen häufig zu Komplikationen. 

„Die Wundheilung ist verzögert, die Gefahr von Infektionen steigt“, erläutert Gallwitz. 
Bei vielen Diabetespatienten sind Herz und Nieren vorgeschädigt, das Risiko von Durchblutungsstörungen und Thrombosen damit erhöht. Zugleich wird die Dosierung von Medikamenten unter der Narkose erschwert. „Insgesamt haben Diabetespatienten ein um fünfzig Prozent erhöhtes Risiko, an den Folgen einer Operation zu sterben“, betont DDG Präsident Gallwitz.

Auch die Diagnostik- und Operations-bedingten Nahrungspausen können zu Problemen führen.

Der Körper greift in dieser Situation auf Reserven zurück, und es kommt zur Freisetzung von Hormonen, die den Blutzucker ansteigen lassen.

Bei Diabetespatienten fällt diese Reaktion häufig extrem aus.

„Sehr viel hängt dann von der richtigen Dosierung der blutzuckersenkenden Medikamente ab“, erläutert Privatdozent Dr. med. Erhard Siegel vom St. Josefskrankenhaus Heidelberg.

Eine zu hohe Dosis könne rasch zur Hypoglykämie führen, einer lebensgefährlichen Unterzuckerung.

„Fehler bei der Dosierung von Insulin sind häufig“, erklärt Siegel.

„Insulin gehört zu den Top-5-Hochrisiko-Medikamenten bei stationären Patienten“, fügt der Mitautor des Positionspapiers hinzu. Ein Drittel aller Medikationsfehler mit Todesfolge innerhalb von 48 Stunden sind auf eine fehlerhafte Insulinverabreichung zurückzuführen.
  • In ihren neuen Empfehlungen gibt die DDG daher genaue Anweisungen zur Insulinbehandlung vor und nach Operationen. 

Die Ärzte erfahren, welche Medikamente sicher und welche Wirkstoffe riskant sind.

„Metformin beispielsweise, der am häufigsten eingesetzte Blutzucker-Senker beim Typ-2-Diabetes, sollte 48 Stunden vor einem Eingriff abgesetzt werden“, erläutert Siegel. Diese Karenzzeit gilt auch für Kontrastmittel-Untersuchungen, die sonst die Niere schädigen könnten. Grund: Metformin wird über die Nieren ausgeschieden, und bei einem zu hohen Anstieg der Blutkonzentration kann es – allerdings in sehr seltenen Fällen – zur Laktatazidose kommen, einer lebensgefährlichen Übersäuerung des Blutes.

Die DDG rät, nach Möglichkeit auf eine Narkose zu verzichten und die Operation unter Regionalanästhesie durchzuführen. 

„Wenn möglich, sollte ein Facharzt den Blutzucker in den Wochen vor der Operation einstellen“, so Gallwitz.

Ist die Stoffwechselsituation ungünstig – etwa wenn der Langzeitblutzuckerwert HbA1c auf über 8,5 Prozent gestiegen ist – muss eine Verschiebung des Eingriffs erwogen werden. 

Jede Stoffwechsel-Optimierung erhöht die Chancen, dass die Patienten den Operationsstress gut überstehen und frühzeitig nach Hause entlassen werden können.

Das „Positionspapier der DDG zur Therapie des Diabetes mellitus im Krankenhaus“ umfasst 102 Seiten. Ärzte und interessierte Laien können es auf der Homepage der Deutschen Diabetes-Gesellschaft (DDG) kostenlos als PDF herunterladen.

Weiterführender Link

Medizin am Abend Berlin ZusatzFachLink: Therapie des Diabetes im KH


 
Über die Deutsche Diabetes Gesellschaft (DDG):
Die Deutsche Diabetes Gesellschaft (DDG) ist mit 9.000 Mitgliedern eine der großen medizinisch-wissenschaftlichen Fachgesellschaften in Deutschland. Sie unterstützt Wissenschaft und Forschung, engagiert sich in Fort- und Weiterbildung, zertifiziert Behandlungseinrichtungen und entwickelt Leitlinien. Ziel ist eine wirksamere Prävention und Behandlung der Volkskrankheit Diabetes, von der mehr als sechs Millionen Menschen in Deutschland betroffen sind. Zu diesem Zweck unternimmt sie auch umfangreiche gesundheitspolitische Aktivitäten.

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Zoonosen-Monitoring - Bedeutende Infefktionsquellen-Anamnese

Medizin am Abend Berlin Fazit:  Schweinefleisch ist nach wie vor eine bedeutende Infektionsquelle des Menschen mit Salmonellen

BVL veröffentlicht Bericht zum Zoonosen-Monitoring 2015 
 
Die Ergebnisse des repräsentativen Zoonosen-Monitorings 2015, die das Bundesamt für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit (BVL) heute veröffentlicht hat, zeigen, dass Schweine zum Teil Träger von Salmonellen sind (5 bis 10 % positive Kotproben) und es im Rahmen der Schlachtung zu einer Kontamination der Schlachtkörper und des Fleisches mit eingetragenen Keimen kommen kann. Insbesondere aufgrund des teilweise üblichen Rohverzehrs (z. B. als Mett) geht von Schweinefleisch ein potenzielles Risiko für eine Infektion des Menschen mit Salmonellen aus. Die Ergebnisse der Resistenzuntersuchungen zeigen, dass Bakterien, die von Läufern (Schweine vor der Hauptmast bis 30 kg) und Mastkälbern bzw. Jungrindern stammen, die höchsten Resistenzraten bei diesen Tierarten aufweisen. Dies spiegelt die häufige Antibiotikagabe bei diesen Tiergruppen wider.

Im Rahmen des Zoonosen-Monitorings 2015 wurden insgesamt 6.106 Proben auf allen Ebenen der Lebensmittelkette durch die Überwachungsbehörden der Bundesländer genommen und von den Untersuchungseinrichtungen auf das Vorkommen der wichtigsten über Lebensmittel übertragbaren Erreger untersucht. Dabei wurden 2.063 Bakterien-Isolate gewonnen und in den Nationalen Referenzlaboratorien am Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR) weitergehend charakterisiert und auf ihre Resistenz gegen ausgewählte Antibiotika untersucht. Die wichtigsten Ergebnisse sind:

Salmonellen
Die Ergebnisse der Untersuchungen aus Ferkelerzeugerbetrieben zeigen, dass Zuchtsauen (5,6 % positive Kotproben) und insbesondere Läufer (10,3 % positive Kotproben) Träger von Salmonellen sind. Dieses Ergebnis verdeutlicht, wie wichtig die Salmonellenbekämpfung bereits auf Ebene der Zuchtbetriebe ist, um die Einschleppung von Salmonellen über infizierte Ferkel in die Mastbetriebe zu verhindern. Die Ergebnisse der Untersuchungen an Schlachthöfen zeigen, dass es im Rahmen der Schlachtung zu einer – wenn auch im Vergleich zur Geflügelschlachtung geringeren – Verschleppung von eingetragenen Salmonellen auf die Schlachtkörper (4,5 % positive Proben) kommt. Frisches Schweinefleisch aus dem Einzelhandel war zu 0,4 % mit den Erregern verunreinigt. Trotz der relativ geringen Kontaminationsrate mit Salmonellen stellt Schweinefleisch aufgrund des teilweise üblichen Rohverzehrs nach wie vor eine bedeutende Infektionsquelle für den Menschen mit Salmonellen dar. Rohes Hackfleisch und Rohwurstprodukte sind aus diesem Grund keine geeigneten Lebensmittel für empfindliche Verbrauchergruppen wie Kleinkinder, ältere und immungeschwächte Menschen und Schwangere.

Verotoxinbildende Escherichia coli (VTEC)
Die Ergebnisse der Untersuchungen in der Lebensmittelkette Mastkälber/Jungrinder liegen auf demselben Niveau wie im Zoonosen-Monitoring der Vorjahre. In 25,7 % der Proben von Blinddarminhalt von Mastkälbern und Jungrindern am Schlachthof und in 0,9 % der Proben von frischem Rindfleisch aus dem Einzelhandel wurden VTEC nachgewiesen. Die Ergebnisse bestätigen, dass Mastkälber und Jungrinder eine Quelle für Infektionen des Menschen mit VTEC darstellen, zumal unter den VTEC-Isolaten auch O-Gruppen nachgewiesen wurden, die als häufige Erreger von EHEC-Infektionen und des hämolytisch urämischen Syndroms (HUS) bekannt sind.

Koagulase positive Staphylokokken
Koagulase positive Staphylokokken sind Bakterien, die sich unter geeigneten Bedingungen in Lebensmitteln vermehren können und dabei Enterotoxine bilden, die bereits wenige Stunden nach der Aufnahme zu einer Lebensmittelvergiftung führen können. Sie wurden in Proben von Schafs- und Ziegenkäse aus Rohmilch häufig nachgewiesen (9,3 % positive Proben). In 1,2 % der Proben lag die Keimzahl oberhalb des kritischen Wertes von 100.000 koloniebildenden Einheiten pro Gramm, ab dem der Käse nur in den Verkehr gebracht werden darf, wenn die Freiheit von Staphylokokken-Enterotoxin durch eine Untersuchung nachgewiesen wird. Die Ergebnisse verdeutlichen, dass bei der Gewinnung von Rohmilch höchste Anforderungen an die Eutergesundheit der milchliefernden Tiere gestellt werden müssen und eine strenge Personal- und Produktionshygiene eingehalten werden muss, da sich in der Milch vorhandene Staphylokokken während des Käsungsprozesses zu bedenklichen Keimzahlen vermehren können.

Methicillin-resistente Staphylococcus aureus (MRSA)
MRSA zeichnen sich durch eine Resistenz gegen sämtliche Beta-Laktam-Antibiotika (Penicilline und Cephalosporine) aus. Meist sind sie auch noch gegen weitere Klassen von antimikrobiellen Substanzen unempfindlich. Sie kommen in der Lebensmittelkette Mastschwein häufig vor: 26,3 % der Proben aus dem Wartebereich von Zuchtsauen waren positiv für MRSA. Die Nachweisrate von MRSA in Proben aus dem Aufzuchtbereich von Läufern war mit 41,3 % noch signifikant höher. Dieses Ergebnis verdeutlicht, dass von den weiter vermarkteten Läufern ein Risiko für die Einschleppung von MRSA in die Mastbetriebe ausgeht. Die Schlachtkörper von Mastschweinen und frisches Schweinefleisch waren zu etwa 20 % bzw. 13 % mit MRSA kontaminiert. Nach dem gegenwärtigen Stand der Wissenschaft scheint die Übertragung von MRSA auf den Menschen über den Verzehr von Lebensmitteln zwar von untergeordneter Rolle zu sein. Für Menschen, die häufig Kontakt zu Tierbeständen haben, besteht aber ein erhöhtes Risiko, Träger von Nutztier-assoziierten MRSA-Stämmen zu werden.

