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Unser Brainstormingtage des Team Medizin am Abend Berlin


Sehr verehrte Medizin am Abend Berlin Beteiligte,

gemeinsam gehen wir wieder auch im Jahr 2016 in unsere aktive BRAINSTORMING Tage.

Diesmal haben wir uns hierzu die Insel Hiddensee, die Insel Rügen sowie die Halbinsel Darß/Zingst
ausgesucht.

Bis incl. Montag, den 03. Oktober 2016 werden wir diese Zeit sehr aktiv nutzen,  uns für die kommenden
Aufgaben im Herbst und Winter 2016 vorzubereiten.

Es werden 360° TOP-Hinweis Bilder für Sie folgen.....

Beste Grüße Medizin am Abend Berlin  www.medizin-am-abend.blogspot.com





Der Kadaver verottet wo am Besten....? Aussagen über die Liegezeit einer Leiche

Medizin am Abend Berlin Fazit:   Kadaver verrotten schneller in naturnahen Wäldern

Tierkadaver verrotten im naturnahen Wald schneller als im stark genutzten Forst. 

Das zeigte Christian von Hoermann von der Universität Ulm anhand von Ferkelkadavern in 75 deutschen Waldstücken. Hohe Temperaturen, aber auch reichlich Totholz oder ein lockerer Boden beschleunigen die Zersetzung. Diese Faktoren beeinflussen aasfressende Käfer empfindlich. Über aktuelle Ergebnisse und Schlüsse für Forstwirtschaft und Rechtsmedizin spricht der Forscher am 5. September 2016 auf der Jahrestagung der Gesellschaft für Ökologie in Marburg. 
 Nach sechs Tagen hatten Aasfresser den ersten Tierkadaver skelettiert.
 Nach sechs Tagen hatten Aasfresser den ersten Tierkadaver skelettiert. S. Weithmann, Universität Ulm
 
Wo ein Tier im Wald verendet, fängt für viele Organismen das Leben erst an. Bakterien vermehren sich, Fliegen legen ihre Eier ab und Aaskäfer finden Nahrung. Wie schnell sie ein totes Säugetier zersetzen, hängt maßgeblich auch von der Nutzungsintensität der Wälder ab, wie Christian von Hoermann von der Universität Ulm nun erstmals belegte. Für seine Studie platzierte er 75 Ferkelkadaver in unterschiedlichen Waldgebieten Deutschlands. Über aktuelle Ergebnisse sprach der Ökologe am 5. September 2016 auf der Jahrestagung der Gesellschaft für Ökologie in Marburg. Unter dem Motto „150 years of ecology – lessons for the future“ treffen sich hier rund 500 Ökologen aus 30 Ländern.

„Die ersten Ferkel waren nach sechs Tagen skelettiert“, berichtet von Hoermann.

„Die am längsten stabilen Kadaver erst nach 30 Tagen.“ 

  • Ausschlaggebend für die Zersetzungsraten sind neben Temperatur und Luftfeuchte vor allem Anzahl und Artenvielfalt aasfressender Insekten, wie die Ulmer Studien zeigen. 
  • „Bestimmte grabende Käferarten spielen eine Schlüsselrolle“, erklärt der Forscher. “Ihre Häufigkeit hängt direkt vom Bewirtschaftungssystem ab.“ Dazu gehören einige Mistkäfer (Scarabaeoidea) sowie Aaskäfer (Silphidae). Wälder mit lockeren und gut zum Graben geeigneten Böden sowie reichlich Totholz bieten für diese Aasfresser optimale Bedingungen.

Seine Studien hat von Hoermann in der Schwäbischen Alb, dem Hainich-Dün sowie der Schorfheide-Chorin durchgeführt.

Mehr als 300 Wissenschaftler erforschen hier Artenvielfalt und Prozesse in Ökosystemen im Rahmen der Biodiversitäts-Exploratorien der DFG.

Natürlicherweise verenden hier Wildtiere wie Vögel, Rehe oder Wildschweine. Hausschweine (Sus scrofa domestica) sind zwar eine andere Rasse, gehören jedoch zur gleichen Art wie die Wildschweine (Sus scrofa) und sind daher als Studienobjekt geeignet, erklärt von Hoermann. Die Tiere seien für das Experiment jedoch nicht getötet, sondern tot geboren worden.

Für die Forstwirtschaft zieht von Hoermann klare Schlüsse: „Unsere Wälder müssen so bewirtschaftet werden, dass essenzielle Prozesse im Ökosystem wie die Zersetzung ungestört ablaufen können.“

Nachhaltige Forstwirtschaft wie etwa der Buchen-Plenterwald im Hainich seien dafür ein Vorbild.

Größere, verendete Wildtiere sollten zudem öfter in Wäldern belassen werden.

„Der Tod eines Individuums sollte in unserer Gesellschaft nicht als Tabuthema betrachtet werden, sondern als Keimzelle für neues Leben und Biodiversität.“

Auch für die Forensik seien die Ergebnisse relevant, meint der Forscher. Menschliche Leichen zersetzten sich auf ähnliche Weise wie die anderer Säugetiere.

„In einem so komplexen Habitat wie einem Waldstück ermöglicht erst ein gesamtökologischer Befund ‚korrekte‘ Aussagen über die Liegezeit einer Leiche“, so von Hoermann. 

Untersuchungen zu Landnutzung und Artenvielfalt könnten daher rechtsmedizinische Einschätzungen verbessern. 


Um die Zersetzung von Säugetieren zu erforschen, platzierten Ulmer Forscher 75 tot geborene Ferkel in unterschiedlichen Waldgebieten Deutschlands.


Um die Zersetzung von Säugetieren zu erforschen, platzierten Ulmer Forscher 75 tot geborene Ferkel in unterschiedlichen Waldgebieten Deutschlands. C. von Hoermann, Universität Ulm

Originalveröffentlichung:
Von Hoermann C, Steiger S, Ayasse M (2016): Influence of land use on the decomposition rate of dead mammals in conjunction with the diversity of carrion insects. In: Gesellschaft für Ökologie e.V. (Hrsg.): Verhandlungen der Gesellschaft für Ökologie, Band 46. Jahrestagung der Gesellschaft für Ökologie, 5. – 9. Sep. 2016 in Marburg. Görich & Weiershäuser, Marburg, S. 209–210.


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Dr. Christian von Hoermann
Universität Ulm
Institut für Evolutionsökologie und Naturschutzgenomik
Helmholtzstr. 10-1
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Tel.: +49 731 5022662
E-Mail: christian.hoermann-von-und@uni-ulm.de
Dr. Eva Diehl Gesellschaft für Ökologie e.V.


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http://www.gfoe-2016.de/ - Jahrestagung (Programm, Kurztexte zu Beiträgen)

http://www.facebook.com/gfoe.org/ - GfÖ auf Facebook


http://www.biodiversity.de/ - Interview mit Christian von Hoermann (ab 5.9.2016)

Studieneinladung zur Vital-Studie - körperliches und mentales Profil http://www.ifado.de/vital-studie

Medizin am Abend Berlin Fazit:  Lässt Stress schneller altern oder hält er sogar geistig fit?

Lebenslanges Lernen, höheres Renteneintrittsalter, demographischer Wandel – drei Schlagworte, die zeigen, wie wichtig es ist, auch im Alter noch fit zu sein. Das Leibniz-Institut für Arbeitsforschung an der TU Dortmund – IfADo will dem Thema gesundes Altern in einer breit angelegten Forschungsinitiative, der Dortmunder Vital-Studie, auf den Grund gehen. 

Medizin am Abend Berlin ZusatzFachLink: Vital-Studie  

Mittels EEG, EKG, kognitiven Tests und Fragebögen ermitteln die Forscher der Dortmunder Vital-Studie das körperliche und geistige Fitnesslevel der Teilnehmer. Mittels EEG, EKG, kognitiven Tests und Fragebögen ermitteln die Forscher der Dortmunder Vital-Studie das körperliche und geistige Fitnesslevel der Teilnehmer. IfADo / Kemmler
 
Während der eine mit 70 Jahren bereits stark vergesslich ist, sitzt der andere im gleichen Alter noch im Aufsichtsrat eines Unternehmens.

In keiner Lebensspanne sind die Unterschiede der menschlichen Leistungen so groß wie im Alter. 

Aber woran kann das liegen? In der „Dortmunder Vital-Studie“ wollen Forscherinnen und Forscher am IfADo interdisziplinär die Auswirkungen und Zusammenhänge von Alter, Lebensstil und Stress auf verschiedenen Ebenen untersuchen: von der Immunreaktion über die subjektive Empfindung und Gehirnaktivität bis hin zu Stoffwechselfunktionen.

  • Langfristig versprechen sich die Forscherinnen und Forscher Antworten auf die Frage, wie Lebensstil, Stress, Stoffwechsel, Immunsystem und geistige Leistungsfähigkeit über die Lebensspanne hinweg zusammenhängen. 
Dazu sucht das IfADo in den nächsten Jahren nach über 500 Teilnehmerinnen und Teilnehmern zwischen 20-70 Jahren. Besonders gefragt sind 30-50 jährige, berufstätige Personen.

Hat jemand, der positiv mit Druck umgehen kann, ein stärkeres Immunsystem?

Leiden Menschen, die eine abwechslungsreiche Arbeit haben, seltener an Altersdemenz?

Wie wirkt sich das zunehmende Alter auf Gehirnfunktionen, Immun- und Stoffwechselprozesse aus?

Diesen Fragen werden die Forschenden am IfADo in den nächsten Jahren nachgehen. Die Versuchspersonen sollen dabei aus verschiedenen Altersgruppen kommen und unterschiedlichen Aktivitäten nachgehen.

So wollen die Forscherinnen und Forscher Risikofaktoren für Beeinträchtigungen im Zusammenhang mit Depressivität, Burn-out oder Alterserkrankungen wie Altersdemenz ermitteln.