ESBL/AmpC-bildende E. coli
Extended-Spectrum-Beta-Laktamase (ESBL) und AmpC-Beta-Laktamase (AmpC) bildende Bakterien zeichnen sich dadurch aus, dass sie Enzyme bilden, die die Wirksamkeit von Penicillinen und Cephalosporinen herabsetzen bzw. aufheben, sodass sie resistent gegenüber diesen Antibiotika sind. Sie wurden mittels selektiver Verfahren in etwa der Hälfte der untersuchten Kotproben von Zuchtsauen, Läufern (47,6 % positive Proben) und Mastschweinen (53,9 % positive Proben) nachgewiesen. Im Blinddarminhalt von Mastkälbern und Jungrindern am Schlachthof wurden ESBL/AmpC-bildende E. coli mit 60,6 % positiver Proben noch häufiger nachgewiesen als bei Schweinen. Frisches Schweinefleisch und frisches Rindfleisch wiesen eine Kontaminationsrate mit ESBL/AmpC-bildenden E. coli von 5,7 % bzw. 4,0 % auf. Nach dem derzeitigen wissenschaftlichen Kenntnisstand ist davon auszugehen, dass ESBL/AmpC-bildende E. coli auch über Lebensmittel auf den Menschen übertragen werden können, wobei sich das Infektionsrisiko gegenwärtig nicht genau abschätzen lässt.

Dunker’scher Muskelegel
Der Dunker‘sche Muskelegel ist die Mesozerkarie (Zwischenstadium) des parasitischen Saugwurms Alaria alata. Er wurde als Zufallsbefund im Rahmen der Trichinenuntersuchung bei Wildschweinen wiederholt vereinzelt nachgewiesen. Im Zoonosen-Monitoring waren insgesamt 4,7 % der untersuchten Wildschweinproben positiv für den Dunker’schen Muskelegel. Die Ergebnisse bestätigen, dass Wildschweinfleisch eine potenzielle Quelle für eine Infektion des Menschen mit dem Dunker‘schen Muskelegel darstellt. Allerdings sind bisher nur wenige Erkrankungsfälle beim Menschen aus Nordamerika bekannt, die nach dem Verzehr von unzureichend erhitztem mesozerkarienhaltigen Wildfleisch auftraten und u. a. mit Atemwegsbeschwerden einhergingen. Die Ergebnisse unterstreichen die Empfehlung, Wildschweinfleisch vor dem Verzehr gründlich durchzuerhitzen. Aus Gründen des vorbeugenden Verbraucherschutzes sollte Wildschweinfleisch, das mit dem Dunker’schen Muskelegel infiziert ist, nicht in den Verkehr gebracht werden.

Resistenzlage
Die Resistenzraten waren im Zoonosen-Monitoring 2015 insgesamt gegenüber den Vorjahren eher rückläufig. Als problematisch wird aber die zu beobachtende zunehmende Resistenz von MRSA-Isolaten gegenüber dem in der Humanmedizin wichtigen Wirkstoff Ciprofloxacin und gegenüber weiteren wichtigen Antibiotika gesehen.

Die E. coli-Isolate aus der Schweinefleischkette waren zu 50 % bis 70 % resistent gegenüber mindestens einer der getesteten antibiotischen Substanzen. Isolate von Läufern wiesen gegenüber vielen antibiotischen Substanzen die höchsten Resistenzraten auf, was vermutlich mit der häufigen Gabe von Antibiotika bei dieser Tiergruppe im Zusammenhang steht. E. coli-Isolate aus dem Blinddarminhalt von Mastkälbern und Jungrindern wiesen eine höhere Resistenzrate (46,1 %) auf als Isolate aus Rindfleisch, die nur zu 11,5 % gegenüber mindestens einer der antibiotischen Substanzen resistent waren. Auch dies spiegelt Unterschiede in der Häufigkeit der Behandlung von Mastkälbern/Jungrindern und Mastrindern – von denen in der Regel das Rindfleisch stammt – mit Antibiotika wider.

Bei der Interpretation der Ergebnisse der Resistenzuntersuchungen muss beachtet werden, dass die minimalen Hemmkonzentrationen (MHK) anhand der epidemiologischen Cut-Off-Werte bewertet wurden. Diese bestimmen den Anteil mikrobiologisch resistenter Isolate und geben frühzeitig Hinweise auf eine beginnende Resistenzentwicklung, erlauben aber keine unmittelbare Aussage über die Wahrscheinlichkeit eines Therapieerfolges mit einem Antibiotikum.

Der vollständige Bericht zum Zoonosen-Monitoring 2015 ist online abrufbar unter:
 http://www.bvl.bund.de/ZoonosenMonitoring

Verbrauchertipps zum Schutz gegen lebensmittelbedingte Infektionen sind dargestellt unter:
http://www.bvl.bund.de/lebensmittelhygiene

Eine Empfehlung zum Umgang mit rohem Fleisch kann hier eingesehen werden:

http://www.bfr.bund.de/de/presseinformation/2012/11/hackepeter_und_rohes_mett_sind_nichts_fuer_kleine_kinder_-129122.html

Hintergrund
Zoonosen sind Krankheiten bzw. Infektionen, die auf natürlichem Weg direkt oder indirekt zwischen Tieren und Menschen übertragen werden können. Zoonoseerreger können von Nutztieren zum Beispiel während der Schlachtung und Weiterverarbeitung auf das Fleisch übertragen werden. Mit Zoonoseerregern kontaminierte Lebensmittel stellen eine wichtige Infektionsquelle für den Menschen dar. Häufige Erreger lebensmittelbedingter Infektionen sind Campylobacter spp. und Salmonella spp. Infektionen mit Listeria monocytogenes oder verotoxinbildende E. coli (VTEC) treten seltener auf. Methicillin-resistente Staphylococcus aureus (MRSA) und ESBL/AmpC-bildende E. coli sind weltweit verbreitete Erreger von zum Teil schwerwiegenden Krankenhausinfektionen. Bei Nutztieren hat sich ein spezifischer Typ von MRSA ausgebreitet. Eine Besiedlung des Menschen mit diesen „Nutztier-assoziierten“ MRSA-Stämmen scheint jedoch nur in seltenen Fällen zu schweren Krankheitserscheinungen zu führen.

Basierend auf der Richtlinie 2003/99/EG zur Überwachung von Zoonosen und Zoonoseerregern sind alle EU-Mitgliedstaaten verpflichtet, repräsentative und vergleichbare Daten über das Auftreten von Zoonosen und Zoonoseerregern sowie diesbezüglicher Antibiotikaresistenzen in Lebensmitteln, Futtermitteln und lebenden Tieren zu erfassen, auszuwerten und zu veröffentlichen, um so Aufschluss über Entwicklungstendenzen und Quellen von Zoonosen und Zoonoseerregern zu erhalten. Dabei werden vor allem diejenigen Zoonoseerreger überwacht, die eine besondere Gefahr für die menschliche Gesundheit darstellen. Das Zoonosen-Monitoring wird von den Bundesländern seit dem Jahr 2009 auf Grundlage einer Verwaltungsvorschrift bundesweit einheitlich jährlich im Rahmen der amtlichen Lebensmittel- und Veterinärüberwachung durchgeführt. Die von den Bundesländern erhobenen Untersuchungsergebnisse werden vom Bundesamt für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit (BVL) gesammelt, ausgewertet und zusammen mit den Ergebnissen der Typisierung und Resistenztestung sowie der Bewertung des Bundesinstituts für Risikobewertung (BfR) im Bericht über die Ergebnisse des jährlichen Zoonosen-Monitorings veröffentlicht. Das BfR übermittelt die Ergebnisse gemäß den Bestimmungen des Artikels 9 der Richtlinie 2003/99/EG an die Europäische Behörde für Lebensmittelsicherheit (EFSA).

Im Zoonosen-Monitoring werden repräsentative Daten zum Vorkommen von Zoonoseerregern bei den wichtigsten Lebensmittel liefernden Tierarten und Produkten gewonnen, die es ermöglichen, das Infektionsrisiko für Verbraucher durch den Verzehr von Lebensmitteln abzuschätzen. Die Resistenzuntersuchungen verbessern die Datenlage in diesem Bereich und tragen dazu bei, Beziehungen zwischen dem Antibiotikaeinsatz in der Tierproduktion und der Entwicklung von Antibiotikaresistenzen besser analysieren zu können.

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Nina Banspach Bundesamt für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit (BVL)



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Gerinnungsfaktoren schädigen das Nervensystem

Medizin am Abend Berlin Fazit:  Erstmals am Menschen bewiesen

Es könnte der entscheidende Durchbruch sein für die Frage, was die Multiple Sklerose (MS) im Menschen auslöst: 

Erstmals konnten Wissenschaftler der Medizinischen Fakultät der Universität Duisburg Essen (UDE) in Zusammenarbeit mit Kollegen der Universitäten Münster und Würzburg einen Zusammenhang zwischen dem Blutgerinnungssystem und dem Entstehen von MS beim Menschen nachweisen. 

Darüber berichtet das renommierte Fachmagazin Annal of Neurology. 
 
Die Multiple Sklerose ist eine entzündliche Erkrankung des Zentralen Nervensystems (ZNS).

Betroffen sind vor allem junge Erwachsene; allein für Deutschland geht man von rund 140.000 Patienten aus. MS schreitet in Schüben oft rasch voran. Von der Forschung lässt sich das nur selten behaupten. Ideen, die heute im Reagenzglas funktionieren, erleben im Idealfall die Enkel der aktuellen Patienten mal als Medikament – oder auch nicht. Auf einen Erfolg kommen hunderte Rückschläge. Umso erstaunlicher ist die jüngste Entdeckung von Neuroimmunologen der Universitätskliniken in Essen, Münster und Würzburg.

Erst vor wenigen Monaten beschrieb die Forschergruppe die Rolle des Gerinnungsfaktors XII im Mausmodell der MS. Und bereits jetzt konnten sie zeigen:

„Auch bei erkrankten Menschen sind diese und andere Gerinnungsfaktoren offenbar sehr bedeutend. Mit hoher Wahrscheinlichkeit sind sie die entscheidenden Motoren des schädlichen Entzündungsprozesses, der nach und nach das zentrale Nervensystem der Betroffenen angreift und zerstört“, fasst Prof. Dr. Christoph Kleinschnitz, Direktor der Neurologischen Klinik der Medizinischen Fakultät der UDE am Universitätsklinikum Essen zusammen.

„Wir haben untersucht, wie sich gesunde Menschen und Patienten mit neuroimmunologischen Krankheiten bei verschiedenen Gerinnungsfaktoren unterscheiden“, so Dr. Kerstin Göbel von der Universitätsklinik für Allgemeine Neurologie in Münster. Im Experiment stellte sich heraus:

Dort, wo Entzündungsprozesse stattfinden, ist nicht nur der Faktor XII erhöht. Auch der Spiegel der beiden Gerinnungsfaktoren Prothrombin und FX ist im Blut von Patienten mit schubförmiger MS höher als bei Gesunden. 
Verläuft die MS jedoch primär progredient oder leiden Patienten an der Erkrankung Neuromyelitis optica, so sind die Gerinnungsfaktoren unauffällig.

  • „Unsere Untersuchung legt nahe, dass Gerinnungsfaktoren die Entzündungsprozesse bei neurologischen Krankheiten maßgeblich vorantreiben“, erläutert der Münsteraner Forschungsgruppenleiter Prof. Dr. Dr. Sven Meuth. 

„Und dies macht sie zu idealen Zielen, die mögliche künftige Therapien aufgreifen könnten“, ergänzt Prof. Dr. Christoph Kleinschnitz. Bereits vor einigen Monaten setzte die Arbeitsgruppe erstmals erfolgreich den Wirkstoff Infestin bei Mäusen ein, um den Gerinnungsfaktor XII zu blockieren.

Mit ihrer jüngsten Veröffentlichung haben sie bewiesen, dass Gerinnungsfaktoren sich auch beim Menschen als Zielstruktur für MS-Therapien eignen könnten.

Wie rasch die Entwicklung von hier an weitergeht, ist jedoch schwer vorauszusagen – aber auch das ist typisch für die MS.

Weitere Informationen: http://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/27774643

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360°TOP Thema: Rettungsstelle-KANZEL: Sportverletzungen, Rückenschmerzen, Hüftarthrose

Medizin am Abend Berlin Fazit:  Schmerzmittel im Vergleich: Studie zeigt Vorteile für COX-2-Hemmer

Als COX-2-Hemmer in den späten 1990-er Jahren aufkamen, galten sie als die Zukunft der Schmerzmittel. 

Im Gegensatz zu den meistverwendeten Mitteln Ibuprofen und Naxopren wirkten sie sich nicht negativ auf Magen und Darm aus. 

Bald erwies sich ein COX-2-Hemmer unter dem Markennamen VIOXX aber als gefährlich für das Herz-Kreislauf-System. 

  • Nun zeigt eine aktuelle Studie, die an den Annual Scientific Sessions der American Heart Association präsentiert wurde, dass der COX-2-Hemmer Celecoxib zu Unrecht gleicher Nebenwirkungen verdächtigt wurde. 
 
Nicht-Steroidale Antirheumatika (NSAR) wie Ibuprofen und Naproxen, sowie COX-2-Hemmer wie Celecoxib (Markenname Celebrex®) gehören zu den weltweit meistverschriebenen und -benutzten Medikamenten. 

Sie kommen bei Rückenschmerzen, Hüftarthrose oder Sportverletzungen zum Einsatz und sind teilweise rezeptfrei erhältlich.

Während NSAR sowohl COX 1 wie COX 2 hemmen und dadurch zu Nebenwirkungen im Magen-Darm-Bereich führen können, gelten die reinen COX-2-Hemmer als magenschonend.

  • Umstritten ist jedoch, inwiefern sich diese Medikamente auf das Herz-Kreislauf-System auswirken. 

So musste die Firma Merck Inc. im Jahr 2004 den COX-2-Hemmer Rofecoxib (Markenname Vioxx®) vom Markt nehmen, weil das Medikament verdächtigt wurde, Herzinfarkte auszulösen.

Auch NSAR können den Blutdruck erhöhen, eine Herzschwäche auslösen und möglicherweise Herzinfarkte verursachen. Zudem können NSAR zu Magen- und Darmblutungen führen, ebenso wie die COX-2-Hemmer, diese aber in geringerem Masse.

Die nun im New England Journal of Medicine veröffentlichte Studie «Cardiovascular Safety of Non-Steroidal Anti-Inflammatory Drugs in Patients with Chronic Arthritis» wurde von Forschenden aus der Kardiologie und Rheumatologie der Cleveland Clinic, dem Brigham and Womens Hospital und der Harvard Medical School in Boston und des Universitätsspitals und der Universität Zürich sowie weiteren Institutionen durchgeführt.

Die Studie wurde ursprünglich von Kardiologen des UniversitätsSpitals Zürich entworfen, dann aber aufgrund eines Entscheids der European Medicines Agency (EMA) in Nord- und Südamerika durchgeführt und durch die Cleveland Clinic geleitet.

Über 24'000 randomisierte Patienten mit Arthrose oder Rheumatoider Arthritis wurden entweder mit Naproxen, Ibuprofen oder dem COX-2-Hemmer Celecoxib über knapp zwei Jahre behandelt. Dabei wurde die Häufigkeit von Herzinfarkt und Herztod sowie von gastrointestinalen Blutungen und die Nierenfunktion untersucht.

Die Ergebnisse zeigten, dass der COX-2-Hemmer Celecoxib in der so genannten «Intention-to-treat-Analyse» (alle Patienten werden berücksichtigt, auch diejenigen, die während der laufenden Studie aus diversen Gründen ausschieden) nicht schlechter abschnitt als die getesteten NSARs. In der «On-treatment-Analyse» (berücksichtigt werden dabei nur die Patienten, die die Medikamente wie vorgesehen eingenommen haben) aber wies Celecoxib im Vergleich mit Naproxen und insbesondere im Vergleich mit Ibuprofen weniger Herz- und Kreislaufereignisse auf.

Weiter verursachte Celecoxib sowohl im Vergleich mit Naproxen wie auch mit Ibuprofen weniger gastrointestinale Blutungen und im Vergleich mit Ibuprofen weniger Nierenversagen.

  • Ibuprofen wies damit bei Patienten, welche das Medikament auch wirklich eingenommen hatten, das schlechteste Sicherheitsprofil aller getesteten Schmerzmittel auf, während eine selektive Hemmung der COX 2, wie sie Celecoxib vermittelt, am sichersten war. 

Diese Ergebnisse haben aufgrund des hohen Verbrauchs dieser Substanzen grosse Implikationen für Patientinnen und Patienten, für Medizinerinnen und für grundsätzlich gesunde Menschen, die regelmässig Schmerzmittel konsumieren.

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Prof. Thomas F. Lüscher
Klinikdirektor Kardiologie und Leiter des Universitären Herzzentrums
UniversitätsSpital Zürich
cardio@tomluescher.ch oder +41 44 255 21 21
lic. phil. Martina Pletscher UniversitätsSpital Zürich




Nicht-Steroidale Antirheumatika (NSAR) hemmen das für die Schmerzentstehung benötigte Enzym COX, wirken dadurch schmerzstillend und entzündungshemmend. COX existiert in zwei Formen: COX 1 und COX 2.
COX 1 ist für die Instandhaltung von Darm- und Magenschleimhaut wichtig. COX 2 bildet in entzündeten Geweben so genannte Prostaglandinge, die eine Entzündungsreaktion verstärken oder aufrechterhalten.
Die meisten NSAR hemmen unselektiv COX 1 und COX 2. Auf der Hemmung von COX 1 basieren eine Vielzahl von Nebenwirkungen der NSAR, wie Magen- und Darmblutungen. Die Einnahme von selektiven COX-2-Hemmern wird COX 1 nur wenig beeinflusst, was aber nicht zum Ausbleiben sämtlicher Nebenwirkungen führt.

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http://www.nejm.org/doi/full/10.1056/NEJMoa1611593 Studie im New England Journal of Medicine

Altersbedingter Gedächtnisschwund - Spermidin - diastolische Herzmuskelschwäche

Medizin am Abend Berlin Fazit:  Schlag auf Schlag: Grazer WissenschafterInnen entdecken herzschützende Wirkung von Spermidin

Sie scheinen tatsächlich einen Jungbrunnen gefunden zu haben: Erst kürzlich zeigten ForscherInnen der Arbeitsgruppe um Univ.-Prof. Dr. Frank Madeo an der Karl-Franzens-Universität Graz, dass Spermidin altersbedingten Gedächtnisschwund umkehren kann. 

Nun entdeckten die WissenschafterInnen in Kooperation mit KollegInnen der Medizinischen Universität Graz und einem internationalen Team eine weitere heilsame Wirkung der natürlichen Substanz:

Spermidin schützt auch das Herz. 

Ihre neuesten Erkenntnisse publizierten die ForscherInnen im renommierten Fachjournal Nature Medicine. 

Medizin am Abend Berlin ZusatzFachThema: Gesetzliche Unfallversicherung  

 
Viele ältere Menschen leiden an einem fortschreitenden Verlust der Herzelastizität, einhergehend mit einer Verdickung der Herzwände.

Diese sogenannte diastolische Herzmuskelschwäche mindert die Lebensqualität und führt zu Kurzatmigkeit und Leistungsabfall. 

  • In Kombination mit erhöhtem Blutdruck stellt diese Form der Herzinsuffizienz, für die es bislang keine wirksame Behandlung gibt, eine der häufigsten Todesursachen in der westlichen Welt dar. 

Hoffnung machen nun neue Forschungsergebnisse. Unter der Leitung von Ass.-Prof. Dr. Tobias Eisenberg und Univ.-Prof. Dr. Frank Madeo vom Institut für Molekulare Biowissenschaften der Karl-Franzens-Universität Graz sowie Assoz. Prof. PD Dr. Simon Sedej und Mahmoud Abdellatif, MSc, von der Klinischen Abteilung für Kardiologie der Medizinischen Universität Graz hat ein internationales Team aus 59 ForscherInnen von 36 Universitäten und Instituten aus acht Ländern eine positive Wirkung von Spermidin auf das Herz nachgewiesen.

  • In Tiermodellen erhöhte Spermidin die Herzelastizität und diastolische Entspannung, während die Verdickung der Herzwände abnahm. 
  • Das bedeutet: Der Herzmuskel kann sich zwischen den Schlägen besser entspannen und sich daher wieder mit mehr Blut füllen. 
Außerdem senkte Spermidin erhöhten Blutdruck.