Damit mögliche Zusammenhänge von psychologischen und physiologischen Faktoren entdeckt werden können, sind verschiedene Untersuchungsmethoden notwendig:

Die Forschenden messen unter anderem mittels Elektroenzephalogramm die Gehirnaktivitäten, ermitteln durch Fragebögen Persönlichkeitseigenschaften und erfassen aus geringen Blutmengen den Status des Immunsystems. Um auch Langzeitwirkungen von Umwelteinflüssen, Stress oder Lebensstil zu erforschen, sollen die Messungen alle fünf Jahre wiederholt werden.

Teilnahme-Bedingungen:
• Die Teilnehmenden sollten zwischen 20-70 Jahre alt sein, erwerbstätige Personen im Alter von 30 bis 50 Jahren sind besonders willkommen. Wichtig sind zudem gute Deutschkenntnisse und ein guter Gesundheitszustand.
• Aufwandsvergütung: Die Tests werden ca. neun Stunden (aufgeteilt auf zwei Tage) in Anspruch nehmen. Dafür erhalten alle Teilnehmenden 100 Euro für den ersten und 60 Euro für den zweiten Termin.
• Wer Interesse an einer Teilnahme hat, kann sich hier melden: www.ifado.de/vital-studie/anmeldung

Die Dortmunder Vital-Studie
Die Dortmunder Vital-Studie wird rund 500 Teilnehmerinnen und Teilnehmern untersuchen. Dazu werden die Teilnehmenden an zwei Terminen untersucht; fünf Stunden am ersten und vier Stunden am zweiten Termin.

Es werden Fragebögen zu den Themen Stress und Lebensstil eingesetzt, diverse psychologische Tests zum Gedächtnis und zur Aufmerksamkeit durchgeführt, das Seh- und Hörvermögen erfasst sowie Blut-, Urin- und Haarproben gesammelt. Darüber hinaus werden Körpermaße genommen und es wird ein Sportcheck am Fahrradergometer mit EKG- Kontrolle durchgeführt. Aus diesen Daten wird ein umfassendes körperliches und mentales Profil erstellt. Nachuntersuchungen sollen alle 5 Jahre erfolgen.

Alle Daten werden ausschließlich für wissenschaftliche Zwecke erhoben und anonymisiert ausgewertet.

Das IfADo - Leibniz-Institut für Arbeitsforschung an der TU Dortmund erforscht die Potenziale und Risiken moderner Arbeit auf lebens- und verhaltenswissenschaftlicher Grundlage. Aus den Ergebnissen werden Prinzipien der leistungs- und gesundheitsförderlichen Gestaltung der Arbeitswelt abgeleitet. Das IfADo hat mehr als 200 Mitarbeiter/innen aus naturwissenschaftlichen und technischen Disziplinen. Das Institut ist Mitglied der Leibniz-Gemeinschaft, die 88 selbstständige Einrichtungen umfasst. Die Leibniz-Institute beschäftigen rund 18.100 Personen, darunter 9.200 Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler. Der Gesamtetat der Institute liegt bei 1,64 Milliarden Euro.

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www.kinder-im-kiez.de : Einnässen bei Kindern und Jugendlichen - Harninkontinenz

Medizin am Abend Berlin Fazit:  Einnässen bei Kindern: frühzeitiges Abklären verringert seelische Belastung

Einnässen ist das häufigste urologische Symptom bei Kindern und Jugendlichen. Von Ängsten und Schulproblemen bis hin zu funktionellen und organischen Störungen - Harninkontinenz kann viele Ursachen haben. Häufig entwickeln betroffene Kinder in der Folge negative Gefühle wie Scham, Ängste und Sorgen. Die Deutsche Gesellschaft für Kinderchirurgie (DGKCH) empfiehlt, frühzeitig die Ursachen von Harninkontinenz medizinisch abklären zu lassen. Sei das Problem benannt, falle der Umgang mit dem Krankheitsbild oft leichter.
Was die Ursachen für Einnässen sein können, wann Abwarten Sinn macht und wann welche Behandlungen in Frage kommen, ist ein Thema auf der Konferenz der DGKCH am 15. September in Hamburg.




Medizin am Abend Berlin ZusatzFachThema: Hundebisse in der Familie


Mit sieben Jahren nässen nachts noch fünf bis 10 Prozent der Kinder ein. „Etwa sieben Prozent der Schulkinder machen sogar bis ins Erwachsenenalter nachts ins Bett“, berichtet Dr. med. Tobias Schuster, Pressesprecher der DGKCH.

An einer vom nächtlichen Einnässen zu unterscheidenden sogenannten funktionellen Störung der Blasenfunktion litten zudem bis zu zehn Prozent der Schulkinder.

Im dritten bis sechsten Lebensjahr entwickelt sich bei den meisten Kindern eine stabile Blasenkontrolle – zunächst tagsüber, später auch nachts. „Bis zum vollendeten fünften Lebensjahr sehen wir Einnässen als physiologisch an“, sagt Schuster, der Chefarzt der Kinderchirurgie am Klinikum Augsburg ist. Daure es jedoch nach dem sechsten Geburtstag an, sollten Eltern die Ursachen medizinisch abklären lassen: „Von seelischen Auslösern abgesehen liegen die Ursachen der Harninkontinenz meist in Reifungsverzögerungen und funktionellen Störungen – eher selten haben wir es mit anatomischen oder neurologischen Grunderkrankungen wie Fehlbildungen des Urogenitaltraktes zu tun“, so Schuster. Die Bandbreite der normalen Kontinenzentwicklung sei jedoch groß – und nicht immer eine Behandlung nötig, ergänzt er.

  • Um die genaue Ursache zu klären, sind als erster Schritt Trink- und Ausscheidungsprotokolle entscheidend. 
  • Weiterführende Untersuchungen können Ultraschalluntersuchungen, Messungen der Blasenkapazität sowie der Blasenentleerung (Uroflow) mit Restharnbestimmung und Darstellung der Funktion des Beckenbodens (EMG) sein. 
  • Aber auch klassische urologische Untersuchungen wie etwa Blasendruckmessung oder eine Blasenspiegelung können erforderlich werden. 

Oft sei die Kapazität der Blase, Urin zu halten, und die Steuerung der Blasenfunktion durch das Gehirn noch nicht ausreichend entwickelt.

Gar nicht so selten haben sich Kinder auch ein problematisches Zurückhalten ihres „Pipi“ antrainiert.

 „Wenn sie sich etwa vor dem Gang aufs dreckige Schulklo fürchten, kann sich ihr Beckenboden so verkrampfen, dass die normale Urinausscheidung nachhaltig gestört wird.“

Auch komme es vor, dass ein Hormon, das unter anderem die Urinproduktion über Nacht reduziert, noch nicht ausreichend wirkt.

Die Therapie orientiert sich an der jeweiligen Diagnose und daran, ob das Kind nur nachts oder rund um die Uhr in die Hose macht.

Sie reicht von klassischer Konditionierung mit Klingelhose, die den Patienten aufweckt, wenn er nachts einnässt bis hin zur Gabe von Medikamenten zur Beruhigung der Blase – und in seltenen Fällen zu kinderchirurgischen oder urologischen Eingriffen.

 „Unter konsequenter und manchmal durchaus auch langwieriger Therapie lassen sich die meisten Beschwerden erfolgreich behandeln“, sagt Schuster.

Oft arbeiten hier Kinderchirurgen, Kinderärzte, Urologen und Kinder- und Jugendpsychotherapeuten Hand in Hand zusammen.

Wichtig sei jedoch, mit dem Gang zum Kinderarzt oder Kinderchirurgen nicht zu lange zu warten. „Es gilt, auch sekundäre Folgen des Einnässens, wie reduziertes Selbstwertgefühl, sozialen Rückzug und einen gestörten Schlafrhythmus bei Kind und Familie in Grenzen zu halten“, bekräftigt Schuster.


Quellen:
Neveus, T., et al. (2010) Evaluation of and treatment for monosymptomatic enuresis: a standardization document from the International Children`s Continence Society. J Urol 183(2):441-7

Austin, P., et al (2014) The standardization of terminology of lower urinary tract function in children and adolescente: Update report from the Standardization Comimittee oft the International Children`s Continence Society (ICCS). J Urol 191:1863-5

Negoro, H., et al. (2013) Chronobiology of micturation: putative role oft he circadian clock. J Urol 190:843-9

Glazener, C.M., et al. (2005) Alarm interventions for nocturnal enuresis in children. Cochrane Database Syst Rev, Cd002911

Van Gool, JD., et al. (2014) Multi-center randomized controlled trial of cognitive treatment, placebo, oxybutinin, bladder training, and pelvic floor training in children with functional urinary incontinence. Neurourol Urodyn 33:482-7

Sinha, R., et al (2016) Management of nocturnal enuresis – myths and facts. World J Nephrol 584):328-38

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360° TOP-Hinweis: Rettungsstelle - KANZEL: Borderline-Störung - Einladung an Studienteilnehmerinnen

Medizin am Abend Berlin Fazit:  Mit Botox Borderline-Störungen behandeln

Botulinumtoxin könnte Borderline-Patienten helfen / Wissenschaftler der MHH und von Asklepios publizieren im American Journal of Psychiatry / Studienteilnehmerinnen gesucht 
 
Forscher der Medizinischen Hochschule Hannover (MHH) und der Asklepios Klinik Nord-Ochsenzoll haben herausgefunden, dass Botulinumtoxin Menschen hilft, die an der emotional instabilen Persönlichkeitsstörung des Borderline-Typs leiden. 
 Botulinumtoxin wird in die Stirn gespritzt.
Botulinumtoxin wird in die Stirn gespritzt. Quelle „MHH/Kaiser“.
  • „Botox könnte das bisher einzige zugelassene Medikament gegen Persönlichkeitsstörungen werden. 
Es hat zudem den Vorteil, dass seine Wirkung monatelang anhält“, sagt Professor Dr. Tillmann Krüger von der Klinik für Psychiatrie, Sozialpsychiatrie und Psychotherapie der MHH. Er und Privatdozent Dr. Marc Axel Wollmer, Asklepios Klinik Nord-Ochsenzoll, publizierten dazu erste Ergebnisse im Fachmagazin „American Journal of Psychiatry“. Die Forscher führen nun eine umfassendere Studie durch, für die sie Borderline-Patientinnen suchen, da mehr als 62 Prozent der Betroffenen Frauen sind.  

Dass das unter dem Handelsnamen Botox bekannte Botulinumtoxin seelische Erkrankungen positiv beeinflussen kann, hatten die beiden Psychiater bereits vor einigen Jahren bewiesen: 

  • Sie fanden heraus, dass es Depressionen schnell, deutlich und anhaltend lindern kann.
  • Menschen mit der Borderline-Erkrankung haben extreme Stimmungsschwankungen und leiden an ausgeprägten negativen Emotionen. 

  • Sie sind sehr impulsiv und führen instabile zwischenmenschliche Beziehungen. 

Oft stehen sie unter hochgradiger innerer Anspannung, aufgrund derer sie sich häufig als Gegenimpuls körperliche Schmerzen oder Verletzungen zufügen. 

Viele von ihnen haben in ihrer Kindheit und Jugend schwere, zum Teil traumatische, Erlebnisse gehabt. In Deutschland leiden nach neuesten Zahlen etwa fünf Prozent der Bevölkerung oder zwischen 2,4 und vier Millionen Menschen an dieser Erkrankung. Um die 70 Prozent der Patienten können heute erfolgreich behandelt werden – wenn sie sich auf eine umfassende Psychotherapie einlassen.

Gesichtsausdruck und seelische Gesundheit beeinflussen sich gegenseitig

Die Wissenschaftler haben sechs Borderline-Patientinnen, deren Krankheitssymptome sich zuvor durch Psychotherapie, Antidepressiva und Antipsychotika nicht gebessert hatten, einmalig Botox in die mittlere untere Stirn gespritzt – mit Erfolg:

Die Krankheitssymptome reduzierten sich deutlich. 

Medizin am Abend Berlin ZusatzFachThema: Erwiesener Erfolg

Impulsivität, Stimmungsschwankungen und Niedergestimmtheit nahmen ab und ihr Sozialverhalten verbesserte sich. 
„Botox dämpft negative Emotionen und wirkt dadurch stabilisierend“, erläutert Professor Krüger. Es lähmt die Muskeln zwischen den Augenbrauen. In diesem Bereich drücken wir negative Stimmungen wie Sorgen und Ängste aus, was an den sogenannten Zornesfalten sichtbar wird. Botox verhindert, dass diese negativen Emotionen ausgedrückt werden können. „Das führt dazu, dass sich die Intensität dieser Emotionen reduziert, denn der Gesichtsausdruck und das psychische Befinden sind eng verbunden: Mimik drückt Gefühle aus, wirkt aber gemäß der sogenannten Facial-Feedback-Hypothese auch auf unsere Stimmung zurück“, erläutert PD Dr. Wollmer.

„Botulinumtoxin hat, in niedriger Dosierung örtlich gespritzt, kaum Nebenwirkungen“, versichert Professor Krüger. 

 Professor Dr. Tillmann Krüger (links) und Privatdozent Dr. Marc Axel Wollmer.
Professor Dr. Tillmann Krüger (links) und Privatdozent Dr. Marc Axel Wollmer. Quelle „MHH/Kaiser“.

Es funktioniere auch bei jüngeren Personen ohne Gesichtsfalten.

Die Forscher sind überzeugt, dass sich die Erfolge auch auf andere Persönlichkeits- und Impulskontrollstörungen übertragen lassen. Um ihre ersten Ergebnisse wissenschaftlich zu überprüfen, haben sie nun die klinische Studie initiiert.

Studie läuft an

Für diese Studie suchen die Forscher Frauen mit der Borderline-Störung, die zwischen 18 und 40 Jahre alt sind und derzeit keine spezifische Psychotherapie wie zum Beispiel die dialektisch-behaviorale Therapie (DBT) erhalten.

Die Studie wird über einen Zeitraum von zwölf Wochen durchgeführt. In der Vergleichsgruppe erfolgt eine Behandlung mit Akupunktur, die ebenfalls im Bereich des Kopfes durchgeführt wird.

Neben der Behandlung und der Erfassung der klinischen Veränderungen wird zudem zu zwei Zeitpunkten eine Kernspintomografie des Kopfes durchgeführt, die Rückschlüsse zur Verarbeitung von emotionalen Reizen im Gehirn zulässt. Die Kernspintomografie ist ein Verfahren, das ohne Strahlenbelastung auskommt.

Weitere Informationen erhalten Sie bei Professor Dr. Tillmann Krüger, MHH-Klinik für Psychiatrie, Sozialpsychiatrie und Psychotherapie, Telefon (0511) 532-2407, borderline@mh-hannover.de, und bei Privatdozent Dr. Marc Axel Wollmer, Asklepios Klinik Nord-Ochsenzoll, Telefon (040) 181887-2337, m.wollmer@asklepios.com, Stefan Zorn Medizinische Hochschule Hannover

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Deutsches Herzzentrum Berlin: Ihr Kind mit einer Aortenisthmusstenose geboren?

Medizin am Abend Berlin Fazit:  Computersimulation kann Kindern Herzeingriffe ersparen

Kinder mit angeborenen Herzfehlern müssen oft eine lange Reihe von belastenden Untersuchungen und Eingriffen über sich ergehen lassen. Im EU-Projekt CARDIOPROOF haben Fraunhofer-Forscher eine Software entwickelt, mit denen sich bestimmte Interventionen im Vorfeld simulieren lassen. Erste Erfahrungen zeigen, dass man dadurch künftig auf manch einen Eingriff verzichten könnte. 
 
Für die Eltern ist es zunächst ein Schock: Wird ihr Kind mit einer Aortenisthmusstenose geboren, ist die Aorta so stark verengt, dass früher oder später lebensgefährliche Herzprobleme drohen. Zum Glück lässt sich dieser Herzfehler heute gut behandeln, etwa durch das Einführen einer Gefäßstütze (Stent).

Allerdings sind, verteilt über die Jahre, oft mehrere Eingriffe nötig – eine Belastung für Kind und Eltern. 

Das Fraunhofer-Institut für Bildgestützte Medizin MEVIS in Bremen hat eine Software entwickelt, die verschiedene Arten von Interventionen simulieren kann und dadurch einen Vergleich zwischen ihnen ermöglicht. Dadurch könnte die Qualität der Therapie verbessert sowie die Notwendigkeit eines Eingriffs erwogen werden. So manche Operation könnte den jungen Patienten erspart bleiben. Die Arbeiten erfolgten im EU-Projekt CARDIOPROOF, das Ende 2016 abgeschlossen sein wird.

Ausgangspunkt für die Rechnersimulation sind Bilder, die ein Magnetresonanz-Scanner (MR-Scanner) von den Herzen der Patienten macht. Die Aufnahmen zeigen nicht nur die Form der Gefäße, sondern stellen auch den Blutfluss dar. »Daraus können unsere Algorithmen ermitteln, welche Blutdruck-Verhältnisse dort herrschen«, erläutert Dr. Anja Hennemuth, Forscherin bei Fraunhofer MEVIS. »Wichtig ist unter anderem, wie stark sich der Blutdruck vor und hinter einer Gefäßverengung unterscheidet.«

Ausgehend von dieser sogenannten Druckfeldsimulation können die Experten verschiedene Arten von Interventionen im Rechner nachbilden und abschätzen, welche Auswirkungen der jeweilige Eingriff hätte.

Gefäßstützen virtuell testen

So ist es den Forschern möglich, einen virtuellen Ballonkatheter aufzublasen und zu prüfen, wie sich das auf Blutfluss und Blutdruck auswirken würde. Oder sie spielen am Rechner das Einsetzen verschiedenartiger Gefäßstützen durch. Mit diesem »virtuellen Stenting« sind sie in der Lage, herauszufinden, welches Stent-Modell am besten geeignet ist und an welcher Stelle es positioniert werden sollte. »Mit Hilfe unserer Software können die Mediziner fundierter entscheiden, welche Art von Eingriff am günstigsten ist, ob man ihn auf einen späteren Zeitpunkt verschieben sollte und ob eine Intervention überhaupt nötig ist«, erläutert Hennemuth.

CARDIOPROOF hat zum Ziel, ein praxistaugliches System für den klinischen Einsatz zu entwickeln. »Wir wollten die Methode so gestalten, dass sie für den Ablauf im Krankenhaus nutzbar ist«, betont Hennemuth. Dazu haben die Bremer Fachleute eng mit den am Projekt beteiligten Kliniken zusammengearbeitet. Unter anderem untersuchten sie, wie sich die neue Software am besten in die Abläufe in den Krankenhäusern integrieren lässt. Auch die Nutzeroberfläche wurde in enger Abstimmung mit den Ärzten entwickelt und getestet.

Software berechnet Blutströme und -drücke

Um zu prüfen, wie realitätsgetreu die Computersimulationen sind, haben die Experten klinische Studien am Deutschen Herzzentrum in Berlin durchgeführt. Dazu wurden die jungen Herzpatienten nach dem Eingriff nochmals per MR-Scanner untersucht. Dadurch ließen sich die Blutströme vor und nach der Intervention erfassen und mit den Simulationen abgleichen. Das Ergebnis: Das Softwaretool sagt die Blutströme und -drücke hinreichend genau voraus.

Mit Hilfe der webbasierten Software kann der Mediziner innerhalb von 30 Minuten Blutfluss und Blutdruck in der Aorta rekonstruieren. 

Anschließend lässt sich virtuell ein Eingriff durchspielen. Das Ergebnis dieser Simulation liegt in der Regel nach einer weiteren halben Stunde vor. »Wir haben die Eignung für die klinische Praxis gezeigt«, sagt Anja Hennemuth. »Die nächsten Schritte wären Qualitätssicherung, Zulassung und Überführung in eine kommerzielle Lösung.« Ein entsprechendes Anschlussprojekt ist bereits von LYNKEUS, einem der CARDIOPROOF-Industriepartner, bei der EU beantragt.