Gemeinsam mit Ao.Univ.-Prof. Dr. Stefan Kiechl von der Medizinischen Universität Innsbruck konnte das Team zeigen, dass Menschen, die viel Spermidin über die Nahrung zu sich nehmen – enthalten in Weizenkeimen, Pilzen, bestimmten Käsesorten, Erbsen, Nüssen und anderem –, deutlich seltener durch Herzerkrankungen sterben und einen niedrigeren Blutdruck aufweisen. 

Die aktuellen Forschungen sind Teil von BioTechMed-Graz, der Initiative zur Kooperation und Vernetzung von Karl-Franzens-Universität, Medizinischer Universität Graz und TU Graz mit dem Ziel einer gemeinsamen Forschung für Gesundheit.

Publikation:
Cardioprotection and lifespan extension by the natural polyamine spermidine
Tobias Eisenberg, Mahmoud Abdellatif … Stefan Kiechl, Guido Kroemer, Simon Sedej and Frank Madeo
Nature Medicine, DOI: 10.1038/nm.4222

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Univ.-Prof. Dr. Frank Madeo
Institut für Molekulare Biowissenschaften der Karl-Franzens-Universität Graz
Tel.: 0043 (0)316/380-8878
E-Mail: frank.madeo@uni-graz.at

Assoz. Prof. PD Dr. Simon Sedej
Klinische Abteilung für Kardiologie, Univ.-Klinik für Innere Medizin
Medizinische Universität Graz
Tel.: 0043 (0)316/385-72742
E-Mail: simon.sedej@medunigraz.at 

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Mag. Gudrun Pichler Karl-Franzens-Universität Graz
 

Übergewicht - Stress - Entzündungsreaktion - Cortisol

Medizin am Abend Berlin Fazit:   Speck durch Stress? - Stresshormone begünstigen Diabetes und Übergewicht im Alter

Dass Stress im Körper Entzündungsreaktionen auslösen und krank machen kann, ist in der Medizin längst bekannt. 

Medizin am Abend Berlin ZusatzFachThema: Patientensicherheit  


  • Wissenschaftler der Universitäten Ulm und Wien haben nun herausgefunden, warum Stresshormone wie das Cortisol zudem einen massiven Einfluss auf den Fettstoffwechsel haben. 

Sie sind dabei auf einen molekularen Mechanismus gestoßen, der die Entstehung von Übergewicht und Diabetes im Alter erklären kann.  
 Fettzellen der Wildtyp-Mäusen (links) sind nach der Fettdiät deutlich größer als die der Mäuse mit deaktiviertem GR-Rezeptor (rechts).
Fettzellen der Wildtyp-Mäusen (links) sind nach der Fettdiät deutlich größer als die der Mäuse mit deaktiviertem GR-Rezeptor (rechts).Mikroskopische Aufnahme: Dr. Kerstin Hartmann 
„Wir haben dafür in den Fettzellen die Weiterleitung von bestimmten Stresssignalen blockiert und dann beobachtet, wie sich dadurch Zuckerstoffwechsel sowie Fettaufbau und Fettabbau verändern“, erklärt Professor Jan Tuckermann, der Leiter des Instituts für Molekulare Endokrinologie der Tiere an der Universität Ulm.

Im Fokus stand dabei die Wirkung von Cortisol. 

Das Stresshormon, das zur biochemischen Klasse der Glucocorticoide gehört, spielt nicht nur eine Schlüsselrolle bei der Unterdrückung von Entzündungsreaktionen, sondern steuert zudem in Stress- und Gefahrensituationen die Mobilisierung von Energie.

Dieses Hormon wirkt über einen Glucocorticoid-Rezepter (GR), der im Zytoplasma der Zellen sitzt.

Wenn er aktiviert wird, dringt er in den Zellkern ein und reguliert dort die genetische Aktivität.

„Um herauszufinden, wie wichtig die Cortisolwirkung für den Stoffwechsel ist, haben wir dieses Rezeptormolekül in den Fettzellen von Mäusen gentechnisch deaktiviert und damit das Cortisol-vermittelte Stresssignal blockiert“, erläutert Dr. Kerstin Hartmann. Die wissenschaftliche Mitarbeiterin aus dem Ulmer Tuckermann-Labor, die jetzt bei der Firma BioNTech Diagnostics arbeitet, teilt sich die Erstautorenschaft der im Fachjournal „Diabetes“ veröffentlichten Studie mit Dr. Kristina Müller vom Ludwig Boltzmann Institut für Krebsforschung in Wien.

Am Wiener Boltzmann-Institut wurde untersucht, wie sich die Blockade des Stresshormonrezeptors auf den Stoffwechsel dieser Mäuse auswirkt, wenn diese auf Reduktionsdiät gesetzt sind. „Aufgrund der blockierten Stressantwort können diese Mäuse beim Fasten die Energiereserven aus den Fettzellen nicht verwerten.

Zum Ausgleich greift der Körper auf andere Energiequellen zurück, was zu einer fundamentalen Störung des gesamten Stoffwechsels führt“, so Professor Richard Moriggl, Direktor des Ludwig Boltzmann Instituts für Krebsforschung, der gemeinsam mit Jan Tuckermann das Forschungsprojekt federführend geleitet hat.

Was dagegen passiert, wenn Mäuse mit blockiertem GR-Rezeptor einer äußerst fettreichen Diät unterzogen werden oder wenn sie einfach nur altern, haben die Ulmer Wissenschaftler analysiert.

Denn wie beim Menschen steigt auch bei der Maus mit dem Alter normalerweise der Körperfettanteil. 

„In der Studie zeigt sich, dass die Mäuse mit blockiertem Stresssignal viel schlanker waren als die jeweilige Wildtyp-Vergleichsgruppe, und zwar sowohl die alten, als auch die besonders fettreich ernährten“, berichtet Tuckermann.

  • Dabei waren nicht nur die Fettdepots kleiner, sondern auch die Fetteinlagerung in der Leber deutlich geringer als bei den Mäusen, deren Cortisolsignalweg in den Fettzellen ungehindert funktionierte. 

Und auch der Zuckerhaushalt der genetisch modifizierten Mäuse hatte sich deutlich verbessert.

Die Folge: ein wesentlich niedrigeres Diabetesrisiko.

„Aus diesen Ergebnissen leitet sich im Umkehrschluss ab, dass Stresshormone die Gewichtszunahme beschleunigen und Alterdiabetes begünstigen können“, sagen die Ulmer und Wiener Forscher, die bei dieser Studie von Wissenschaftlern des Helmholtz Diabetes Center in München und der Grazer Biotech-Firma Joanneum Research unterstützt wurden.


Die Mäuse mit blockiertem Cortisol-basierten Stresssignal (rechts) haben nach der Fettdiät einen niedrigeren Anteil an Unterhautfett (rosa) aber auch messbar weniger Bauchhöhlenfett (grau).
 Die Mäuse mit blockiertem Cortisol-basierten Stresssignal (rechts) haben nach der Fettdiät einen niedrigeren Anteil an Unterhautfett (rosa) aber auch messbar weniger Bauchhöhlenfett (grau). Rekonstruktion auf der Grundlage von Mikro-Computertomographie-Daten; Abbildung: Dr. Kerstin Hartmann

Was ist nun die medizinische Relevanz der von der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) und der EU geförderten Untersuchung?

Altersassoziierte Erkrankungen wie Fettleibigkeit gehen mit einer ganzen Reihe an schwerwiegenden Begleiterkrankungen einher.

Dazu gehören Herzkreislauferkrankungen wie Herzinfarkt und Schlaganfall, aber auch Stoffwechselkrankheiten wie Diabetes. 
„Wenn es nun gelingt herauszufinden, welche Rolle hier Stresshormone wie das Cortisol spielen, die zwischen entzündlichen und metabolischen Prozessen vermitteln, können wir möglicherweise neue Anknüpfungspunkte finden, um über die beteiligten Signalwege krankhaft veränderte Stoffwechselprozesse positiv zu beeinflussen“, glaubt Tuckermann.

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Prof. Dr. Jan Peter Tuckermann
Institut für Molekulare Endokrinologie der Tiere an der Universität Ulm
Tel.: 0731 / 50 32 600; Email: jan.tuckermann@uni-ulm.de
Andrea Weber-Tuckermann

Mit Kuscheleinheiten vom Kleinkind bis zum Greis

Medizin am Abend Berlin Fazit: Mit Kuscheleinheiten gegen den November-Blues

Aktuelle Forschungen zu Berührungen im Haptik-Labor der Universität Leipzig

Draußen ist es dunkel, nass und kalt geworden. Das November-Wetter ist nicht nur ungemütlich, sondern schlägt auch schnell aufs Gemüt. PD Dr. Martin Grunwald, Haptik-Forscher an der Medizinischen Fakultät der Universität Leipzig, hat ein einfaches Rezept dagegen: 


Wärme, Bewegung und regelmäßigen Körperkontakt. 

Schon eine zehnminütige Massage pro Tag kann die Stimmung deutlich aufhellen. 

Denn Berührungen und Körperinteraktion rufen komplexe neurobiologische Prozesse hervor. 

PD Dr. Martin Grunwald
PD Dr. Martin Grunwald Margarete H. Cane
 
„Unser Tastsinnessystem wird gnadenlos unterschätzt“, da ist sich Dr. Martin Grunwald, Leiter des Haptik-Forschungslabors der Medizinischen Fakultät, sicher.

„Viele glauben, der Tastsinn hilft mir lediglich im Dunkeln den Wecker zu finden und spielt ansonsten nur noch bei sexuellen Handlungen eine wichtige Rolle.

Das ist durchaus richtig, aber es ist zugleich eine extreme Verkürzung der grundsätzlichen Lebensfunktionen dieses Sinnessystems.“ So können Organismen, die nichts sehen, hören oder schmecken überleben – doch kein Lebewesen wäre ohne Tastsinn lebensfähig. Die Anzahl der Rezeptoren im Tastsinnessystem übersteigt die der anderen Sinnessysteme – Schätzungen gehen von einer Zahl im Billionen-Bereich aus.