Dass die Computersimulationen nicht nur die Belastung für Kinder und Eltern senkt, sondern auch Kosten fürs Gesundheitssystem spart, hat ein weiterer Projektpartner ermittelt: Die London School of Economics analysierte im Detail, welchen finanziellen und organisatorischen Nutzen das neue Verfahren gegenüber der derzeitigen Praxis haben könnte. Das Ergebnis: Da die Software die Zahl von Komplikationen und Nachfolgebehandlungen verringern dürfte, könnten die Behandlungskosten pro Patient in einem Idealszenario bis zu zehn Prozent sinken.

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Diabetes Selbstmanagement

Medizin am Abend Berlin Fazit:  Mobile Health bei Diabetes: Selbstmanagement vereinfachen

Diabetes ist eine chronische Krankheit unter der weltweit, mit stetig steigenden Zahlen, mehr als 415 Millionen Menschen leiden. Auch bei einem behandelten Diabetes sind Spätschäden und Folgeerkrankungen möglich, wenn die Diabetestherapie nicht rechtzeitig angepasst wird. Von einem guten Selbstmanagement der Patienten, das eine engmaschige Verlaufskontrolle durch die behandelnden Ärzte ermöglicht, hängt daher viel ab. Welche Chancen neue Technologien hier bieten, darüber spricht eine Expertin auf der Vorab-Pressekonferenz der Deutschen Gesellschaft für Innere Medizin (DGIM) zur MEDICA EDUCATION CONFERENCE am 13. September 2016 in Berlin. 
 
  • Die ausreichende Kontrolle des Blutzuckerspiegels, auch glykämische Kontrolle genannt, ist Ziel der Behandlung von Diabetes-Patienten. 

Eine mangelnde glykämische Kontrolle mit ständig erhöhten Blutzuckerwerten verursacht Diabeteskomplikationen, wie Augen-, Herz- und Nierenerkrankungen. Aber auch Hypoglykämie, ein zu niedriger Blutzuckerspiegel, kann lebensgefährlich sein und stellt eine schwerwiegende Komplikation bei mit Insulin behandelten Patienten dar.

„Sowohl Patienten mit Typ 1, als auch Patienten mit Typ 2 Diabetes mellitus benötigen daher sehr gute Kenntnisse über ihre Krankheit, um ein Selbstmanagement mit engmaschige Verlaufskontrolle durch ihren jeweiligen Diabetesexperten zu ermöglichen,“ betont Dr. Julia Mader von der Klinischen Abteilung für Endokrinologie und Diabetologie an der Medizinischen Universität Graz. „So kann die Diabetestherapie rechtzeitig angepasst werden.“

Bis vor kurzem konnte die Interaktion zwischen Patient und Arzt nur während der Sprechstunden stattfinden, und es gab etliche limitierende Faktoren – beispielsweise den Facharztmangel auf dem Land, die Arbeitszeiten der Diabetesexperten oder die Erreichbarkeit der Diabetesexperten im Allgemeinen – die eine fachärztliche Behandlung bei einem Großteil der betroffenen Patienten behinderte. „In den letzten Jahren wurden aber mehrere mobile Lösungen für Patienten mit chronischen Krankheiten entwickelt“, berichtet die Expertin, „Der Diabetesmarkt umfasst heute eine ganze Reihe neuer Technologien, die auf die Bedürfnisse der Patienten eingehen.“

Die neuen Technologien umfassen beides, Geräte beziehungsweise Lösungen sowohl für Patienten als auch für medizinisches Fachpersonal (Health Care Professionals, kurz HCP). Oft besteht eine Interaktion zwischen der patientenorientierten Lösung und der HCP-Anwendung für eine gemeinsame Datennutzung, um dem behandelnden Arzt die Möglichkeit zu geben, mit dem Patienten auf Wunsch zu interagieren.

Technologien, die hauptsächlich zur Nutzung für Patienten konzipiert wurden, umfassen elektronische Tagebücher, Ernährungsratgeber und Bewegungstracker, in die Patienten ihre Daten eingeben können und Empfehlungen vom System erhalten. Anspruchsvollere Geräte beinhalten individualisierte, sogenannte Bolusrechner, die den Patienten bei ihrer Entscheidung hinsichtlich der Insulindosis helfen. Außerdem besteht bei der Mehrheit der momentan erhältlichen Insulinpumpen und (kontinuierlichen) Glukosemessgeräten die Möglichkeit des Datenaustausches mit dem medizinischen Fachpersonal zur Anpassungen der Therapie. Da jedoch die Frage nach der Vergütung für Telemedizin noch nicht geklärt ist, ist die Bereitschaft begrenzt, eine derartige Dienstleistung anzubieten. Darüber hinaus müssen auch noch Rahmenbedingungen hinsichtlich des Datenschutzes geschaffen werden.

Für die Nutzung durch medizinisches Fachpersonal sind nicht nur Risikokalkulatoren beispielsweise zur Berechnung des individuellen kardiovaskularen Risikos, wie den „Heart Risk Calculator“ (http://www.cvriskcalculator.com), sondern auch Entscheidungshilfesysteme für Diabetesmanagement im Krankenhausumfeld (GlucoTab http://www.glucotab.at, Glucommander https://www.glytesystems.com) erhältlich. 

„Neuere Versionen werden in Zukunft sowohl individualisierte Therapieansätze als auch eine zeitnahe Einleitung des Entlassungsmanagements umfassen – beispielsweise ein Patiententraining zur Handhabung von Blutzuckermessgeräten, Insulin-Pens und Diabetes-Selbstmanagement“, erläutert Dr. Mader.

In einem nächsten Schritt werden diese Systeme im ambulanten Bereich und zur Hausarzt-Nutzung verfügbar gemacht werden. Derartige Systeme werden die Barriere zur Einleitung einer Insulintherapie durch nicht-fachkundige Nutzer, wie beispielsweise Hausärzte, reduzieren, weil sie nicht nur bei der Einleitung einer Insulintherapie, sondern auch bei der Anpassung der Insulindosis helfen. Zusätzlich ermöglichen sie eine Interaktion des Hausarztes mit einem Diabetesexperten, falls der Hausarzt die für notwendig hält. „Als ganzheitliches System besteht das Ziel darin, den Patienten als Ganzes zu sehen,“ erklärt Dr. Mader. Also nicht nur den Diabetes zu behandeln, sondern auch den Nichtfachmann daran zu erinnern, regelmäßig nach Folgekomplikationen wie Neuropathie, Retinopathie, Nephropathie oder kardiovaskuläre Erkrankungen zu screenen und die bestehenden Folgekomplikationen bei einer Intensivierung oder Deintensivierung der Therapie zu berücksichtigen. „Schlussendlich wird Mobile Health dabei helfen, das Diabetesmanagement zu vereinfachen,“ fasst die Expertin zusammen, „Trotzdem wird eine regelmäßige Fachberatung erforderlich sein.“ Über solche Ansätze auf dem Gebiet der Telemedizin berichtet Dr. Julia Mader, Keynote Speakerin der MEDICA EDUCATION CONFERENCE 2016, auf der Pressekonferenz am 13. September in Berlin.


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Studie „Evaluation der Effizienzsteigerung der Pflegedokumentation“ (EvaSIS)

Medizin am Abend Berlin Fazit:  Pflegedokumentation auf dem Prüfstand

Bremer Pflegewissenschaftler evaluieren im Auftrag des Bundesgesundheitsministeriums das neu entwickelte Pflegedokumentationssystem. 
 
In der Pflegedokumentation werden wichtige Patientenmerkmale und die geplanten Pflegetätigkeiten festgehalten.

Die Dokumentation ist damit ein äußerst wichtiges Arbeitsmittel in der professionellen Kranken-, Alten- und Kinderkrankenpflege.

Medizin am Abend Berlin ZusatzFachLink Thema: Psychotherapeutendatei (Psychologische Psychotherapeuten und Kinder- und Jugendlichenpsychotherapeuten 

Im Auftrag des Bundesministeriums für Gesundheit wurden im Jahr 2013 Empfehlungen zur Effizienzsteigerung der Pflegedokumentation entwickelt, die in ein Strukturmodell mündeten. Die flächendeckende Einführung der neuen Pflegedokumentation „Strukturmodell“ startete dann am 1. Januar 2015. Inzwischen beteiligen sich bundesweit knapp 10.000 Pflegedienste und stationäre Pflegeeinrichtungen an dem Projekt. Professorin Karin Wolf-Ostermann und ihr Team am Institut für Public Health und Pflegeforschung (IPP) im Fachbereich Human- und Gesundheitswissenschaften der Universität Bremen sind jetzt vom Spitzenverband der gesetzlichen Kranken- und Pflegekassen (GKV Spitzenverband) beauftragt worden, Qualität und Effizienz des neu entwickelten Pflegedokumentationssystems zu erheben.

Die Studie „Evaluation der Effizienzsteigerung der Pflegedokumentation“ (EvaSIS) wird in Zusammenarbeit mit der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg und dem Fraunhofer-Institut für System- und Innovationsforschung (ISI) in Karlsruhe durchgeführt.

Qualität und Aufwand der Pflegedokumentation werden evaluiert

  • Der Blick der Pflegewissenschaftlerinnen und -wissenschaftler gilt der Praxis in der ambulanten und stationären Pflege. 
  • Im Zentrum der Evaluation steht die Überprüfung der Effizienz und der Qualität der neuen Pflegedokumentation im Zusammenhang mit dem damit verbundenen Aufwand. Auch die Auswirkungen auf die interne und externe Qualitätsprüfung werden untersucht. Gleichzeitig erfolgt ein Vergleich zu bislang benutzten Pflegedokumentationssystemen.

Umfangreiche Datenerhebung bei allen Beteiligten

Konkret werden in der Studie die einzelnen Schritte der Pflegedokumentation erfasst.

Dieses Vorgehen erlaubt eine umfassende Untersuchung der neuen Pflegedokumentation und der Rahmenbedingungen in der Praxis sowie bereits erfassbarer Auswirkungen. Die Forscherinnen und Forscher nehmen die Datenerhebungen mit vielfältigen Methoden vor: So kommen standardisierte Befragungen involvierter Akteure, Fokusgruppen-Interviews mit Pflegekräften und Prüfungsinstanzen wie dem Medizinischen Dienst der Krankenkassen (MDK) und Heimaufsichten, Interviews mit Pflegebedürftigen und ihren Angehörigen sowie Analysen von Pflegeakten zum Einsatz. In die Untersuchung eingeschlossen werden alle Einrichtungen, die die neue Pflegedokumentation seit mindestens drei Monaten einsetzen. Die Datenerhebung erfolgt von Oktober 2016 bis Mai 2017 und schließt Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter aus ambulanten Pflegediensten und stationären Pflegeeinrichtungen, von Prüfinstanzen, aber auch Angehörige von Menschen mit Pflegebedarf aus dem gesamten Bundesgebiet in die Befragungen ein.