Besonders Berührungen, „leichte Deformationen der Haut“, wie Grunwald sie nennt, stimulieren diese Rezeptoren. 
  • Studien mit EEG-Untersuchungen haben gezeigt, dass kurzzeitige Massagen sowohl bei Säuglingen als auch bei Erwachsenen den neurophysiologischen Status eines Menschen zum Positiven hin verändern. 
„Durch Berührungsreize werden biochemische und bioelektrische Prozesse im Gehirn ausgelöst
  • Daraufhin werden bestimmte Hormone und Neurotransmitter ausgeschüttet und gebildet, die die Hirnaktivität beeinflussen und den körperlichen Zustand positiv verändern“, erklärt der Haptik-Forscher.
  • Durch diese Effekte nimmt die Herzfrequenz ab, die Atmung wird flacher und positive Emotionen entstehen.
Eine zehnminütige Massage reicht schon aus, diese komplexen neurobiologischen Prozesse auszulösen. Ein professioneller Masseur ist dabei nicht unbedingt vonnöten.

„Es gilt das biologische Gesetz, dass durch adäquaten zwischenmenschlichen Körperkontakt – ohne sexuelle Intentionen – positive Emotionen in unserem Gehirn ausgelöst werden.

Selbst kurze Umarmungen können diese Effekte auslösen.

Wer lange Zeit ohne dieses besondere Lebensmittel auskommen muss, kann in seinem seelischen und körperlichen Wohlbefinden durchaus stark beeinträchtigt sein.

Wenn es draußen trüb, kalt und nass ist, müssen wir aktiver für unser Wohlbefinden sorgen“, empfiehlt Dr. Martin Grunwald.

So sei es in einer Partnerschaft zu überlegen, ob man nicht mehr Kuschelzeit miteinander verbringt, um den Basiskörperkontakt zueinander zu halten.

„Der Mensch hat ein Grundbedürfnis nach solchen Körperinteraktionen vom Kleinkind bis zum Greis. 

Mit diesem Nähebedürfnis wachsen wir auf.

Durch die Körpernähe werden nicht nur Hautverformungen generiert, sondern auch Wärme übertragen und die tut uns gut.“

Denn der Mensch nimmt nicht nur Oberflächenstrukturen über den Tastsinn wahr.

Er bekommt über ihn auch Informationen über Temperatur, Gewicht, Elastizität oder Rauigkeit.

Das beschreibt die sogenannte exterozeptive, also nach außen gerichtete Funktion unseres Tastsinnessystems.

Zugleich weiß der Mensch ohne jede visuelle Information, wie der eigene Körper aufgebaut ist: Beine unten, Kopf oben.

Diese Information über die Stellung des Körpers im Raum, die propriozeptive Komponente des Tastsinns, verarbeitet das Gehirn permanent. Interozeptiv, also nach innen gerichtet, liefert das Sinnessystem Informationen über bestimmte Organfunktionen wie den Herzschlag oder das Magengrummeln.

Durch Selbstberührungen lässt sich der positive Effekt auf Körper und Geist allerdings nicht erreichen.

Etwa 400 bis 800 Mal fasst sich der Mensch täglich ins Gesicht – was genau dahinter steckt, das erforscht Grunwald derzeit mit seinem Team mit finanzieller Förderung der DFG. 
„Unser Gehirn funktioniert am besten, wenn es sich auf einem mittleren Aktivitätsniveau befindet.

Alle biologischen Systeme streben eine Homöostase, also ein Gleichgewicht der Kräfte, eine Balance an“, erklärt Grunwald. Im Alltag strömen unzählige Informationen auf den Menschen ein, die das Gehirn verarbeitet oder unterdrückt. Einige davon sind jedoch in der Lage, das System aus dem Gleichgewicht zu bringen, etwa sehr starke positive oder negative Emotionen.

Um die Balance der Hirnaktivität in derartigen Situationen wiederherzustellen, wird nach Ansicht von Grunwald eine gesichtsbezogene Selbstberührung ausgelöst.

Der Berührungsreiz wird dann vom Gehirn so verwertet, dass der Balancezustand wieder hergestellt ist. 

„Derzeit stehen wir allerdings noch ganz am Anfang, diesen komplexen biologischen Prozess der Selbstberührung zu verstehen.

Besonders spannend ist dieses Alltagsphänomen auch deshalb, weil bereits der Fetus im Mutterleib Selbstberührungen des Gesichts ausführt.“ Welchen Unterschied es für die Hirnaktivität macht, ob sich der Mensch mit der linken oder rechten Hand berührt, will Haptik-Forscher Dr. Martin Grunwald jetzt noch herausfinden.

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PD Dr. Martin Grunwald
Paul-Flechsig-Institut für Hirnforschung
Haptik-Forschungslabor
0341 97 24 502
mgrun@medizin.uni-leipzig.de
www.haptik-labor.de
Peggy Darius Universität Leipzig
 

Neue Behandlungsstrategien gegen Kopfschmerzen bei Kindern und Jugendlichen

Medizin am Abend Berlin Fazit:  Dresdner Uniklinikum etabliert Konzept zur ambulanten Therapie von jungen Kopfschmerzpatienten

In einem klinikübergreifenden Projekt entwickeln und erproben Spezialisten des Universitätsklinikums Carl Gustav Carus Dresden neue Behandlungsstrategien gegen Kopfschmerzen bei Kindern und Jugendlichen. Nach der 2015 erfolgten Etablierung einer Spezialambulanz am Universitäts SchmerzCentrum (USC) und einem in diesem Jahr gestarteten interdisziplinären Therapieprogramm, ziehen die Initiatoren eine erste positive Bilanz. 

Ausgangspunkt der Aktivitäten war eine Befragung von Kindern und Jugendlichen aus 14 Dresdner Schulen. Das Ergebnis zeigt einen hohen Bedarf an Behandlungsangeboten, die bisher weder in Sachsen noch bundesweit adäquat vorgehalten werden. 

 Die Zeichnung der 15-jährigen Migränepatientin beschreibt das Empfinden während der sogenannten Aura. Diese Phase äußert sich bei ihr im halbseitigen Ausfall des Geschtsfelds.
Die Zeichnung der 15-jährigen Migränepatientin beschreibt das Empfinden während der sogenannten Aura. Diese Phase äußert sich bei ihr im halbseitigen Ausfall des Geschtsfelds.
Zeichnung privat / Uniklinikum Dresden
 
Die Ergebnisse des ergänzend hierzu konzipierten, mit Spendengeldern der Aktion „Dresdner helfen Dresdnern“ und des „Dresdner Kinderhilfe e.V.“ etablierten ambulanten Therapieprogramms für Kopfschmerzkinder „DreKiP“ sind vielversprechend:

Das von Experten des USC sowie der Kliniken für Kinder- und Jugendmedizin sowie für Kinder- und Jugendpsychiatrie betreute Programm hilft den Patienten, Situationen zu erkennen und zu verändern, die den Kopfschmerz befördern. Darüber hinaus lernen und trainieren sie Schutzmechanismen gegen diese Form des Schmerzes.

  • Anhaltende und wiederkehrende Kopfschmerzen quälen nicht nur Erwachsene, sondern sind bereits im Grundschulalter ein Problem. 

Das belegt eine im März 2016 abgeschlossene Umfrage an 14 Dresdner Schulen.

Dazu haben die Ärzte und Wissenschaftler über 5.000 Fragebögen an Kinder und Jugendliche aus sieben Grundschulen, drei Gymnasien und vier Oberschulen verteilt. Knapp die Hälfte kam ausgefüllt zurück. Die ausgewerteten Daten überraschten die erfahrenen Schmerztherapeuten:

Nur ein knappes Drittel der Schüler gab an, nie an Kopfschmerzen zu leiden. 36,6 Prozent der befragten Schüler dagegen hat einmal im Monat Kopfweh, weitere 31,5 Prozent dagegen häufiger – mindestens zweimal im Monat. Die Zahlen belegen zudem eine bedenkliche Tendenz:

  • Je älter die Schüler sind, umso wahrscheinlicher ist es, dass sie unter Kopfschmerzen leiden. Bereits 16,6 Prozent der Erstklässler klagen über häufiges Kopfweh. Bei den 12.-Klässlern steigt diese Rate auf gut die Hälfte (55,3 Prozent) aller Schüler dieser Klassenstufe. Eine Besonderheit an diesen Daten ist, dass Jugendliche, die an Oberschulen lernen, öfter von häufiger auftretenden Kopfschmerzen heimgesucht werden, als Gymnasiasten.

Die Wissenschaftler wissen, dass sich aus den Ergebnissen dieser Befragung noch kein verlässliches Bild über die Situation in ganz Deutschland zeichnen lässt. Doch die Tendenz stimmt offenbar, wie eine repräsentative Umfrage unter Siebtklässlern aus ganz Deutschland belegte. Die „Aktion Mütze“ hatte im Sommer 2016 im Rahmen einer bundesweiten Aktion Siebtklässler Fragebögen zum Thema Kopfschmerz ausfüllen lassen und kam dabei auf ähnliche Werte. Hier lag der Anteil der Schüler, die mindestens einmal im Monat Kopfschmerzen haben, bei 73,9 Prozent. Träger der „Aktion Mütze“ ist das Zentrum für Forschung und Diagnostik bei Implantaten, Entzündungen und Schmerzen (ZIES). Eine Schirmherrin der Aktion ist die sächsische Staatsministerin für Soziales und Verbraucherschutz, Barbara Klepsch.

„Die am Universitätsklinikum aufgebauten Versorgungsangebote für Kinder und Jugendliche, die häufig an Kopfschmerzen leiden und die damit verbundene wissenschaftliche Arbeit sorgen dafür, dass ein bisher kaum beachtetes Gesundheitsproblem eine größere Aufmerksamkeit erfährt. Die Rolle der Dresdner Hochschulmedizin ist es, auf diesem Gebiet auch künftig den weiteren Ausbau moderner und wissenschaftlich orientierter Therapiemöglichkeiten voranzutreiben. Dazu bedarf es einer intensiven Interaktion mit allen Beteiligten – Angefangen von den jungen Patienten und deren Familien bis hin zu behandelnden Ärzten, Lehrern, Therapeuten und Kostenträgern. Das am Universitätsklinikum veranstaltete Kinderkopfschmerzsymposium ist hierzu ein wichtiger Schritt, um die neuen therapeutischen Ansätze praxisnah weiterzuentwickeln“, sagt Prof. Michael Albrecht, Medizinischer Vorstand des Universitätsklinikums Carl Gustav Carus. Das vom Universitäts SchmerzCentrum veranstaltete Kinderkopfschmerzsymposium fand am Dienstag, dem 15. November, von 16.30 bis 19.30 Uhr im Hörsaal des Universitäts Kinder-Frauenzentrum (Haus 21) statt.

Wissen und Selbstkontrolle gegen den Kopfschmerz

Die häufigsten Formen des Kopfschmerzes sind auch bei Kindern Migräne und Spannungskopfschmerz. 

  • Letzterer wird von den Medizinern als Warnsignal des Körpers verstanden. Die Auslöser sind vielfältig: Lange Phasen der Konzentration, Flüssigkeitsmangel, zu wenig Schlaf oder seelischen Stress können den Schmerz auslösen oder verstärken
  • Auch bei Migräne lösen bei vielen Patienten äußere Umstände eine Attacke aus oder beeinflussen deren Schwere. 

Darum ist es so wichtig, dass die betroffenen Kinder und Jugendlichen sowie ihre Eltern so viel wie möglich über Kopfschmerzen wissen. Dies ist der Ausgangspunkt für sogenannte biopsychoedukative Therapiekonzepte wie dem neu konzipierten „Dresdner Kinderkopfschmerzprogramm“ (DreKiP). Hier lernen sie, wie sie das akute Auftreten erkennen und was sie dagegen unternehmen können.

Das Programm richtet sich an solche Kinder und Jugendliche, die aufgrund ihrer Kopfschmerzen häufiger der Schule fernbleiben oder deren körperliche und geistige Leistungen unter den Attacken leiden. Auch muss eine entsprechende Diagnose durch einen Arzt gestellt worden sein.

Das bisher spendenfinanzierte DreKiP besteht aus acht Modulen, welche die Patienten und teilweise deren Eltern absolvieren. Das über zwei bis drei Monate laufende Programm mit jeweils sechs Patienten besteht aus 90 bis 180 minütigen Sitzungen. Im Mittelpunkt der einzelnen Termine stehen Psycho-, Ergo-, Physio- und Kunsttherapien. Ein besonderes Element ist ein dreistündiges Training in der Kletterhalle des Sächsischen Bergsteigerbundes. Hier machen die Patienten ganz intensive Erfahrungen an der Kletterwand. – Sich angeseilt aber mit verbundenen Augen nach oben zu bewegen, ist eine ganz besondere Erfahrung. Ziel ist es, das Selbstbewusstsein und das Vertrauen in den eigenen Körper ebenso zu stärken wie die Fähigkeit, sich selbst besser wahrzunehmen. Ziel von DreKiP ist es, über diese Therapieeinheiten kopfschmerzbedingte Einschränkungen im Alltag vermindern. Die ersten Ergebnisse des Programms, das mittlerweile 18 Patienten in drei Durchgängen absolviert haben, stimmen die Dresdner Kopfschmerzexperten optimistisch. Den betroffenen Kindern und Jugendlichen gelingt es nach dem Abschluss des Programms besser, ihre Kopfschmerzen differenzierter wahrzunehmen und einzuordnen, die körperliche Aktivierung zu verbessern, eigenständig Entspannungsverfahren anzuwenden und im häuslichen und schulischen Umfeld besser mit Stresssituationen umzugehen. Diese einzelnen Aktivitäten sind wichtige Elemente, mit denen es den Kindern und Jugendlichen gelingen kann, ihrem Kopfschmerz selbstwirksam zu begegnen.

Um die Wirksamkeit des DreKiP-Programms genauer untersuchen zu können, muss eine größere Zahl an Patienten das Programm durchlaufen. Dies ist jedoch nur möglich, wenn sich weitere Sponsoren oder Institutionen wie Kostenträger finden, die Gelder für die bisher kostenlos angebotenen Programme bereitstellen. Die ersten DreKiP-Therapiezyklen wurden durch die Spendenaktion „Dresdner helfen Dresdnern“ der Dresdner Neusten Nachrichten ermöglicht. Beachtung fand das Programm auch auf dem Deutschen Schmerzkongress 2016 in Mannheim. Dort erhielt die Präsentation des Konzepts einen Posterpreis.


PD Dr. Gudrun Goßrau, Leiterin der Kopfschmerzambulanz des Universitäts SchmerzCentrums am Dresdner Uniklinikum.
PD Dr. Gudrun Goßrau, Leiterin der Kopfschmerzambulanz des Universitäts SchmerzCentrums am Dresdner Uniklinikum. Foto: Uniklinikum Dresden / Holger Ostermeyer

Frühes Eingreifen verhindert spätere Chronifizierung
Das Wissen über das häufige Auftreten unterschiedlicher Formen des Kopfschmerzes bei Kindern und Jugendlichen ist ein wichtiger Ansatzpunkt dafür, verstärkt Versorgungsangebote für die Betroffenen zu schaffen. Der Aufbau der interdisziplinären Kinderkopfschmerzambulanz am Universitäts SchmerzCentrum und das DreKiP-Konzept sind erste Aktivitäten, um der aktuellen Unterversorgung der Schmerzpatienten im Schulalter zu begegnen. Nach Ansicht der Dresdner Schmerzexperten eine gute Investition in die Zukunft. Denn ein unbehandelter Kopfschmerz, der bereits im Kindes- und Jugendlichenalter zu Fehltagen in der Schule führt, droht im weiteren Verlauf sich zu einer chronischen Erkrankung zu entwickeln, an deren Ende auch eine Erwerbsunfähigkeit und Frühverrentung steht.

Lebensstil-Wandel von Kindern und Jugendlichen begünstigt Kopfschmerz
Der Trend zu elektronischen Spielen und medialer Unterhaltung aber auch eine weiter komprimierte Wissensvermittlung in der Schule sind bei Kindern und Jugendlichen ebenso Risikofaktoren für das Auftreten häufiger Kopfschmerz­attacken wie körperliche Inaktivität oder seelischer Stress. Mit den unterschiedlichen Formen der in das DreKiP-Programm integrierten Therapien gelingt es, dieser Entwicklung gegenzusteuern. Der Schlüssel dazu sind Aktivitäten, in denen die Betroffenen in einer Gruppe aktiv werden, wieder einen Zugang zu körperlicher Bewegung bekommen, kreativ werden und ihren eigenen Körper wahrnehmen. Diese Erkenntnis sollte nicht nur die von häufigen Kopfschmerzen heimgesuchten Kindern und Jugendlichen anregen, ihren Lebensstil auf den Prüfstand zu stellen, sondern auch ihren Altersgenossen, die bisher von diesen Problemen verschont wurden. Denn die Wahrscheinlichkeit, künftig selbst häufiger unter Kopfschmerzen zu leiden, steigt bereits in der Schulzeit.

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Universitätsklinikum Carl Gustav Carus Dresden
Universitäts SchmerzCentrum
Direktor: Prof. Dr. med. Rainer Sabatowski
Tel.: 0351 458 33 54
E-Mail: @uniklinikum-dresden.de
www.uniklinikum-dresden.de/usc
Holger Ostermeyer Universitätsklinikum Carl Gustav Carus Dresden

360° TOP-Hinweis: Vorschultest - im letzten Kindergartenjahr: Schuleingangsdiagnostik

Medizin am Abend Berlin Fazit: Neuer Vorschultest aus Würzburg

Kann ich mein Kind schon in die Schule schicken? Oder braucht es noch spezielle Förderung? 

Solche Fragen lassen sich mit dem Würzburger Vorschultest beantworten.

Psychologen der Universität haben ihn in Kooperation mit dem Hogrefe-Verlag entwickelt. 

Medizin am Abend Berlin ZusatzFachLink: Kinder im Kiez  

 Was geschieht hier? Richtige Antwort: Eine Katze springt über einen Zaun. Diese Aufgabe zur Satzproduktion stammt aus dem neuen Würzburger Vorschultest.
Was geschieht hier? Richtige Antwort: Eine Katze springt über einen Zaun. Diese Aufgabe zur Satzproduktion stammt aus dem neuen Würzburger Vorschultest.
(Bild: Maria Straub / Hogrefe-Verlag)
 
  • Kann man schon im Kindergarten erkennen, ob ein Kind später in der Schule Probleme mit dem Lesen, Schreiben und Rechnen bekommen könnte? 

Ja, dafür kennt man viele wichtige Einflussfaktoren.

Es existieren auch spezielle Programme, mit denen sich benachteiligte Kinder fördern lassen:

„Hören, Lauschen, Lernen“ zum Beispiel oder „Mengen, Zählen, Zahlen“. 

Beide wurden im Team von Professor Wolfgang Schneider am Institut für Psychologie der Julius-Maximilians-Universität Würzburg entwickelt.
  • Aus dem Lehrstuhl von Schneider stammt nun auch ein neues Verfahren, das weit über alle bisherigen Ansätze hinausgeht: 
  • Der Würzburger Vorschultest (WVT) liefert nicht nur gute Hinweise für die Früherkennung von „Risikofällen“ in Sachen Lesen, Schreiben oder Rechnen. 
  • Mit ihm lassen sich auch Kindergartenkinder mit einem Entwicklungsvorsprung ausmachen und solche, die leistungsmäßig im Durchschnitt liegen.
Mit welchem Laut beginnt der „Igel“? Mit einem „I“. Das ist eine Aufgabe aus dem Bereich „Anlauterkennung“.
Mit welchem Laut beginnt der „Igel“? Mit einem „I“. Das ist eine Aufgabe aus dem Bereich „Anlauterkennung“. (Bild: Maria Straub / Hogrefe-Verlag)

Leistungsförderung und Schuleingangsdiagnostik

Der Test macht es möglich, alle Kinder ihren Fähigkeiten und Bedürfnissen gemäß frühzeitig zu fördern.

Das gilt auch für leistungsstarke Kinder: „Sie brauchen ebenfalls Unterstützung, weil sich ihre Fähigkeiten sonst nicht optimal entfalten können“, sagt der Würzburger Psychologe Darius Endlich. In den USA sei diese Art der Förderung schon weit verbreitet, in Deutschland gebe es da noch Aufholbedarf.

Der Würzburger Vorschultest eignet sich außerdem zur Beantwortung der Frage, ob ein Kindergartenkind genügend Grundlagen für die Schule hat – denn er berücksichtigt weitaus mehr Leistungsmerkmale als bisherige Tests. 

Um Schreib- und Lesekompetenzen zu prognostizieren, erfasst er zum Beispiel Buchstabenkenntnis, Satzverständnis und grammatikalische Fähigkeiten.

Um die spätere Entwicklung in Mathematik vorhersagen zu können, werden unter anderem der Umgang mit Mengen und erste Kompetenzen im mathematischen Modellieren betrachtet.

Entwickelt mit mehr als 400 Kindern

Der Test wurde in den Jahren 2012 bis 2015 entwickelt. Die Würzburger Psychologen haben ihn mit insgesamt 417 Kindern aus mehreren Bundesländern erarbeitet; alle Kinder befanden sich im letzten Kindergartenjahr. 