Zusätzliche Handlungsempfehlungen

Das Forschungsprojekt soll nicht nur Erkenntnisse über die Umstellung der Pflegedokumentation in den in die Erhebungen einbezogenen Einrichtungen sowie Erfahrungen der direkt beteiligten Akteursgruppen liefern. Die Wissenschaftler werden ergänzend auch einen Ausblick auf Handlungsempfehlungen für den weiteren Implementierungsprozess sowie die Weiterentwicklung und Optimierung des Pflegedokumentationssystems entwickeln.

Projektpartner

Die Projektkoordination und eines der drei Studienzentren sind in der Abteilung Pflegewissenschaftliche Versorgungsforschung des IPP der Universität Bremen angesiedelt und werden von Professorin Karin Wolf-Ostermann geleitet. Kooperationspartner sind Privatdozent Dr. Gero Langer und Professorin Gabriele Meyer, Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg (Studienzentrum) sowie Dr. Tanja Bratan, Fraunhofer-Institut für System- und Innovationsforschung (ISI), Karlsruhe (Studienzentrum).

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Universität Bremen
Fachbereich Human- und Gesundheitswissenschaften
Institut für Public Health und Pflegeforschung (IPP)
Abteilung Pflegewissenschaftliche Versorgungsforschung
Prof. Dr. Karin Wolf-Ostermann
Tel. (0421) 218-68960
E-Mail: wolf-ostermann@uni-bremen.de
Dr. Dirk Peschke
E-Mail: dpeschke@uni-bremen.de
Meike Mossig Universität Bremen
 

Undichtigkeit der Trikuspidalklappe - Interventionelle Klappentherapie mit Cardioband

Medizin am Abend Berlin Fazit:  Weiterer Meilenstein erreicht: Erstmals Trikuspidalklappe des Herzens mittels Katheter repariert

Universitätsmedizin Mainz erweitert Spektrum der Interventionellen Klappentherapie – neue Perspektiven für Herzpatienten

Erstmals haben Mediziner der Universitätsmedizin Mainz einen Patienten, der unter einer hochgradigen Undichtigkeit der Trikuspidalklappe litt, mittels Katheter erfolgreich behandelt. Es ist einer der ersten zwei Eingriffe mit einem Cardioband an der Trikuspidalklappe weltweit. 


Eine Woche nach der OP: Univ.-Prof. Dr. Thomas Münzel, Dr. Ralph Stephan von Bardeleben und der Patient Eine Woche nach der OP: Univ.-Prof. Dr. Thomas Münzel, Dr. Ralph Stephan von Bardeleben und der Patient
Foto: Thomas Böhm (Universitätsmedizin Mainz)
 
Erstmals haben Mediziner der Universitätsmedizin Mainz einen Patienten, der unter einer hochgradigen Undichtigkeit der Trikuspidalklappe litt, mittels Katheter erfolgreich behandelt.

  • Es ist einer der ersten zwei Eingriffe mit einem Cardioband an der Trikuspidalklappe weltweit. 

Während die Spezialisten der Universitätsmedizin Mainz bereits seit 2008 Eingriffe an der Aorten- und Mitralklappe mittels modernster Kathetertechnik durchführen, stellt der entsprechende Eingriff an der Trikuspidalklappe eine besondere Herausforderung dar – die nun in Mainz erfolgreich gemeistert wurde. 

Ausschlaggebend für den aktuellen Erfolg ist die enge interdisziplinäre Zusammenarbeit von Kardiologen und Herzchirurgen im kürzlich gegründeten Herzzentrum Mainz.

Die Trikuspidalklappe ist eine der vier Herzklappen des Menschen. 

  • An dieser Klappe treten einerseits weniger Klappenfehler auf als etwa an der Mitral- oder der Aortenklappe. 

Andererseits sind Eingriffe an dieser Klappe technisch schwieriger. Eine undichte Trikuspidalklappe kann vielfältige Symptome verursachen – von starken Wasseransammlungen in den Beinen bis hin zu Atemnot und Herzrhythmusstörungen. In vielen Fällen ist die Klappe selbst noch ausreichend funktionstüchtig, aber die Halterung nicht mehr in Ordnung.

In diesen Fällen muss die Trikuspidalklappe nicht ersetzt werden, sondern die Ärzte verkleinern die Klappe, in dem sie einen Klappenring einbauen und so die Undichtigkeit schließen.

„Bisher erfolgte eine solche Ringimplantation offen chirurgisch“, erläutern die Oberärzte Dr. Ralph Stephan von Bardeleben und PD Dr. Eberhard Schulz, die den Eingriff vorgenommen haben. „Nun können wir unseren Patienten mit einem minimal-invasiven Eingriff mittels Katheter helfen. Eine Öffnung des Brustkorbs ist nicht erforderlich. Von dieser neuen schonenden Methode profitieren vor allem ältere Patienten mit zumeist zahlreichen Begleiterkrankungen, bei denen das Operationsrisiko eines offenen chirurgischen Eingriffs zu groß wäre.“

Der Eingriff fand bei einem 80-jährigen Patienten in Vollnarkose schonend über die venösen Blutgefäße der Leiste statt. Ein Kontrollkatheter wurde zur Darstellung der rechten Herzkranzarterie arteriell platziert. Die gesamte Prozedur mit Verankerung und Verkürzen des Ringbandes erfolgte am schlagenden Herzen ohne Einsatz der Herz-Lungenmaschine. Der Eingriff wurde unter Röntgenkontrolle durchgeführt und die Herzanatomie ständig mittels modernster 3D-Echokardiographie beobachtet. Die Eingriffsplanung erfolgte mit modernster dreidimensionaler Bildgebung. „Der Patient konnte bereits nach vier Tagen beschwerdefrei nach Hause entlassen werden“, sagt Dr. Ralph Stephan von Bardeleben.

Aufgrund der zunehmenden Erfahrung und exzellenter Studienergebnisse hat die Zahl an kathetergestützten Herzklappeneingriffen in Deutschland und somit auch an der Universitätsmedizin Mainz in den letzten Jahren stark zugenommen.

Aufgrund der bisherigen Entwicklung werden die Kardiologen der Universitätsmedizin Mainz gemeinsam mit den Herzchirurgen im Jahr 2016 etwa 450 kathetergestützte Herzklappeneingriffe an Aorten-, Mitral- und nun auch an Trikuspidalklappen durchführen.

„Dieser Eingriff zeigt den hohen technischen Standard und die Innovationsbereitschaft im Bereich der minimal-invasiven Herzklappentherapie in Mainz“, betont Univ.-Prof. Dr. Thomas Münzel, Direktor der Kardiologie I. 

„Die steigende Zahl der Interventionen und die große Erfahrung der Implanteure haben dazu geführt, dass die Verfahren insgesamt sehr sicher geworden sind und auch bei neuen Systemen nur eine sehr geringe Komplikationsrate haben.“

Wie Professor Münzel weiter betont, konnte dieser Meilenstein vor allem auch durch den Integrationsgedanken des neuen Mainzer Herzzentrums erreicht werden: „Basis unseres Erfolgs ist die enge Kooperation zwischen interventionellen Kardiologen und Kollegen der von Univ.-Prof. Dr. Christian Vahl, geleiteten Herzchirurgie. Dies garantiert eine optimale Bündelung von Kompetenzen bei der Behandlung der Patienten.“

Vor diesem Hintergrund bietet das Herzzentrum Mainz vielfältige Informations- und Fortbildungsveranstaltungen für zuweisende Ärzte aber auch Patienten an. Diese können das Bewusstsein für potentiell belastende und lebensbedrohliche Herzklappenerkrankungen schärfen und gleichzeitig den Zugang zu einer gründlichen Abklärung sowie erfolgreichen Therapie für Betroffene schaffen.

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Abteilung für interventionelle Herzklappen, Zentrum für Kardiologie I, Herzzentrum Mainz
Tel: 06131-172385 und -7267, E-Mail: klappenambulanz-m2@unimedizin-mainz.de
Dr. Ralph Stephan von Bardeleben,
E-Mail: Stephan.von_Bardeleben@unimedizin-mainz.de
PD Dr. Eberhard Schulz,
E-Mail: Eberhard.Schulz@unimedizin-mainz.de

Dr. Renée Dillinger-Reiter,
Telefon 06131 17-7424, Fax 06131 17-3496, E-Mail: pr@unimedizin-mainz.de
Barbara Reinke M.A. Universitätsmedizin der Johannes Gutenberg-Universität Mainz


Über die Universitätsmedizin der Johannes Gutenberg-Universität Mainz
Die Universitätsmedizin der Johannes Gutenberg-Universität Mainz ist die einzige medizinische Einrichtung der Supramaximalversorgung in Rheinland-Pfalz und ein international anerkannter Wissenschaftsstandort. Sie umfasst mehr als 60 Kliniken, Institute und Abteilungen, die fächerübergreifend zusammenarbeiten. Hochspezialisierte Patientenversorgung, Forschung und Lehre bilden in der Universitätsmedizin Mainz eine untrennbare Einheit. Rund 3.300 Studierende der Medizin und Zahnmedizin werden in Mainz ausgebildet. Mit rund 7.500 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern ist die Universitätsmedizin zudem einer der größten Arbeitgeber der Region und ein wichtiger Wachstums- und Innovationsmotor. Weitere Informationen im Internet unter www.unimedizin-mainz.de

Schlafapnoe - Atemaussetzer - Interdisziplinäres Schlaflabor

Medizin am Abend Berlin Fazit:  Nervenstimulation bei Apnoe: Elektrische Impulse gegen nächtliche Atemaussetzer

Mit ihrer langjährigen, umfangreichen Expertise ist die Klinik für Neurochirurgie des Universitätsklinikums Carl Gustav Carus Dresden erster Ansprechpartner in Sachsen, wenn es um die operative Behandlung von Nervenerkrankungen geht. 