Die Gültigkeit ihres Tests bezeichnen die Wissenschaftler als hoch: „Personen, die ein Kind gar nicht kennen und mit ihm den Test machen, stufen seine Leistung ähnlich ein wie Erzieherinnen, die das Kind sehr gut kennen“, so Darius Endlich.

Die drei Testbereiche Schriftsprache, Sprache und Mathematik können getrennt oder als Gesamttest durchgeführt werden, wobei jeweils eine Erziehungsperson mit einem Kind arbeitet. Pro Modul dauert das etwa 20 Minuten. Dabei werden die einzelnen Aufgaben in kleinen „Spielen“ an die Kinder herangetragen, etwa in Form von Bildkärtchen, die es zu ordnen oder zu beschreiben gilt. Entsprechend bereitwillig machen die Kinder bei dem Test mit, wie die Psychologen festgestellt haben.

Das Projektteam aus der Psychologie

An der Entwicklung des Tests haben neben Projektleiter Wolfgang Schneider und Darius Endlich auch Nicole Berger, Petra Küspert, Wolfgang Lenhard, Peter Marx und Jutta Weber mitgewirkt. Sie haben die wissenschaftliche Basis gelegt und die so genannte Normierungsstudie mit den 417 Kindern durchgeführt. Studentische Hilfskräfte waren ebenfalls beteiligt – zum Beispiel Maria Straub, die Igel, Blumen und andere Motive für die Bildkärtchen gezeichnet hat.

Enge Kooperation mit dem Hogrefe-Verlag

Erschienen ist der Würzburger Vorschultest im Hogrefe-Verlag (Göttingen). Das Unternehmen war von Anfang an eng in die Testentwicklung eingebunden und hat diese auch finanziert. „Aus unserer Sicht eine sehr fruchtbare Kooperation, weil der Verlag sein Know-how in Sachen Testveröffentlichung beigesteuert hat“, so Professor Schneider.

Würzburger Vorschultest: Erfassung schriftsprachlicher und mathematischer (Vorläufer-) Fertigkeiten und sprachlicher Kompetenzen im letzten Kindergartenjahr. Hogrefe-Verlag Göttingen, 1. Auflage 2016.

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Prof. Dr. Wolfgang Schneider
Lehrstuhl für Pädagogische Psychologie
Julius-Maximilians-Universität Würzburg
T (0931) 31-84822
schneider@psychologie.uni-wuerzburg.de
Robert Emmerich Julius-Maximilians-Universität Würzburg
 



Weitere Informationen für international Medizin am Abend Berlin Beteiligte
https://www.hogrefe.de/shop/wuerzburger-vorschultest.html Zur Website des Verlags

http://www.i4.psychologie.uni-wuerzburg.de/ Zur Website des Lehrstuhls

360° TOP-Hinweis: Rettungsstelle-KANZEL: Bei Kindern: Spinale Muskelatrophie Typ 1

Medizin am Abend Berlin Fazit:  Häufigste genetische Todesursache bei Kindern erstmals behandelbar

Neuer Wirkstoff gegen Spinale Muskelatrophie Typ 1 verbessert Krankheitsverlauf deutlich

Klinische Studie wegen sehr guter Wirkung vorzeitig beendet

Patienten können ab sofort in einem Härtefallprogramm behandelt werden

Universitätsklinikum Freiburg eines von drei Zentren in Deutschland, das den Wirkstoff vor der offiziellen Zulassung einsetzen darf 
 
Seit Dienstag, 8. November 2016, ist erstmals eine Therapie für Säuglinge verfügbar, die unter Spinaler Muskelatrophie Typ 1 leiden.

Bei der Erbkrankheit sterben Nervenzellen im Rückenmark ab, die die Muskeln steuern. 

Die schwerste Form der Erkrankung beginnt im Säuglingsalter und endet oft tödlich durch Ersticken oder Atemlähmung. 

Sie ist die häufigste genetische Todesursache im Kindesalter. 

Ein neuer Wirkstoff verlangsamt nun erstmals die krankhafte Nervenschädigung und führt so zu einer Besserung der Symptome. Eine klinische Zulassungsstudie, an der das Universitätsklinikum Freiburg maßgeblich beteiligt war, wurde wegen sehr positiver Ergebnisse im August 2016 vorzeitig beendet. Im Eilverfahren wurde nun die Zulassung auf europäischer und deutscher Ebene beantragt. Das Universitätsklinikum Freiburg ist eines von drei Zentren in Deutschland, das den Wirkstoff schon vor der offiziellen Zulassung im Rahmen eines sogenannten Härtefallprogramms einsetzen darf. Die ersten Patienten wurden bereits mit dem Medikament behandelt.

„Nach Jahrzehnten der Forschung haben wir endlich ein Medikament, mit dem wir den schweren Krankheitsverlauf der Säuglinge positiv beeinflussen können“, sagt Prof. Dr. Jan Kirschner, Leitender Oberarzt der Klinik für Neuropädiatrie und Muskelerkrankungen des Universitätsklinikums Freiburg. „Wir sind den Familien und Selbsthilfegruppen sehr dankbar, die diesen Weg mit uns gegangen sind.“

Der nun eingesetzte Wirkstoff Nusinersen wurde unter anderem am Universitätsklinikum Freiburg im Rahmen einer internationalen klinischen Phase-III-Studie (ENDEAR) untersucht. Insgesamt waren 122 Säuglinge mit Spinaler Muskelatrophie Typ 1 beteiligt, die bei Studienbeginn unter sieben Monate alt waren. Bei einer Zwischenauswertung im August 2016 zeigte sich bereits nach 12 Monaten Behandlung der sehr positive Effekt von Nusinersen. Die mit dem Wirkstoff behandelten Säuglinge entwickelten sich motorisch deutlich besser als die Säuglinge der Kontroll-Gruppe, die nicht behandelt wurden.

Auch für die etwas weniger schwer betroffenen Kinder mit Spinaler Muskelatrophie Typ 2 konnten mittlerweile in einer Phase-III-Studie (CHERISH) eindeutige positive Effekte nachgewiesen werden.

„Wir hoffen bald vielen betroffenen Patienten und Familien mit diesem Medikament helfen zu können“, sagt Prof. Kirschner.

  •  „Für die schwer erkrankten Säuglinge mit Spinaler Muskelatrophie Typ I ist das schon jetzt im Rahmen des Härtefallprogramms möglich. Betroffene Familien sollten mit dem behandelnden Arzt besprechen, ob eine Behandlung in Frage kommt.“

Ursache der spinalen Muskelatrophie ist ein Defekt im Gen SMN1. 

Die Folge ist eine mangelhafte Produktion des Proteins SMN, das für das Überleben der Nervenzellen notwendig ist.

Der neue Wirkstoff wurde speziell für diese Erkrankung entwickelt. 
Er verändert den Ableseprozess eines sehr ähnlichen Gens (SMN2), wodurch eine gewisse Menge des SMN-Proteins produziert wird. Dies führt zur Verbesserung der Symptome.

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Prof. Dr. Jan Kirschner
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Arbeitsgruppe Neuromuskuläre Erkrankungen, Klinik für Neuropädiatrie und Muskelerkrankungen

Bitte Pulsmessung....bei Diabetikern

Medizin am Abend Berlin Fazit: Erhöhtes Risiko für Vorhofflimmern bei Diabetes: Pulsmessung kann vor Schlaganfallgefahr schützen

Diabetiker sollten regelmäßig Puls messen / Herzstiftung erläutert Messung mit kostenfreier Pulskarte  
  • Oft werden Menschen von einem Schlaganfall getroffen, weil sie Vorhofflimmern haben, ohne es zu wissen.
  • Vorhofflimmern tritt bei über der Hälfte aller Patienten ohne Symptome oder Beschwerden auf. Unbehandelt und ohne schützende Wirkung gerinnungshemmender Medikamente sind sie schutzlos dem Schlaganfall ausgesetzt. 

Jedes Jahr verursacht Vorhofflimmern etwa 30.000 Schlaganfälle.  

Vorhofflimmern ist auch eine häufige Herzrhythmusstörung bei Diabetikern, die Schätzungen zufolge ein um 34 Prozent erhöhtes Risiko für Vorhofflimmern haben. 
 „Wir raten daher besonders Diabetikern zur regelmäßigen Pulsmessung, um dadurch frühzeitig Auffälligkeiten des Herzschlages wie Vorhofflimmern zu entdecken und sie durch einen Arzt abklären zu lassen. 
Dies gilt auch für Bluthochdruckpatienten sowie für Männer und Frauen ab dem 65. Lebensjahr, die auch ein erhöhtes Risiko für Vorhofflimmern haben“, betont Prof. Dr. med. Dr. h. c. Diethelm Tschöpe vom Wissenschaftlichen Beirat der Deutschen Herzstiftung. „Blutdruckgeräte zeigen meist Unregelmäßigkeiten des Pulses an oder man fühlt selbst seinen Puls“, empfiehlt der Herz- und Diabetesspezialist aus Bad Oeynhausen.

Wie Diabetes- und Herzpatienten sowie Gesunde zu Hause ganz leicht den Puls messen und so ihr Risiko für einen Schlaganfall senken können, zeigt die Pulskarte der Herzstiftung im Scheckkartenformat, die kostenfrei unter www.herzstiftung.de/puls-messen, per Telefon unter 069 955128-400 sowie per E-Mail unter bestellung@herzstiftung.de angefordert werden kann.

http://www.herzstiftung.de/presse/bildmaterial/pulskarte-32-2016.jpg


Spürbare Beschwerden nur bei etwa 50 Prozent der Betroffenen

Nur bei etwa der Hälfte der insgesamt ca. 1,8 Millionen Betroffenen macht sich Vorhofflimmern mit spürbaren Beschwerden wie innere Unruhe, Abgeschlagenheit, Herzklopfen, Herzrasen, Luftnot, Brustschmerzen und Schwindelgefühl bemerkbar. 

Als Panikattacke wird oft der schnelle und unregelmäßige Herzschlag anfallsweisen Vorhofflimmerns fehlgedeutet, so dass die Rhythmusstörung dann fatalerweise unbehandelt bleibt.

Allein mit Hilfe der Pulsmessung ließe sich die Mehrheit der Schlaganfälle als Folge des unbemerkten Vorhofflimmerns vermeiden, da die Betroffenen nach Aufdeckung der Rhythmusstörung mit gerinnungshemmenden Medikamenten vor dem Schlaganfall geschützt werden könnten.