Nun bietet die Klinik gemeinsam mit dem Interdisziplinären Schlaflabor des Uniklinikums sowie dem Fachkrankenhaus Coswig auch Patienten mit schweren nächtlichen Atemstillständen, der sogenannten Schlafapnoe, Linderung an. 

Als eines der ersten Zentren in Ostdeutschland implantieren die Experten der Dresdner Hochschulmedizin ein atmungsgesteuertes Stimulationssystem, das Atemaussetzer im Schlaf mit elektrischen Impulsen verhindert. 

Oberarzt PD Dr. Sobottka (links) und Dr. von der Klinik für Neurochirurgie mit dem Generator des atmungsgesteuerten Stimulationssystems, der in den Brustbereich des Patienten implantiert wird. Oberarzt PD Dr. Sobottka (links) und Dr. von der Klinik für Neurochirurgie mit dem Generator des atmungsgesteuerten Stimulationssystems, der in den Brustbereich des Patienten implantiert wird.
Foto: Uniklinikum Dresden / Felix Koopmann
 
  • Fünf Prozent der Deutschen leiden unter der sogenannten Schlafapnoe. 

„Dabei verschließt die im Schlaf erschlaffende Zunge die Atemwege.

Unsere Patienten werden dadurch mehrmals pro Nacht wach“, erklärt Dr. Amir Zolal von der Klinik für Neurochirurgie den Leidensdruck der Patienten.

Erholsames Schlafen wird damit unmöglich. „Bis der Patient aufgrund des erhöhten Kohlendioxidspiegels im Blut teilweise aufwacht, atmet er oft 30 bis 60 Sekunden nicht“, beschreibt der Mediziner die Gefahr, die von der unter anderem durch Übergewicht begünstigten Schlafapnoe ausgeht.

  • Es erhöht sich bei allen Betroffenen das Risiko für Folgekrankheiten wie Herzinfarkte, Schlaganfälle oder Bluthochdruck. Hinzu kommen durch den Schlafmangel ausgelöste Symptome wie Antriebslosigkeit oder Reizbarkeit. 

„Es gibt eine Vielzahl konventioneller Therapien“, weiß Oberarzt PD Dr. Stephan Sobottka, der die ersten Implantationen des neuen Stimulationssystems am Uniklinikum leitet.

Viele der Betroffenen erhalten zunächst eine Maske, die die Atemwege durch einen konstanten Luftdruck freihalten soll. Doch in einigen Fällen verrutscht diese häufig im Schlaf und hat damit vor allem einen störenden und keinen regenerierenden Effekt. 

  • Diesen Patienten bietet das atmungsgesteuerte Stimulationssystem jetzt eine wirkliche Alternative“, erklärt der versierte Operateur.

Das atmungsgesteuerte Stimulationssystem

Nach den nötigen Voruntersuchungen im Interdisziplinären Schlaflabor des Uniklinikums oder im Fachkrankenhaus Coswig erfolgt die Operation der Patienten am Dresdner Universitätsklinikum.

Um das Stimulationssystem im Körper zu platzieren, legen die Neurochirurgen während der Operation den zwölften Hirnnerven, den Nervus hypoglossus, am Unterkiefer des Patienten frei. Noch während der Operation überprüfen die Mediziner, welcher der Nervenäste für das Vorstrecken der Zunge verantwortlich ist und legen eine Elektrode um den Nerv. Die dazugehörige Stromquelle in Form eines handtellergroßen Generators wird im Brustbereich implantiert. 

Ein Sensor misst die Atembewegungen an der Lunge. Die rund dreieinhalb Stunden dauernde Operation wird dabei minimalinvasiv vorgenommen, sodass die Patienten nur kurz brauchen, um sich von der Operation zu erholen. Mit der Implantation des Stimulationssystems gehören die Dresdner Neurochirurgen zu den Vorreitern: Weltweit wurden erst 1.000 der Geräte implantiert. Vier Wochen nach der Operation nehmen die Neurochirurgen das Gerät dann erstmals in Betrieb.

  • Im Alltag schaltet der Patient die Stromquelle mithilfe einer separaten Fernbedienung beim zu Bett gehen ein und gibt die ungefähre Einschlafdauer an. Dann beginnt das Stimulationssystem mit seiner Arbeit. Zur Sicherheit schaltet sich das Gerät nach einer Betriebsdauer von acht Stunden eigenständig ab. So wird auch der implantierte Generator geschont. Nach etwa acht Jahren wird dieser gegen ein neues Gerät ausgetauscht.

Die Klinik für Neurochirurgie

Als deutschlandweit eine der leistungsstärksten Kliniken, operierten die Neurochirurgen des Dresdner Uniklinikums allein 2015 insgesamt 2.057 Patienten aller Altersgruppen und nahmen rund 2.300 Operationen vor, die größtenteils komplizierte chirurgische Eingriffe darstellten. Neben der Chirurgie von gut- und bösartigen Hirntumoren sind dies Tumore im Bereich der Augen sowie der Hirnanhangdrüse. Weitere Spezialgebiete der Klinik sind die Epilepsiechirurgie und die Tiefenhirnstimulation von Patienten, die unter der Parkinson´schen Krankheit leiden. Einen großen Erfahrungsschatz weißt man auch im Bereich der Nervenstimulation auf, die beispielsweise in der Therapie von Schlaganfallpatienten mit motorischen Störungen angewendet wird. Neben der universitären Expertise und den überdurchschnittlichen Qualitätsstandards begründen die hohen Patientenzahlen den großen Erfahrungsschatz der Klinik – alles Parameter für eine erfolgreiche Behandlung auch kompliziertester Erkrankungen. Damit ist die Klinik für Neurochirurgie weit über den ostsächsischen Raum hinaus erste Anlaufstelle für schwere Erkrankungen und Verletzungen des Gehirns und des Nervensystems. Seit der Neugründung des Dresdner Universitätsklinikums 1993 wird die Klinik für Neurochirurgie von Prof. Gabriele Schackert geleitet, die im Jahr 2015/2016 als erste Frau die Präsidentschaft der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie übernahm.

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Universitätsklinikum Carl Gustav Carus
Klinik und Poliklinik für Neurochirurgie
Direktorin: Prof. Dr. med. Gabriele Schackert
Dr. med. Amir Zolal
Tel.: 0351 458 18534
E-Mail: Amir.Zolal@uniklinikum-dresden.de
Internet: www.uniklinikum-dresden.de/nch
Holger Ostermeyer Universitätsklinikum Carl Gustav Carus Dresden
 

Undichte Mitralklappe im Herzen - Mitralklappeninsuffizienz - Mitralklappen-Clipping

Medizin am Abend Berlin Fazit:  Mitralklappeninsuffizienz: neue Katheterbehandlung bei undichter Herzklappe erfolgreich

Eine undichte Mitralklappe im Herzen konnte lange Zeit nur durch eine offene Herzoperation repariert oder ausgetauscht werden. Inzwischen können viele Klappen über einen Katheter von der Leiste aus repariert werden. 

Medizin am Abend Berlin ZusatzThema: Nadelstichverletzung in Gesundheitsversorgung und Pflege  

 

Die neueste Entwicklung ist ein Austausch der Klappe durch eine Variante der Schlüssellochoperation, die ein Experte auf einer Pressekonferenz zur MEDICA EDUCATION CONFERENCE am 13. September in Berlin vorstellt. 
 
  • Die Mitralklappe verbindet den linken Vorhof und die linke Kammer des Herzens. 
  • Dieses „Einlassventil“ wird bei jedem Herzschlag verschlossen, damit das Blut mit hohem Druck in die Hauptschlagader, die Aorta, gepumpt werden kann. 
Jede Undichtigkeit der Klappe, die als Mitralklappeninsuffizienz bezeichnet wird, senkt die Förderleistung des Herzmuskels.

  • „Die Folge ist eine zunehmende Luftnot bei Belastung und eine deutliche körperliche Schwäche“, erläutert Professor Hendrik Treede. „Die Lebensqualität der Betroffenen ist deutlich eingeschränkt“, fügt der Direktor der Universitätsklinik und Poliklinik für Herzchirurgie am Universitätsklinikum Halle hinzu.

Im fortgeschrittenen Stadium der Mitralklappeninsuffizienz kommt es zu einer Herzschwäche. 

Professor Treede erklärt: „Für die operative Rekonstruktion oder den Austausch der Herzklappe am offenen Herzen, ist es dann häufig zu spät. Die Operation wäre für die Patienten zu risikoreich.“ Seit einigen Jahren ist es allerdings möglich, die Mitralklappe durch einen Kathetereingriff zu reparieren. Die Ärzte verkleinern mit einem Clip die Öffnung der Mitralklappe, was den Rückfluss des Blutes verringert. „Das Mitralklappen-Clipping ist eine in Deutschland weit verbreitete und etablierte Methode“, sagt Professor Treede. 

  • Die Undichtigkeiten der Klappe würden allerdings selten vollständig behoben und die Entwicklung einer Herzschwäche lasse sich auf Dauer nicht immer verhindern. 
  • Der Experte verweist zudem auf eine chirurgische Vergleichsstudie, in der es in den ersten zwei Jahren nach Mitralklappenrekonstruktion deutlich häufiger zu einem Rückfall der Mitralklappeninsuffizienz als nach Mitralklappenersatz kam.

Diese Erkenntnisse haben laut Professor Treede die Entwicklung einer neuen Katheterbehandlung gefördert. 

Dabei platzieren die Ärzte eine künstliche Herzklappe über die defekte natürliche Herzklappe. 

Diese Form des Klappenersatzes wird seit einigen Jahren bei Verengungen der Aortenklappe eingesetzt. 

Die Aortenklappe befindet sich zwischen Herzkammer und Hauptschlagader. 

„Sie ist kleiner und über einen Herzkatheter besser zu erreichen“, erläutert Professor Treede. Für einen Mitralklappenersatz müssen die Ärzte deshalb einen anderen Weg gehen.

Er besteht in der Eröffnung der Herzspitze (oder des Apex). 

  • „Der Katheter wird transapikal in das Herz eingeführt und dann die neue Klappe in der alten platziert“ erklärt der Experte. „Die Risiken des transapikalen Eingriffs sind gering. Es ist nur ein kleiner Schnitt am Brustkorb erforderlich.“ Der Eingriff wird in Narkose bei schlagendem Herzen durchgeführt.

Der transapikale Mitralklappenersatz wurde erstmals 2009 in Vancouver/Kanada durchgeführt. 

Inzwischen wurden weltweit mehr als hundert Patienten behandelt, darunter auch mindestens vier in Deutschland. 

„Die bisherigen Erfahrungen sind gut“, sagt Professor Treede. 

Im Gegensatz zum Mitralklappen-Clipping gelinge es in der Regel, einen Rückfluss des Blutes zu verhindern. 

Der Experte rechnet damit, dass die Behandlungszahlen in den nächsten Jahren ansteigen: 

„Wir stehen vielleicht vor einer großen Welle an Implantationen.“ 

Denn: der Bedarf ist groß. Die Mitralklappeninsuffizienz ist nach der Aortenklappenstenose der zweithäufigste Herzklappenfehler in Europa. In Deutschland leiden schätzungsweise 800.000 bis 1 Million Menschen an einer behandlungsbedürftigen Mitralklappeninsuffizienz. Die Häufigkeit steigt mit dem Alter, und im Alter von 75 Jahren haben zehn Prozent aller Menschen eine undichte Mitralklappe.

Auf der Pressekonferenz am 13. September in Berlin berichten Experten über aktuelle Erfahrungen mit dem transapikalen Mitralklappenersatz. 

Sie informieren dann auch über den Stand der technischen Entwicklung des Klappenersatzes: Mindestens sieben Firmen haben nach Auskunft von Professor Treede interventionelle Mitralklappen entwickelt.

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Die Impfouote der Ärzte......in Hausarztpraxen

Medizin am Abend Berlin Fazit:  Impfungen nicht mehr vergessen

Medizin am Abend Berlin ZusatzThema: Impfempfehlungen

Ein besseres Erinnerungssystem für Ärzte könnte die Impfquote in Deutschland erhöhen

Impfungen unterstützen die körpereigenen Abwehrkräfte dabei, Krankheitserreger frühzeitig zu beseitigen und so den Krankheitsausbruch zu verhindern. 

Da das Immunsystem im fortgeschrittenen Alter schwächer wird, empfiehlt die Ständige Impfkommission (STIKO) des Robert-Koch-Instituts besonders älteren Menschen Impfungen unter anderem gegen Pneumokokken und die Grippe. 

Allerdings wird nicht einmal die Hälfte dieser Personengruppe entsprechend dieser Empfehlungen geimpft. 

Dabei sind Infektionen mit Pneumokokken in Europa die häufigste Ursache bakterieller Lungenentzündungen. 
 Besonders älteren Menschen empfiehlt die STIKO, sich regelmäßig gegen Infektionen mit Pneumokokken und Grippeviren impfen zu lassen.
Besonders älteren Menschen empfiehlt die STIKO, sich regelmäßig gegen Infektionen mit Pneumokokken und Grippeviren impfen zu lassen. Fotolia
 
Ein Forschungsteam des Helmholtz-Zentrums für Infektionsforschung (HZI) in Braunschweig hat in einer Umfrage unter niedergelassenen Hausärzten und medizinischen Fachangestellten untersucht, inwieweit sie ihren Patienten Impfungen empfehlen.

  • Das Ergebnis: Der häufigste Grund für ausbleibende Empfehlungen war schlichtes Vergessen. Ihre Umfrage haben die Wissenschaftler im frei zugänglichen Online-Fachjournal BMC Family Practice veröffentlicht.
  • Impfungen schützen nicht nur den Einzelnen vor einer Infektion, sie grenzen auch das Ausbreiten solcher Krankheitserreger in der Bevölkerung ein, die von Mensch zu Mensch übertragen werden. 
  • Ist die Impfquote hoch genug, kann quasi eine ganze Population gegen bestimmte Krankheitserreger immun werden. 
  • Trotzdem lassen sich in Deutschland noch zu wenig Menschen so impfen, wie es die Ständige Impfkommission (STIKO) empfiehlt.

Anlässlich der jährlichen Aktualisierung ihrer Impfempfehlungen hat die STIKO gestern unter anderem die Empfehlung der seit 1983 zugelassenen 23-valenten Pneumokokken-Polysaccharid-Impfung (PPSV23) für alle Menschen ab einem Alter von 60 Jahren untermauert.

Der zugrundeliegende Impfstoff schützt vor 23 von insgesamt rund 90 bekannten Pneumokokken-Serotypen. Zudem hat das Robert Koch-Institut beklagt, dass die Empfehlung der Pneumokokken-Impfung für Menschen über 60 zu wenig befolgt werde.

Um die Ursachen für die mangelnde Umsetzung der Impfempfehlungen zu untersuchen, haben die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler des HZI je zwei Kopien eines eigens entwickelten Fragebogens an 5000 zufällig ausgewählte Hausarztpraxen in Deutschland geschickt. 
  • Darin fragten sie den Kenntnisstand und die Einstellung zu Impfungen bei älteren Menschen sowie deren praktische Umsetzung ab. Sowohl Ärzte und Ärztinnen als auch medizinische Fachangestellte (MFA) wurden darum gebeten, die Fragen zu beantworten. Insgesamt haben sich 16,3 Prozent der Praxen beteiligt.
„Zentrales Ergebnis der Umfrage ist, dass insgesamt 22 Prozent der Befragten – darunter mehr Ärzte als medizinische Fachangestellte – eine von der STIKO empfohlene Impfung schon einmal nicht ihren älteren Patienten empfohlen haben“, sagt Carolina Klett-Tammen, die die Umfrage im Rahmen ihrer Promotion in der HZI-Abteilung Epidemiologie durchgeführt hat. 

Bei der Pneumokokken-Impfung gaben die Befragten in gut 70 Prozent der Fälle als Grund dafür an, die Empfehlung vergessen zu haben, bei der Grippe-Impfung nannten gut 50 Prozent diesen Grund. 

  • Des Weiteren wurde sowohl die Pneumokokken- als auch die Grippe-Impfung von jeweils knapp 30 Prozent der Befragten schon einmal nicht empfohlen, weil sie das Risiko einer Infektion für den entsprechenden Patienten als sehr gering eingeschätzt haben.

„Die Einstellung zu den Impfempfehlungen sind bei Ärzten und MFAs generell gut“, sagt Klett-Tammen. 

Trotzdem bleibt die Weitergabe an die Patienten gelegentlich aus. 

„Um dem entgegenzuwirken, müsste das Erinnerungssystem in der Praxismanagement-Software verbessert werden.“ Es gebe zwar bereits entsprechende Computerprogramme, die an ausstehende Impfungen erinnern, doch würden diese noch zu wenig genutzt.

Laut Umfrage wünschen sich insgesamt zwei Drittel der Ärzte und MFAs eine bessere Aufbereitung der Informationen zu Änderungen der offiziellen Impfempfehlungen. 

Immerhin gaben 86 Prozent der medizinischen Fachangestellten an, die STIKO-Empfehlungen grundsätzlich zu kennen. 

„Die Ergebnisse der Studie sprechen dafür, dass gerade medizinische Fachangestellte als Vermittler der Impfempfehlungen gezielter unterstützt werden sollten“, sagt Dr. Stefanie Castell, Ärztin und Epidemiologin am HZI und Letztautorin der Studie.

Zur den aktuellen Empfehlungen der Ständigen Impfkommission: http://www.rki.de/DE/Content/Kommissionen/STIKO/Empfehlungen/Impfempfehlungen_node.html


Originalpublikation:

Advising vaccinations for the elderly: a cross-sectional survey on differences between general practitioners and physician assistants in Germany: Carolina Judith Klett-Tammen, Gérard Krause, Thomas von Lengerke and Stefanie Castell. BMC Fam Pract. 2016 Jul 29; 17(1):98. DOI: 10.1186/s12875-016-0502-3

Link: http://bmcfampract.biomedcentral.com/articles/10.1186/s12875-016-0502-3


Über das Helmholtz-Zentrum für Infektionsforschung:
Am Helmholtz-Zentrum für Infektionsforschung (HZI) untersuchen Wissenschaftler die Mechanismen von Infektionen und ihrer Abwehr. Was Bakterien oder Viren zu Krankheitserregern macht: Das zu verstehen soll den Schlüssel zur Entwicklung neuer Medikamente und Impfstoffe liefern. http://www.helmholtz-hzi.de

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Susanne Thiele
Dr. Andreas Fischer
Helmholtz-Zentrum für Infektionsforschung GmbH
Inhoffenstraße 7
D-38124 Braunschweig

Tel.: 0531 6181-1404

Empfehlungen zur Pneumokokken-Schutzimpfung für Senioren und andere gefährdete Risikogruppen

Medizin am Abend Berlin Fazit:  Ständige Impfkommission veröffentlicht neue Impfempfehlungen

Die Ständige Impfkommission am Robert Koch-Institut (STIKO) hat ihre neuen Empfehlungen im Epidemiologischen Bulletin 34/2016 veröffentlicht. 

Im Mittelpunkt steht die Überarbeitung der Empfehlungen zur Pneumokokken-Schutzimpfung für Senioren und andere gefährdete Risikogruppen. Außerdem gibt die STIKO erstmals Hinweise zur Verringerung von Schmerz- und Stressreaktionen beim Impfen. 
 
Die Ständige Impfkommission am Robert Koch-Institut (STIKO) hat ihre neuen Empfehlungen im Epidemiologischen Bulletin 34/2016 veröffentlicht. Im Mittelpunkt steht die Überarbeitung der Empfehlungen zur Pneumokokken-Schutzimpfung für Senioren und andere gefährdete Risikogruppen. Außerdem gibt die STIKO erstmals Hinweise zur Verringerung von Schmerz- und Stressreaktionen beim Impfen.