„Auch Ärzte sollten beim Arztbesuch besonders dieser Patienten immer zuerst den Puls fühlen und bei Auffälligkeiten ein EKG machen“, betont der Kardiologe Prof. Dr. med. Thomas Meinertz, Vorstandsvorsitzender der Herzstiftung.

„Ist der Puls unregelmäßig oder liegt er in Ruhe über 100 Schläge pro Minute, sollte man so schnell wie möglich den Internisten oder Kardiologen aufsuchen, um zu klären, ob Vorhofflimmern dahinter steckt.“ 

  • Denn schon in wenigen Stunden können in den Herzvorhöfen Blutgerinnsel entstehen, die vom Blutstrom mitgeschleppt Arterien verschließen und je nach betroffenem Areal einen Schlaganfall verursachen. 
  • Vorhofflimmern ist meistens dadurch gekennzeichnet, dass das Herz völlig außer Takt ist, es schlägt chaotisch und rast mit einem Puls von bis zu 160 Schlägen pro Minute, selten sogar schneller.

Wie misst man den Puls? 

Zunächst bleiben Sie 5 Minuten ruhig sitzen. Dann suchen Sie mit dem Zeige- und Mittelfinger an der Innenseite des Unterarms unter dem Daumen die Unterarmarterie. Messen Sie den Puls 30 Sekunden lang und verdoppeln Sie das Ergebnis. Dabei lassen sich auch Unregelmäßigkeiten des Pulses feststellen.

Tipp: Worauf herzkranke Diabetiker zur Vermeidung von Komplikationen unbedingt achten sollten und was man mit Diabetesmedikamenten und gesundem Lebensstil erreichen kann, darüber informiert der neue Experten-Ratgeber „Herzprobleme bei Diabetes: Was tun?“ (32 S.) der Deutschen Herzstiftung, der kostenfrei unter www.herzstiftung.de/diabetes.html oder telef. unter 069 955128-400 oder per E-Mail unter bestellung@herzstiftung.de angefordert werden kann.

Die kostenfreie Pulskarte zur selbständigen Pulsmessung (Scheckkartengröße) kann angefordert werden bei der Deutschen Herzstiftung, Bockenheimer Landstr. 94-96, 60323 Frankfurt/Main, Tel. 069 955128-400, unter www.herzstiftung.de/puls-messen oder per E-Mail unter bestellung@herzstiftung.de

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Typ 1 Diabetes: Diagnose vor den ersten Symptomen

Medizin am Abend Berlin Fazit:  Bessere Therapie und Prävention von Typ 1 Diabetes

Anlässlich des Weltdiabetestages wiesen Wissenschaftler des Instituts für Diabetesforschung, Helmholtz Zentrum München, auf die Dringlichkeit einer frühen Diagnose des Typ 1 Diabetes hin. 

Im Allgemeinen wird die Autoimmunerkrankung erst in einem Stadium erkannt, wenn Krankheitsbeschwerden eine medizinische – häufig intensivmedizinische – Behandlung erforderlich machen. 

Eine Diagnose im frühen, präsymptomatischen Stadium der Erkrankung könnte es erlauben, durch neue Präventionstherapien die klinische Manifestation der Erkrankung zu vermeiden oder zu verzögern sowie akute Komplikationen zu minimieren. 
 
Weltweit steigt die Zahl der Kinder, die an Typ 1 Diabetes erkranken, um drei bis fünf Prozent pro Jahr.

Die Stoffwechselerkrankung ist derzeit noch nicht heilbar.

Forscher testen allerdings bereits Therapien, welche die Entstehung von Typ 1 Diabetes verhindern sollen.  

Hiervon könnten Personen profitieren, bei denen bereits ein Frühstadium der Erkrankung ohne klinische Symptome vorliegt.

Wie diese Personen bevölkerungsweit entdeckt werden könnten, legte das Institut für Diabetesforschung jetzt in zwei wissenschaftlichen Veröffentlichungen dar, die kürzlich in den Fachzeitschriften Diabetes sowie Diabetes Technology & Therapeutics erschienen sind.

Notwendigkeit von Reihenuntersuchungen
Während der klinische Typ 1 Diabetes klassischerweise mit dem Auftreten einer Hyperglykämie, das heißt mit zu hohen Blutzuckerwerten, diagnostiziert wird, kündigt sich die Erkrankung schon Monate bis Jahre vorher durch Autoantikörper im Blut an. 
  • Lassen sich mehrere der Diabetes-assoziierten Autoantikörper gegen Insulin, GAD, IA-2 und ZnT8 nachweisen, ist sehr wahrscheinlich mit dem späteren Auftreten eines klinisch-symptomatischen Typ 1 Diabetes zu rechnen“, so die Direktorin des Instituts für Diabetesforschung, Prof. Anette-G. Ziegler. 

Langzeitstudien konnten zeigen, dass bei etwa 70 Prozent der Patienten, die Typ 1 Diabetes in ihrer Kindheit oder Jugend entwickelten, diese Autoantikörper bereits im Alter von sechs Monaten bis fünf Jahren im Blut nachweisbar waren. 

Professor Ziegler hält die Reihenuntersuchung von Kindern in dieser Altersgruppe deshalb für besonders wichtig, insbesondere im Hinblick auf die Etablierung von neuen präventiven Therapieformen. 

„Ein Manko ist, dass gegenwärtig nur etwa 10 bis 15 Prozent der betroffenen Kinder mit Autoantikörpern die Teilnahme an Präventionsstudien angeboten wird, weil sich diese Studien in der Regel nur an Verwandte von Patienten mit Typ 1 Diabetes richten. Mit dem bayerischen Pilotprojekt Fr1da haben wir erstmalig den Versuch unternommen, allen Kindern mit einem unentdeckten Frühstadium der Erkrankung zu helfen.“

Im Rahmen der Fr1da-Studie ww.fr1da-studie.de wird allen bayerischen Kindern im Alter zwischen zwei und fünf Jahren bei ihrem Kinderarzt eine Untersuchung zur Früherkennung des Typ 1 Diabetes angeboten.

  • Mittlerweile verfolgen auch andere Studienprojekte ähnliche Ziele, wie die Fr1dolin-Studie in Niedersachsen mit Autoantikörpertests bei 2- bis 5-Jährigen oder die Freder1k-Studie, die in Sachsen das genetische Diabetesrisiko bei Neugeborenen untersucht www.gppad.org.

Vorteile einer Therapie im Frühstadium

Diejenigen Kinder, bei denen ein Frühstadium des Typ 1 Diabetes diagnostiziert wird, können an einer Präventionsstudie mit oralem Insulin teilnehmen www.typ1diabetes-verhindern.de

„Im Frühstadium der Erkrankung verspricht eine Therapie mit Insulinpulver einen besseren Erfolg als zum Zeitpunkt der klinischen Diagnose“, kommentiert Zieglers Kollege Priv.- doz. Dr. Peter Achenbach die bisherigen Erkenntnisse. Um den Erfolg von Immuntherapien besser überprüfen zu können, sollten seiner Meinung nach Biomarker weiterentwickelt werden, welche Aufschluss über Veränderungen des Stoffwechsels und des Immunsystems nach Behandlungsbeginn geben.

Wenn der Blutzuckerspiegel schon in einem asymptomatischen Frühstadium regelmäßig untersucht werde, bestehe außerdem ein geringeres Risiko für eine gefährliche Stoffwechselentgleisung (Ketoazidose), die jedes dritte Kind beim Ausbruch der Erkrankung erleidet. Zusätzlich trage der frühe Beginn einer Insulintherapie dazu bei, die glykämische Kontrolle zu verbessern und das Risiko für spätere Begleiterkrankungen zu senken.

Entwicklung eines Zweistufen-Tests

Eine Voraussetzung für die Früherkennung ist die Entwicklung von kostengünstigen und aussagekräftigen Labortests, die Reihenuntersuchungen überhaupt erst ermöglichen.

Die Wissenschaftler haben daher einen Zweistufen-Test etabliert, bei dem zunächst eine kombinierte Testung von drei der vier wichtigsten Diabetes-assoziierten Autoantikörper gegen GAD, IA-2 und ZnT8 im Blut erfolgt. 

Fällt dieser erste Screeningtest positiv aus, werden anschließend die drei Autoantikörper sowie zusätzlich noch die Autoantikörper gegen Insulin in jeweils separaten Tests untersucht.

Achenbach fasst die Ergebnisse folgendermaßen zusammen:

 „Der Zweistufen-Test erwies sich als sensitiv und spezifisch, um ein Frühstadium des Typ 1 Diabetes diagnostizieren zu können – und zwar gleichermaßen bei Untersuchung von venösem oder kapillarem Blut.“

Der Test kommt gegenwärtig in der Fr1da-Studie zur Anwendung. Insgesamt sollen hier 100.000 Blutproben untersucht werden.

Hintergrund: Fr1da-Studie

Die Fr1da-Studie ist ein weltweit einmaliges Projekt zur Früherkennung von Typ 1 Diabetes.

Im Rahmen der U-Untersuchungen beim Kinderarzt (U7, U7a, U8, U9), aber auch bei jedem anderen Kinderarzttermin, können alle in Bayern lebenden Eltern ihre Kinder im Alter zwischen zwei und fünf Jahren kostenlos auf ein Frühstadium des Typ 1 Diabetes untersuchen lassen. Der Test wird anhand weniger, aus dem Finger entnommener Blutstropfen durchgeführt.

Die Fr1da-Studie wird vom Helmholtz Zentrum München in Kooperation mit der Technischen Universität München, dem Berufsverband der Kinder- und Jugendärzte e.V., dem Landesverband Bayern und dem PaedNetz Bayern sowie dem Bayerischen Landesamt für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit und dem Bayerischen Staatsministerium für Gesundheit und Pflege durchgeführt. Schirmherrin des Projekts ist die bayerische Staatsministerin für Gesundheit und Pflege Melanie Huml, MdL.

Original-Publikationen:

Ziegler, AG. et al. (2016). Type 1 Diabetes Prevention – A Goal Dependent on Accepting a Diagnosis of Asymptomatic Disease, Diabetes 2016 Nov; 65(11):3233-3239
Ziegler, AG. et al. (2016). 3 Screen ELISA for High-Throughput Detection of Beta Cell Autoantibodies in Capillary Blood, DIABETES TECHNOLOGY & THERAPEUTICS, DOI:10.1089/dia.2016.0199

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Claudia Pecher Institut für Diabetesforschung, Helmholtz Zentrum München


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