Pneumokokken stellen in Europa die Hauptursache von bakteriellen Lungenentzündungen dar.


  • Die STIKO schätzt, dass jedes Jahr mehr als 5.000 Menschen in Deutschland an den Folgen einer Pneumokokken-Erkrankung sterben. 

Besonders gefährdet sind Kinder unter 2 Jahren, Menschen ab 60 Jahren sowie Kinder, Jugendliche und Erwachsene mit bestimmten Grundkrankheiten, z. B. Personen mit einer Immunschwäche oder mit chronischen Krankheiten des Herzens oder der Lunge.

Neben dem bereits seit 1983 zugelassenen 23-valenten Pneumokokken-Polysaccharid-impfstoff (PPSV23) steht seit einigen Jahren mit dem 13-valenten Pneumokokken-Konjugatimpfstoff (PCV13) ein zweiter Impfstoff für die Impfung von Erwachsenen zur Verfügung.

Dies hat die STIKO veranlasst, ihre Empfehlungen zur Pneumokokken-Impfung für Erwachsene zu überarbeiten.

Nach gründlicher Analyse aller verfügbaren Studien empfiehlt die STIKO auch weiterhin für alle Personen ab dem Alter von 60 Jahren eine alleinige Impfung mit PPSV23. 

PPSV23 hat gegenüber PCV13 den Vorteil, gegen ein deutlich breiteres Spektrum (nämlich 23 statt 13) der insgesamt über 90 Pneumokokken-Serotypen zu schützen. 

  • Nur für Personen mit einer Immunschwäche und einige wenige weitere Risikogruppen ist eine zusätzliche Impfung mit PCV13 sinnvoll. 
  •  Für Kinder unter 2 Jahren gilt weiterhin die Empfehlung der routinemäßigen Impfung mit Konjugatimpfstoff, weil sie nach Impfung mit PPSV23 keine ausreichende Immunantwort entwickeln.

Eine bessere Umsetzung der Impf-Empfehlungen ist dringend wünschenswert:

bislang sind nur 31 Prozent der Senioren (im Alter von 65 bis 79 J.) gegen Pneumokokken geimpft. 

Das zeigen Daten der Deutschen Erwachsenengesundheitsstudie DEGS des Robert Koch-Instituts.

Die Pneumokokken-Impfung kann beim gleichen Impftermin durchgeführt werden wie die Grippeschutzimpfung, die ebenfalls für Ältere und für chronisch Kranke aller Altersstufen empfohlen ist.

  • Schmerzen und Stressreaktionen können bei jeder Impfung und in jedem Alter auftreten. 

Die Sorge davor kann die Einstellung gegenüber dem Arztbesuch, dem Impfen und die Akzeptanz von Impfungen ein Leben lang beeinträchtigen. Die STIKO gibt erstmals generelle Hinweise zur Verringerung von Schmerz- und Stressreaktionen beim Impfen. Zu den Empfehlungen gehören Hinweise auf bestimmte Injektionstechniken, schmerzstillende Medikamente und altersabhängige Ablenkungsmethoden.

Eine ausführliche Darstellung aller Neuerungen und die wissenschaftlichen Begründungen werden in den Ausgaben 35 bis 37 des Epidemiologischen Bulletins veröffentlicht.

Weitere Informationen:

Internetseite der STIKO http://www.rki.de/stiko
RKI-Internetseite zum Impfen http://www.rki.de/impfen

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Robert Koch-Institut
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Susanne Glasmacher
Kontakt
Tel.: 030-18754-2239, -2562 und -2286
E-Mail: presse@rki.de


Das Robert Koch-Institut ist ein Bundesinstitut im Geschäftsbereich des Bundesministeriums für Gesundheit.

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Einladung zum Dokumentarfilm im Kino: Multiple Skerose

Medizin am Abend Berlin Fazit:  Multiple Schicksale: Dokumentarfilm über Multiple Sklerose auf Kinotour

Der Dokumentarfilm „Multiple Schicksale“ erzählt vom Kampf um den eigenen Körper. Der junge Filmemacher Jann Kessler begleitet sieben Menschen, die mit Multipler Sklerose (MS) leben. Kessler ist selbst Sohn einer schwer MS-kranken Mutter. Er zeigt mit beachtlicher visueller Sensibilität, wie viele verschiedene Gesichter die neurologische Erkrankung hat und wie sie das Leben der Patienten sowie das ihrer Familien radikal verändert. 

Am 8. September 2016 ist Start der Preview-Tour in Deutschland, offizieller Kinostart ist der 15. September (Verleih: SpotOn Distribution). 
 
„Der Film zeigt ungeschminkt die Realität dieser schweren neurologischen Erkrankung, an deren Therapie weltweit Tausende Wissenschaftler und Ärzte forschen.

Aber er gibt auch Mut, sich als Patient aktiv mit der Krankheit auseinanderzusetzen – ein wichtiger Faktor, der uns Ärzten bei der Behandlung sehr hilft“, sagt Professor Ralf Gold, MS-Experte, Präsident der Deutschen Gesellschaft für Neurologie (DGN) und Vorstandsmitglied des krankheitsbezogenen Kompetenznetz MS (KKNMS). Beide Organisationen unterstützen gemeinsam das Projekt zum Deutschlandstart.

Beeindruckendes Langfilmdebüt
Janns Mutter leidet an Multipler Sklerose, seit er ein kleiner Junge ist. Als er heranwächst und mehr über die Krankheit wissen will, kann sie bereits nicht mehr sprechen. Janns Weg, mit diesem Schicksal umzugehen, ist außergewöhnlich: Auf der Suche nach Antworten reist er mit seiner Filmkamera quer durch die Schweiz und trifft sechs weitere Menschen, die ebenfalls mit MS leben. Dabei entsteht der 84-minütige Dokumentarfilm „Multiple Schicksale – Vom Kampf um den eigenen Körper“. Das Langfilmdebüt des heute 20-jährigen Schweizers Jann Kessler war ein Überraschungserfolg in Schweizer Kinos und ist ab 8. September 2016 auch in Deutschland zu sehen. Nach den Vorführungen sind Diskussionen mit dem Autor, Patienten und Ärzten geplant. Die von der Deutschen Multiple Sklerose Gesellschaft, Bundesverband e.V. (DMSG), dem Krankheitsbezogenen Kompetenznetz MS (KKNMS) und der Deutschen Gesellschaft für Neurologie (DGN) unterstützte Kinotour startet in Leipzig in den Passage Kinos. Am 18. September, drei Tage vor dem 89. Jahreskongress der Deutschen Gesellschaft für Neurologie (21. bis 24. September), läuft der Film auch am Kongressort Mannheim. Alle Orte, Termine und Informationen unter: www.ms-derfilm.de.

Eine Krankheit mit vielen Gesichtern

Multiple Sklerose (MS) ist die häufigste neurologische Erkrankung, die im jungen Erwachsenenalter zu bleibender Behinderung führt. Weltweit sind ca. 2 Mio. Menschen von MS betroffen, in Deutschland wird die Zahl der Erkrankten auf rund 200.000 geschätzt (Petersen et al, 2014).

Eine Fehlsteuerung des Immunsystems löst eine chronische Erkrankung des Zentralnervensystems aus, die zum Abbau der Hüllschicht von Nervenfasern führt. Die Folge sind Seh- und Gleichgewichtsstörungen, Lähmungen, Schmerzen, Müdigkeit und Konzentrationsschwächen – die jeder Betroffene anders erlebt, weshalb MS auch als die Krankheit der 1000 Gesichter bezeichnet wird.

MS ist trotz intensiver Forschung noch nicht heilbar, die Medizin kennt heute aber bereits viele Medikamente und Behandlungsmethoden, die das Fortschreiten der Erkrankung verlangsamen und ihren Verlauf abmildern können.

Tiefe Einblicke in das Leben mit MS

Kesslers Film hilft, die unberechenbare und vielschichtige Krankheit MS zu verstehen. Seine Kamera gewährt tiefe Einblicke in ganz persönliche Schicksalsschläge und hält dennoch respektvoll Distanz. Er zeigt schonungslos, vor welche Herausforderungen das Leben mit MS die Erkrankten und ihre Angehörigen täglich stellt, erzählt von Verzweiflung und Wut – aber auch von Mut, Zuversicht und unbeschwert glücklichen Momenten. „Ich durfte extrem beeindruckende Personen kennenlernen, die mir geholfen haben, meine eigenen Kindheitserlebnisse zu verstehen und zu akzeptieren, wie es Mama heute geht“, sagt der junge Filmemacher über sein Projekt, das ursprünglich als Matura-Arbeit für die Schule konzipiert war und sich zu einem Kinofilm ausgewachsen hat. „Multiple Schicksale“ ist auch ein Film über die Suche nach den Chancen, die in einer schweren Krankheit – wie in jeder Krise – liegen. Der Film macht durch seine ehrliche Art Mut, sich mit schwierigen Dingen auseinanderzusetzen.

Literatur
Petersen, G., Wittmann, R., Arndt, V. et al. „Epidemiologie der Multiplen Sklerose in Deutschland“ Nervenarzt (2014) 85: 990. doi:10.1007/s00115-014-4097-4

Multiple Schicksale – Vom Kampf um den eigenen Körper
Regie/Buch/Kamera/Ton: Jann Kessler. Eine Produktion von Revolta Productions im Verleih von SpotOn Distribution CH 2015, 84 Min., Schweizerdeutscher Dialekt mit deutschen Untertiteln; www.ms-derfilm.de

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Krankheitsbezogenes Kompetenznetz Multiple Sklerose (KKNMS)
Das Krankheitsbezogene Kompetenznetz Multiple Sklerose (KKNMS) ist eines von bundesweit 21 Kompetenznetzen in der Medizin, die vom Bundesministerium für Bildung und Forschung initiiert wurden. Sie alle verfolgen das Ziel, Forscher zu spezifischen Krankheitsbildern bundesweit und interdisziplinär zusammenzubringen, um einen schnellen Transfer von Forschungsergebnissen in die Praxis zu ermöglichen.
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